Nachdem ich nun fast alle Artikel gelesen habe, muß ich mal
zu einer Reihe von gängigen Irrtümern Stellung nehmen:
IRRTUM #1: Die Japaner sind durch Kopieren groß geworden
IRRTUM #2: Die Japaner sind durch Fleiß groß geworden
IRRTUM #3: Der Niedergang der Japaner liegt an einem Mangel an
Innovationen
Wirtschaftlich gesehen wird in Japan zwar seit 30 Jahren fleißig
gearbeitet, aber die Produktivität ist trotzdem sehr gering (im
Vergleich z. B. zu Deutschland). D. h. in Japan wird zwar länger
gearbeitet, aber weniger effizient. DARAN hat sich in den letzten
30 Jahren wenig geändert.
Der Aufstieg der Japaner begann mit der krassen Unterbewertung
des Yen (gegenüber dem Dollar, hauptsächlich). D. h. auch teuer
und ineffinzient im eigenen Land erstellte Produkte konnten sehr
billig ins Ausland verkauft werden.
Mit der "realistischen" Bewertung des Yen begann auch automatisch
der Niedergang der japanischen Wirtschaft.
Analogie: der Niedergang der deutschen Wirtschaft begann mit der
Hochbewertung der Mark.
IRRTUM #3: Es gibt (und gab) nur Kommunismus und Kapitalismus
Das ist historisch falsch. Es gab eine ganze Menge von Alternativen.
Die meisten davon wurden durch militärische Übermacht vernichtet
(z. B. Inka-Reich).
IRRTUM #4: Ohne Patentschutz keine Innovation
Gegenbeispiel: Forschung. Die Geschichte bedeutender Entdeckungen
zeigt vor allem eines: fast keine wurde von Einzelnen gemacht, und
fast keine von ihnen wäre ohne freizügigen Austausch von Informa-
tionen gemacht worden.
Wissen entsteht in einem Kontext. Der Versuch, etwas zu patentieren,
bedeutet die Leugnung dieses Kontextes.
IRRTUM #5: Patente schützen Erfinder
Dazu am Besten http://www.sensortime.com lesen. Tatsache ist:
Einzelne profitieren so gut wie nie von Erfindungen, es sind
hauptsächlich große Konzerne.
IRRTUM #6: Man kann Eigentum an geistigen Dingen haben
Das ist nun ganz falsch - Eigentum kann man nur an Dingen besitzen,
die nicht ohne großen Aufwand kopierbar sind. Wenn Du eine Idee hast,
und sie niemandem mitteilst, und ich habe dieselbe Idee, habe ich
Dir dann die Idee "gestohlen"? Wenn Du sie mir mitteilst, und ich habe
sie dann auch, habe ich sie Dir dann "gestohlen"?
Tatsache ist: diejenigen, die ohnehin das Meiste besitzen, würden
ganz gerne NOCH mehr besitzen, d. h. nicht nur materielle, sondern
auch immaterielle Dinge. Denn es geht letztlich nicht um Besitz,
sondern um KONTROLLE. Siehe dazu auch http://www.devtopics.de (das
Kapitel über die Motivation, speziell).
IRRTUM #7: Patente sind gesellschaftlich sinnvoll
IRRTUM #8: Was den Konzernen nützt, nützt uns allen
Sie sind GENAU DANN wirtschaftlich sinnvoll, wenn wir dem IRRTUM #8
unterliegen. Tatsache ist, dass gesamtgesellschaftlich viel Schaden
(ökonomisch) dadurch entsteht, dass doppelt geforscht wird bzw.
daran geforsscht wird, Patente zu umgehen. Beides ist nicht sinn-
voll. Beides läßt sich nicht vermeiden, weil nicht jeder über alle
Informationen verfügt, aber es ließe sich reduzieren.
Der eigentliche Streit sollte sich um den IRRTUM #8 entzünden.
DAS ist der Kernpunkt.
Eines der Argumente, mit denen ich in http://www.sensortime.com
nicht konform gehe, ist dieses: die Ursache für die Innovations-
krise ist der schlechte Patentschutz.
M. A. nach ist die Hauptursache für die Innovationskrise die
Wissensexplosion. Und diese läßt sich nur zum Teil durch mehr
Veröffentlichungen bekämpfen, weil die Anzahl der Veröffentli-
chungen Ausdruck und Ursache der Krise zugleich sind.
