Manche Medikamente können als Nebenwirkung den Qtc-Wert – soweit ich weiß die Zeit zwischen den Doppelschlägen – erhöhen. Steigt dieser über 120 % muss das Medikament abgesetzt werden, weil es sonst auf Dauer gefährlich werden kann. Das sollte speziell beim "Einschleichen" des Medikamentes relativ engmaschig überprüft werden und wenn man diesen Wert mit einer möglichst hohen Genauigkeit – wäre natürlich Voraussetzung und vielleicht auch mit nur einem Kanal recht gut zu lösen – selbst messen kann, ist das sicher nicht schlecht. Das ist dann allerdings eher eine Nischenanwendung.
Blutdruckpatienten haben oft auch ein eigenes Manschetten-Messgerät zuhause, das zumindest die gleiche Messgenauigkeit liefert wie die Geräte mit denen man sich in der Apotheke den Blutdruck messen lassen kann. Warum dann nicht auch ein abgespecktes EKG für zuhause? Man muss sich als User einfach selbst klar machen, dass da nur ein grober Richtwert rauskommt und man im Zweifelsfall lieber einmal mehr zum Arzt geht.
Gesunde Personen sollten sich meiner Meinung nach aber eher alle paar Jahre mal von einem Arzt durchchecken lassen, als sich ohne Not durch ein Armband-EKG verrückt machen zu lassen. Ein 24-Stunden Langzeit EKG ist mittlerweile auch sehr mobil und fällt unter der Kleidung kaum auf. Und das bei (glaube ich) 7-8 Elektroden. Dort kann man auch einen Knopf drücken, wenn man akut z.B. einen Herzstolperer spürt (oder glaubt den zu spüren) und der Arzt kann dann an genau dem Punkt prüfen, was vorgefallen ist.
TL;DR: Eingeschränkt nützlich. Lasst euch hin und wieder mal durchchecken, auch wenn ihr euch gut fühlt.