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  • Vivaldi

mehr als 1000 Beiträge seit 23.01.2000

Re: Spionage ??? Oder Parnoia!

> > Weniger Produkte -> weniger Logistik -> weniger technischer und
> > personeller Aufwand ...
>
> Dem spricht entgegen, das die Auswahl in den Supermärkten eigentlich
> eher zu- als abnimmt.

Echt? Meinst du nicht eher ein und das selbe Waschmittel, nur mit
drei weiteren Parfümierungen? Umgekehrt habe ich nämlich die
Erfahrung gemacht, daß ettliche Produkte aus den Regalen verschwinden
- obwohl die immer schwer zu bekommen waren denn die nachgelieferte
Ware war immer recht schnell verkauft. Und wenn ich jetzt mal in den
nächsten WAL-Mart 'reinschaue', dann hat der die Anzahl der Regale
reduziert indem er die alten durch Hochregale ersetzt hat (früher
hatte der Laden zwei Stockwerke, jetzt liegen im 'erste Stock' nur
noch die Kartons zum Nachlegen).

> > Klar. Aber wenn da jemand feststellt, daß Produkt X 'unhandlich' ist
> > (schlechte Lager-fähigkeit, empfindlich oder was auch sonst), dann
> > kommt er ja vielleicht auch zu der Auffassung, daß der Kunde genau so
> > gut mit Produkt Y befriedigt werden kann. Man muß ihm nur noch die
> > Sache mit X ausreden.
>
> Nochmals die Frage: Was hat das mit RFID zu tun? Unhandlichkeit,
> schlechte Lagerfähigkeit und sonstwas kann ich schon heute
> feststellen.

Ja. Aber das hilft dir nicht so viel wenn du keine Strategie zur
'Kundenumerziehung' hast. Dafür brauchst du Daten denn sonst
riskierst du (noch), daß die Kundschaft abwandert. Das relativiert
sich erst dann, wenn die eigene Marktposition abgesichert ist
(sprich: es gibt keine nennenswerte Konkurenz mehr).

> > Das ist auch eine Frage der Relationen. Ansonsten scheint dir ein
> > 'Einkaufs-Erlebnis' entgangen zu sein: bei 'Tante Emma' konnte man
> > i.d.R. problemlos ein Produkt nachfragen, das dann speziell für
> > 'dich' beschafft wurde.
>
> Ja, das kann man in so ziemlich jedem Geschäft, mal jetzt von Aldi
> und Lidl abgesehen. Selbst ein Rewe-Laden kann das.

*LOL*! Das kenne ich von - war es jetzt Hertie oder Karstatt? Egal.
"Lieferzeit: 6 Monate, schneller geht so etwas nicht". Zu mehr wollte
sich auch der zuständige Abeitlungsleiter nicht hinreißen lassen.

> > Da hat man eben (noch?) das Problem, dem Kunden 'beizubringen', daß
> > das Großhandels-Angebot genau so 'exklusiv' ist wie das des kleinen
> > Ladens. So lange man noch genügend Handlungsbedarf im Massengeschäft
> > sieht, sind die wohl noch einigermaßen sicher. Es sei denn, jemand
> > hat da eine 'gute' Idee.
>
> Man kann viele gute Ideen haben. Aber so langsam ist es schon etwas
> ärgerlich. Du thematisierst hier mehr und mehr Dinge, die so
> überhaupt nichts mit RFID zu tun haben. Dem Kunden kann man
> sicherlich nicht die Exklusivität der Uhrenabteilung bei Karstadt
> verdeutlichen, weil man irgendwelche obskuren RFID-Protokolle
> erstellen kann. Wo soll da der Zusammenhang sein? ...

Da frage ich mich doch gleich, warum die 'Wirschaft' so sehr an
Kundenprofilen interessiert ist, warum die bisher viel Geld für Dinge
ausgegeben haben, die ihnen RFID zumindest teilweise so nebenbei (und
damit fast kostenlos) liefern kann. Warum ist man an
'personalisierter Werbung' interessiert - und wer hat sich vor kurzem
noch darüber gefreut, daß er solche dank RFID demnächst bekommen
könnte?

