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mehr als 1000 Beiträge seit 13.01.2000

1994

1994, mein erstes IETF-Meeting. Als ich aus dem unerwartet kuehlen San Jose heimkehrte, war ich mir sicher, dass die Umstellung auf IPv6 unmittelbar bevorstand: die Standards waren bereit, es gab interoperable Implementierungen, alle wichtigen Hersteller unterstuetzten es schon, und alle waren sich einig, dass IPv4 tot ist. Kurz: es herrschte Aufbruchsstimmung.

Das war vor inzwischen mehr als 20 Jahren. Statt des grossen Wechsels kam erst mal eine Neuinterpretation des Adressformats. Waehrend ueber die entsprechenden Details beratschlagt wurde, wuchs das Internet auf die gefuehlt zehnfache Groesse an, und jeder neue Router, Server, und auch PC festigte die Herrschaft von IPv4.

Als dann die neuen Standards festgeklopft waren, war der Hype irgendwie verflogen. Das Internet wuchs weiter, und irgendwann kam dann noch NAT dazu. Bis zu fast 16 neue Addressbits, das reicht, bis die Sonne einfriert.

Jedes Jahr liest man davon, dass die IPv4-Adressen nun wirklich ausgehen. Und bis zur inhaltlich gleichen Nachricht im folgenden Jahr findet sich doch wieder ein Weg. Sollte es diesmal wirklich anders sein ?

- Werner

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