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  • Desiatox

mehr als 1000 Beiträge seit 20.06.2000

Werbung ist nicht das Problem - Welche Auswirkungen Datenprofile haben können

Hallo,

in einigen Postings wurde es dargestellt, als ob die schlimmste Folge
ein paar Werbeschreiben mehr im Briefkasten wären. Dies ist jedoch
definitiv nicht so.

Die kollektive Datenerhebung wird zu immer neuen Einsatzzwecken
benutzt. So wird über die digitalen Profile zum Beispiel die
Kreditwürdigkeit eingeschätzt. Die Versicherer werden sicher auch auf
den Zug aufspringen - sofern dies noch nicht geschene ist. Nächste
Station sind Arbeitgeber. Etc.. pp

Noch bedenklicher sind allerdings solche Daten, wenn sie - wie
aktuell schon der Fall - zur Terrorfahndung und der allgemeinen
Strafverfolgung genutzt werden. Wenn Du in ein Flugzeug steigst, kann
und wird afaik gecheckt, welche Bücher Du so gekauft hast und ob
unter Deiner Telefonnummer mal ein Verdächtiger erreichbar war. Dass
die Terrorverfolger keine Ahnung haben, was ein Terrorist so liest,
spielt keine Rolle. Das System ist in Betrieb und kostet eine Menge
Geld.

In "Stupid White Man" wird sogar geschildert, wie in den USA aufgrund
eines fehlerhaften Datenbankabgleichs Tausende Bürger zu Unrecht von
der Wahl ausgeschlossen wurden. Man könnte einwenden, dass durch
immer neue Datenquellen die ungerechtfertigten Eingriffe gegen
Unschuldige abnehmen werden - die Erfahrung zeigt aber eine
gegenteilige Entwicklung.

RFIDs ermöglichen es, Dich digital zu verfolgen, ohne dass jemand in
Deiner Nähe sein muss - und das dauerhaft. Ein paar Empfänger
verteilt und man könnte beispielsweise nachvollziehen, wo Herr
Friedman sich von April bis Juni mit seinen RFID-behafteten Schuhen
herumtrieb.

Es gibt sogar schon Überlegungen, diese Technik in Geldscheine zu
integrieren. Angeblich soll damit Geldwäsche erschwert werden, aber
die Möglichkeiten des Mißbrauchs sind fast unbegrenzt.
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