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mehr als 1000 Beiträge seit 14.01.2004

Maschinenstürmer

Am Anfang der Industrialisierung merkten die Arbeitnehmer, dass die
Maschinen ihnen Arbeitsplätze wegnehmen würden. Sie versammelten sich
in mehr oder weniger grossen Gruppen, schalteten die Maschinen aus
und besetzten sie. Auf einem Bild (kann ich leider nicht mehr im Web
finden) wurde sogar eine rote Fahne auf der Maschine gehisst.
Möglicherweise glaubten sie dann einen Moment lang, sie hätten damit
einen Sieg davongetragen.

Etwa ähnlich dürfte das Befinden der Belegschaft auf solchen
Protestveranstaltungen sein. Es wird (wie immer) nichts nützen. Es
ist (wie immer) kontraproduktiv.

Die Privatisierung der Telekom wurde nicht nur eingeleitet, weil der
Staat dringend mal ein bisschen Geld benötigt hat. Man stand
international viel zu hohen, nicht konkurrenzfähigen Endkundenpreisen
gegenüber.

Wenn wir uns heute über niedrige Kommunikationspreise freuen können,
dann ist das in der Privatisierung und der Öffnung des Marktes
begründet.

Privatisierung bedeutet, dass das Unternehmen (die Manager) frei
entscheiden wieviel Mitarbeiter sie benötigen. Dürfen sie das nicht
mehr, dann ist es kein Privatunternehmen mehr. Diejenigen die jetzt
auf der Strasse demonstrieren, sollen sagen ob sie wieder eine
Verstaatlichung wollen. Wenn ja, dann muss auch der Wettbewerb
verboten werden.

Die Frage in einer Zeit der rapide steigenden Produktivität ist nicht
mehr, wie erhalte oder schaffe ich Arbeitsplätze, sondern wie gehe
ich mit denjenigen um, denen für ihre Arbeitskraft keine oder nur
eine Arbeit gegenübersteht mit deren Entlohnung sie nicht mehr leben
können.

Das sollte überlegt und dafür sollte dann demonstriert werden. 
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