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  • cronos_the_master_of_time

mehr als 1000 Beiträge seit 10.12.2002

Asozial und Schwachsinn hoch drei

Ich verstehe das Problem: um die Schweizer Städte herum ist am Morgen und am Abend Stau, die Züge sind gut gefüllt. Wenn man Freitags am Abend z.B. über die Zürcher Nordumfahrung pendeln will, verliert man eine satte Stunde im Stau.

Nun gut- man könnte mit Preismodellen versuchen, die Strassen zu entlasten- dann werden die Leuten auf den ÖV umsteigen. Wenn man dort aber auch zu den Stosszeiten andere Preise abfragt, ist das schlicht asozial. Denn es bedeutet, dass nur die betuchten zu "normalen" Arbeitszeiten nach Hause können. Dabei ist es doch gerade in höheren Positionen einfacher, seine Arbeitszeiten selbst zu gestalten. Jemand im niedrigen Angestelltenverhältnis hat jedoch keine Wahl, möchte aber trotzdem Abends seine Kinder seher oder muss diese ggf. von Krippe/Schule abholen.

Die einzigen Massnahmen, die zu einer effektiven Entlastung führen würden, liegen in der Hand der Arbeitgeber: Homeoffice und Teilzeitarbeit. Die grosse Mehrheit der Schweizer Väter würden gerne Teilzeit arbeiten, können dies aber nicht.

Ansonsten ist natürlich auch ein perfekt funktionierender Nahverkehr Fluch und Segen zugleich. In Deutschland würde man jemand für verrückt erklären, würde er mit der Bahn täglich z.B. von Mannheim nach Frankfurt pendeln. In der Schweiz ist sowas (Zürich-Bern, Zürich-Basel, Freiburg-Bern, Lausanne-Freiburg) völlig normal und funktioniert auch anstandslos.

Eine Patentlösung habe ich leider auch nicht. Aber zum Thema überfüllte Züge fällt mir folgendes auf: da hat es auch zu Stosszeiten noch reichlich Platz in den Waggons der ersten Klasse. Würde man diese schlicht auf 2. Klasse umwidmen (meinetwegen auch nur zu Stosszeiten), wäre das schonmal ein Schritt in die richtige Richtung.

Gruss cronos

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