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  • Carbidschieter

480 Beiträge seit 23.04.2014

Immer die gleiche Leier

Schauen wir uns doch einmal die heutigen Sozi-Bonzen an. Der abgehalfterte Wolfgang Clement, ein Schreiberling ohne geistigen Hintergrund, Thilo Sarrazin, ein durchgeknallter Gymnasiast, der seine Pubertät nie beendete und deshalb eine kleinbürgerliche Nierentischromantik beschwört. Keine große Leuchte in der SPD - eher eine Tütenlampe mit biegsamen Armen. Franz Müntefering, gelernter Industriekaufmann, oder der ständig herumstänkernde Wiefelspütz, ein rheinischer Buchhändlerlehrling, der später Jura studierte. Von Gabriel, dem Sudmerberger Emporkömmling, der es zum Pädagogen schaffte, ganz zu schweigen. Diese Truppe besteht aus Emporkömmlingen, die im Gegensatz zu den Altvorderen in der Sozialdemokratischen Partei etwas bewusst verdrängt haben: ohne die SPD wären sie nichts - gar nichts. Doch das wollen sie nicht wahr haben. Sie verkaufen sich als Vordenker und Erfolgsmenschen, die alles besser wissen, die nur allein den Überblick haben und genau wissen, was dem dämlichen Volk frommt. Ein August Bebel würde sich im Grabe umdrehen bei der Betrachtung dieser Neosozigarde.

Diese Schröder-Entourage hatte nur ein Ziel bei der Bundestagswahl 1998 - die Macht - mit welchen Mitteln auch immer. Nach Berichten eines IM aus der SPD-Fraktion im Bundestag hatte man sich bereits mit der Niederlage abgefunden und den kompletten Sommer 1998 bereits Planungen für eine große Koalition mit der CDU und Helmut Kohl zur Reife gebracht. Doch die Ignoranz jener Bonzen ließ sie dann verwundert auf die Wahlergebnisse schauen, als B90/Die Grünen mit einem Mal aufholten und eine rot-grüne Koalition möglich wurde. Das Volk hatte einfach die Schnauze voll von dem Kohl. Doch der Speisezettel sah als neues Gemüse Steckrüben vor wie im Kriegswinter 1917. Ideologisch betrachtet. Der Rest dürfte jedem noch im Gedächtnis haften.

Die heutige Führungsgeneration konnte lediglich durch die Regierungszeit von Brandt/Schmidt in der sozialliberalen Koalition sozial aufsteigen. Der einzigen Periode in Deutschland, wo man über zwei bis drei Jahre lang tatsächlich von einem demokratischen Staat sprechen konnte, wurden die Signale für die "Unterschicht" auf grün gestellt. Danach setzte sich der panische Selbsterhaltungstrieb durch und die CDU/CSU bestimmte im Hintergrund die Politik der SPD. Mit Schröder kehrte dann die eiskalte Durchsetzung persönlicher Pfründeschaffung ein. Jetzt wollte man auch einmal so richtig "gut" leben. Dieses peinliche Gebaren, was man nur aus Witzblättern über Neureiche kannte, oder solchen, die "Pferdchen" zu laufen hatten, wurde in der Hofberichterstattung als neuer und erstrebenswerter Lebensstil breit getreten. Die Tagträume des kleinen Mannes, der sich durch die BLÖD-Zeitung vertreten sieht, wurden politischer Stil. Kein Wunder, dass ein Müntefering ungeniert drohte, wenn die Abstimmung über die Agenda 2010 nicht wie gewünscht ausfallen würde, gäbe es für die Abweichler keine Listenplätze bei Neuwahlen mehr.

Das ist die heutige Lage in der SPD. Das sonst nur von den K-Sekten, oder besser gesagt den Spaltpilzen der deutschen Studentenbewegung, wie KBW, KPD-AO, KPD-ML, KB bekannte: "Genosse, du musst einsehen..." gehört zum obersten Glaubenssatz in der SPD. Es ist gewissermaßen ein Sakrament; wer dagegen verstösst darf nur noch Luftballons am Parteistand verteilen, oder Plakate kleben. Deshalb können soviele Debatten geführt werden, wie möglich - es ändert sich nichts in dieser Partei.

Denn Eines hat die Bonzenriege von Stalin gelernt: es geht nur um die Macht und das Volk darf einen nicht beim LĂĽgen erwischen, glĂĽcklicherweise ist es dumm.

Doch diese geistige Enge ist zugleich ein Vorteil, denn die intellektuelle Oberschicht hat die SPD längst abgehakt. Diese Partei ist überflüssig in der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts, wo längst die Gefahr besteht, dass die demokratische Grundordnung eingestampft wird. Das Gequatsche von der Postdemokratie ist brandgefährlich, doch genau dazu trug die SPD einen gehörigen Teil bei.

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