Ein Teufelskreis.
zu einer Reihe von gängigen Irrtümern Stellung nehmen:
IRRTUM #1: Die Japaner sind durch Kopieren groß geworden
IRRTUM #2: Die Japaner sind durch Fleiß groß geworden
IRRTUM #3: Der Niedergang der Japaner liegt an einem Mangel an
Innovationen
Wirtschaftlich gesehen wird in Japan zwar seit 30 Jahren fleißig
gearbeitet, aber die Produktivität ist trotzdem sehr gering (im
Vergleich z. B. zu Deutschland). D. h. in Japan wird zwar länger
gearbeitet, aber weniger effizient. DARAN hat sich in den letzten
30 Jahren wenig geändert.
Der Aufstieg der Japaner begann mit der krassen Unterbewertung
des Yen (gegenüber dem Dollar, hauptsächlich). D. h. auch teuer
und ineffinzient im eigenen Land erstellte Produkte konnten sehr
billig ins Ausland verkauft werden.
Mit der "realistischen" Bewertung des Yen begann auch automatisch
der Niedergang der japanischen Wirtschaft.
Analogie: der Niedergang der deutschen Wirtschaft begann mit der
Hochbewertung der Mark.
IRRTUM #3: Es gibt (und gab) nur Kommunismus und Kapitalismus
Das ist historisch falsch. Es gab eine ganze Menge von Alternativen.
Die meisten davon wurden durch militärische Übermacht vernichtet
(z. B. Inka-Reich).
IRRTUM #4: Ohne Patentschutz keine Innovation
Gegenbeispiel: Forschung. Die Geschichte bedeutender Entdeckungen
zeigt vor allem eines: fast keine wurde von Einzelnen gemacht, und
fast keine von ihnen wäre ohne freizügigen Austausch von Informa-
tionen gemacht worden.
Wissen entsteht in einem Kontext. Der Versuch, etwas zu patentieren,
bedeutet die Leugnung dieses Kontextes.
IRRTUM #5: Patente schützen Erfinder
Dazu am Besten http://www.sensortime.com lesen. Tatsache ist:
Einzelne profitieren so gut wie nie von Erfindungen, es sind
hauptsächlich große Konzerne.
IRRTUM #6: Man kann Eigentum an geistigen Dingen haben
Das ist nun ganz falsch - Eigentum kann man nur an Dingen besitzen,
die nicht ohne großen Aufwand kopierbar sind. Wenn Du eine Idee hast,
und sie niemandem mitteilst, und ich habe dieselbe Idee, habe ich
Dir dann die Idee "gestohlen"? Wenn Du sie mir mitteilst, und ich habe
sie dann auch, habe ich sie Dir dann "gestohlen"?
Tatsache ist: diejenigen, die ohnehin das Meiste besitzen, würden
ganz gerne NOCH mehr besitzen, d. h. nicht nur materielle, sondern
auch immaterielle Dinge. Denn es geht letztlich nicht um Besitz,
sondern um KONTROLLE. Siehe dazu auch http://www.devtopics.de (das
Kapitel über die Motivation, speziell).
IRRTUM #7: Patente sind gesellschaftlich sinnvoll
IRRTUM #8: Was den Konzernen nützt, nützt uns allen
Sie sind GENAU DANN wirtschaftlich sinnvoll, wenn wir dem IRRTUM #8
unterliegen. Tatsache ist, dass gesamtgesellschaftlich viel Schaden
(ökonomisch) dadurch entsteht, dass doppelt geforscht wird bzw.
daran geforsscht wird, Patente zu umgehen. Beides ist nicht sinn-
voll. Beides läßt sich nicht vermeiden, weil nicht jeder über alle
Informationen verfügt, aber es ließe sich reduzieren.
Der eigentliche Streit sollte sich um den IRRTUM #8 entzünden.
DAS ist der Kernpunkt.
Eines der Argumente, mit denen ich in http://www.sensortime.com
nicht konform gehe, ist dieses: die Ursache für die Innovations-
krise ist der schlechte Patentschutz.
M. A. nach ist die Hauptursache für die Innovationskrise die
Wissensexplosion. Und diese läßt sich nur zum Teil durch mehr
Veröffentlichungen bekämpfen, weil die Anzahl der Veröffentli-
chungen Ausdruck und Ursache der Krise zugleich sind.
Ein Teufelskreis.