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Avatar von peter-dambier

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Re: Das alte UNIX Problem

KatiH schrieb am 6. September 2007 8:49

> peter-dambier schrieb am 4. September 2007 21:17
> >
> > DOS 1... CP/M abgekupfert, aber nicht nicht hingekriegt.

> *lach* Nicht jeder, der etwas abkupfert, will auch eine exakte Kopie.
> Dass sie nicht sklavisch PIP kopiert habe, ist definitiv kein
> Nachteil. ;-)

Als Entwickler, sowohl unter DOS 1 als auch CP/M 86

http://www.peter-dambier.de/

dort gibt es noch ein paar CP/M 86 Basteleien von uns.

Habe ich mit CP/M 86 wesentlich bessere Erfahrungen gesammelt, als
mit MSDOS.

Es war beispielsweise einfach, eine beliebige NEC V20 oder Intel 8086
Hardware mit einem BIOS auszustatten und CP/M 86 zu booten. Es hat
sogar funktioniert, ein Bios fuer MSDOS zu schreiben, auf dem CP/M 86
unter MSDOS lief.

Das Gegenteil war unmoeglich. Das MS-Bios war ein Krampf und anpassen
an andere Hardware als den IBM PC war unmoeglich und ist spaetestens
noch der naechsten DOS Version gescheitert.

Nachladbare Devicedriver haben erst mit der 3er DOS Version andere
als die von Microsoft anvisierten Datentraeger akzeptiert.


> Ein anderes Beispiel ist das Dateisystem. FAT mag ja heute schäbig
> und überholt sein, damals war das ein Fortschritt.

FAT war die schlimmste Kathastrophe. Bei CP/M war es kein Untergang,
wenn beim Schreiben etwas schief ging. Bei DOS mussten wir mehrmals
taeglich chkdsk laufen lassen und haben jedesmal Daten verloren.

Die DIR Bloecke von CP/M konnten wir im Speicher halten und darueber
Direktzugriffe auf Datenbanken machen. Bei FAT konnte man sich mit
der Bitschieberei und der Verkettung, nur verlaufen. Zu Fuss ging
garnichts.


> > DOS 2... und folgende, Unix abgekupfert aber nicht hingekriegt.

> Wie schon gesagt, niemand behauptet, dass MS-DOS ein exakter Klon
> werden sollte. Dazu waren alleine schon die PCs damals noch nicht
> leistungsfähig genug.

Seit dem gab es zwei getrennte Interfaces, fuer ein und die selbe
Funktion, entweder nach CP/M oder nach Unix Standart.


> > Also ohne Unix gaebe es kein DOS und schon garkein Windows

> Bullshit. Die Einflüsse von Unix auf MS-DOS (z.B. Filehandles) sind
> überschaubar, Windows ist eine völlig andere Baustelle. Windows hatte
> z.B. von Anfang an seine eigenen Routinen zur Speicherverwaltung, das
> API ist über die Zeit immer wieder aufgebohrt worden. Und bei NT war
> das dominante Vorbild VMS und nicht Unix.

Das API war ein Krampf und hat nur mit den teuren Microsoft
Entwickler Tools funktioniert. "Fachleute" haben statt dessen direkt
Systemaufrufe meist via Interrupt genutzt. Das war dann ein
Sammelsurium verschiedener Systemschnittstellen, die von den
Microsoft Programmiersprachen kaschiert wurden.

> >
> > Ich kann mich an den geilen Spruch von William Gates erinnern: "OS/2
> > ist das Betriebssystem der Zukunft" - Nicht hingekriegt. Erst IBM hat
> > es zum Laufen bekommen.

> Bill Gates hat sogar mal gedacht, dass Unix das "next big thing" ist.
> Noch bevor IBM wegen MS-DOS angeklopft hat, hat Microsoft an einer
> eigenen Version von Unix gearbeitet, das dann aber nur von einer
> Firma SCO haben vermarkten lassen.

> Und dass Gates die komplizierte Zusammenarbeit mit IBM an OS/2
> ausgegeben hat, weil Windows 3.0 so ein überwältigender Erfolg war,
> kann man Opportunismus nennen oder den richtigen Riecher für eine
> gute Gelegenheit.

> > Was ist Windos?
> >
> > Eine Sammlung von Rootkits, die sich um einen kaputten Unix-Kernel
> > streiten.

> Für solchen Mist bekommst du zu Recht eine negative Bewertung.

Es war ein Sammelsurium verschiedener Systemschnittstellen, meist
Interrupts, die von unbekannten Programmen, sowohl aus dem Hause
Microsoft, als auch von Fremden, verbogen und in unbekannte
"Rootkits" entfuehrt wurden. Novell Netware und der IBM LanManager
waren sollche Entfuehrer, oder auch 386 to the Max, Speichermanager.

Auf solchen Wurmloechern hat Windows dann aufgebaut.

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