> > > Interessantes Argument, aber ich weiß nicht, was die Frage des
> > > Inhabers mit dem Thema zu tun hat.
> >
> > Nach wessen Willen wird wohl das Produktspektrum und das Preisniveau
> > geformt?
>
> Ich komme nicht mit. Oben schreibst Du etwas von
> Eigentumsverhätnissen und Übernahmen bzw. Verdrängungswettbewerb und
> jetzt fragst Du nach Produktspektren und wer diese formt? Kläre mich
> auf: wo ist der Zusammenhang?

Wenn 'ich' mit 'zig Läden in echter Konkurenz stehe, dann muß ich
mich um die Kundschaft bemühen. Wenn sowieso alle Läden 'mir'
gehören, dann schmeiß ich ach mal einen Kunden raus damit der dann
beim Nachbarn über die zuvorkommende Behandlung hoch erfreut ist. Was
solls auch, er kauft sowieso 'meine' Produkte aus 'meinem' Angebot.
Und im zweiten Laden zahlt der dann vielleicht sogar noch mit Freuden
etwas mehr, nur damit er es 'denen' im ersten Laden mal 'so richtig
gezeigt hat'.

> > Den US-Markt kenne ich nicht. Allerdings ist da zumindest 'in der
> > Fläche' zu bedenken, daß die Entfernungen da etwas größer sind als
> > bei uns.
>
> Es stört aber niemanden, mal eben 10 oder 15mls zu fahren. Ist nichts
> ungewöhnliches und nur dann ärgerlich, wenn Du für irgendeine
> Interstate bezahlen muss unterwegs. Aber eigentlich ist das unnötig.
> Jedes Kaff hat seine Mall mit genügend großen Geschäften, die zwar
> jeden Tag lange aufhaben, aber meist eben um 22:00 Uhr schließen.

Jedenfalls werden die da wohl nicht draufzahlen - so für Strom usw.
Oder?
Klar, man macht das da mit Billig-Löhnen. Daß Billiglohn-Empfänger
aber keine kaufkräftige Kundschaft sind, das bemerkt man da drüben
wohl mittlerweile auch schon.

> > In meiner bekannten Umgebung sehe ich jedenfalls nur kleine
> > Läden, die nur einen Bruchteil der Zeiten abdecken, die sich die
> > Ladenketten erlauben (können).
>
> Ínteressant. Hier haben die meisten großen Supermärkte Samstags bis
> 16:00 Uhr auf, während gerade die etwas kleineren die volle
> Öffnungszeit ausnutzen und gute Geschäfte machen, wenn man sich den
> Laden einmal ansieht um die Uhrzeit.

Seltsame Gegend. Hier wird in der Innenstadt (und an ein paar anderen
Orten mit entsprechender 'Bestückung') von den 'Großen' zeitmäßig
vollständig besetzt, lediglich der Hauptbahnhof und (illegalerweise)
Tankstellen bieten da mehr. Sogar ein Zeitschriftenladen bietet diese
Öffnungszeiten. Aber der ist auch nur auf den ersten Blick ein
kleiner Laden: er gehört zu einer Kette. Ansonsten gehen die Rolläden
zwischen 14:30 und 16 Uhr runter.

> > > Ich vermute, worauf Du hinaus möchtest. Du vergisst aber dabei, dass
> > > es lediglich eine Zusatzleistung des Ladens wäre. In der Regel sollte
> > > man selbst daran denken, das Geschenkpapier mitzunehmen. Aber stelle
> > > Dir vor, der Kunde kauft nun zufällig in einem anderen Laden ein und
> > > dort gibt es diese Erinnerungsfunktion. Was passiert? Der Kunde wird
> > > sich freuen, falls er es sonst vergessen hätte, und überlegen, ob er
> > > nicht künftig mehr dort einkauft.
> >
> > Eben.
>
> Ja, ist auch ein klasse Service. Würde ich gerne nutzen wollen.

Sollst du ja von mir aus. Die können ja jedem entsprechend
interessierten Kunden entsprechende Geräte anbieten die einen
entsprechenden Informationsfluß gestatten. Alle anderen wollen aber
eher ihr Leben selbst bestimmen und frei gestalten - und eben nicht
per 'Kundenradar' verfolgt und ausspioniert werden.


Franz

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