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  • oxnoxo

mehr als 1000 Beiträge seit 23.01.2002

Schuss nicht gehört ...

... die US Medienindustrie beweist ihren potenziellen Kunden
gegenüber die gleiche impertinente Ignoranz, wie die US Außenpolitik
den Menschenrechten gegenüber. Und genau das vergrößert den Bruch im
Genick stetig, wenn nicht irgendwann einmal gegengesteuert wird ...

Zur Ehrenrettung kann man vielleicht nur noch anführen, dass die
Deutsche Medienindustrie nicht nur Ignorant ist, sondern nur noch zu
einem überproportionalen Anteil Garbage produziert - Quasi
"Akustische Umweltverschmutzung" - das mag nicht zu letzt daran
liegen, das man gewissen Leuten aus dem Norden einen Freibrief für
das Casting von "Nölern" oder "Brüllaffen", Idolen für pubertierende
Hauptschüler, denen man den Geschmack noch verdereben kann, erteilt
hat.

Vielleicht sollten die Konsumenten auch einen Interessenverband
gründen, an den die Politik und die Medienindustrie nicht vorbei
können. Der einzige Haken daran wäre, das es nichts zu verdienen gibt
- außer Ehre und akzeptable Marktbedingungen.

So kann und sollte man durchaus akzeptieren, dass die Medienindustrie
Geld für ihre "Produkte" verlangen will und das sie die Ansprüche
gesichert sehen will. Auf der anderen Seite muss man aber dagegen
vorgehen, dass diese Industrie Kunden kriminalisiert, Datenträge
inkompatibel macht und den Kunden die Sicherung ihrer Lizenz
unmöglich machen, sofern diese sich nicht in juristische Bedrängung
begeben wollen. Eine Lösung wäre sicher das Watermarking. Diese
können sogar beim Online-Verkauf individuell gestaltet werden, was
die Feststellung der Herkunft eines im Umlauf befindlichen
Musikstücks ermöglicht und damit die genauere Klärung der Frage: Wie
ist das in Umlauf gekommen?

Ein weiterer Punkt wäre das Vorgehen gegen Preisabsprachen, die mit
Blick auf  die Online Preise zu bestehen scheinen.

Für Käufer von "Hardware CDs" sollte es direkt und problemfrei die
Möglichkeit geben, das erworbene Produkt auch Online downzuloaden
(ohne Extragebühr), damit ein legaler Weg besteht, Sicherungskopien
für den Eigenbedarf anzufertigen - diese können dann wieder mit einem
individuellen Wasserzeichen markiert werden, was Missbrauch recht
zuverlässig aufdecken kann.

Die Industrie profitiert mittel und langfristig davon, da Sie Kunden
nicht länger wie Aussatz behandelt und nicht die eigene Gier als
einziges Ziel vermarktet - denn was sagen die Anzeigen denn aus: "Wir
wollen euer Geld und haun Euch, wenn Ihr es uns nicht gebt".
Selbstkritik haben die immer noch nicht geübt. Außerdem dürfte die
Bereitschaft zum Kauf durchaus steigen, wenn kompatible Dateiformate
und faire Lizenzbedingungen (denkbar wäre auch Ersatz beschädigter
Datenträger zum Selbskostenpreis) zum Normalfall werden. Faire Preise
und keine Mondpreise (1,99 EUR für einen komprimierten DRM-Klüngel
sind wenigstens 1,49 EUR zuviel) sind ebenfalls ein dienliches
Mittel. So könnte man alte Titel für 0,39 Cent und Top-Titel für 1,49
EUR anbieten. Etc...

Was man braucht ist Phantasie und die Fähigkeit, über den eigenen
ideologischen Schatten zu springen. Vielleicht auch ein gesundes Maß
an Selbstkritik.

Aber wem erzähle ich das? Das ist ja so, als würde man Perlen vor die
Säue werfen.

OxnoxO    
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