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  • forumsmail

108 BeitrÀge seit 29.09.2014

Eine Art GEMA fĂŒr Internet-Inhalte?

Ich finde, es ist immer der falsche Weg, die "Kunden" oder Nutzer der eigenen Inhalte zu gÀngeln, auch die Werbung anzuschauen.
Denn sowas vergrault die potenziellen Kunden nur.
Einige Verlage verweigern es den Inhalt ihrer Seiten zu lesen, wenn sie einen Ad-Blocker entdecken. Das ist quasi fair, denn dann ignoriere ich deren Inhalte eben. Samt der Werbung, samt deren Inhalts.

Andere Verlage "jammern", wenn ein Ad-Blocker eingschaltet ist. Das finde ich "jÀmmerlich".

Es wird immer so getan, als ob kommerzielle Verlags-Webseiten immer hochqualitativen Online-Journalismus bringen wĂŒrden. Oder stets besondere Mehrwerte gegenĂŒber rein privaten Webseiten oder Foren bringen wĂŒrden.

Das stimmt aber nicht.
HĂ€ufig bringen private Websites viele gute Informationen. HĂ€ufig ist das einzig Interessante bei kommerziellen Webseiten das User-Forum, also die Inhalte, die die User erstellt haben, nicht die Online-Journalisten des Forums oder des Zeitschriftenverlags.

Hier wÀre vieleicht eine Art Online-GEMA eine Möglichkeit, das ganze zu finanzieren.

NĂ€mlich, dass diejenigen, die fĂŒr andere nĂŒtzliche oder diskussionswĂŒrdige Inhalte ins Netz stellen, auch dafĂŒr einen Obulus bekommen. Wobei dieser Obolus vieleicht als ein sehr geringer Prozentsatz der InternetprovidergebĂŒhren abgerechnet wird, und entsprechend der Klickzahlen und Like-Zahlen auf die Inhalte-Einsteller ausgeschĂŒttet wird.

Wer also auf seiner privaten Webseite irgendwas nĂŒtzliches einstellt (Netzcomics, Programme, Computertipps, sonstwas), was hĂ€ufig abgerufen wird, bekommt dafĂŒr den anteiligen Obolus ausgezahlt.

Wer also auf seinen kommerziellen Seiten ohne Werbung nĂŒtzliche Inhalte einstellt, die von der Netzgemeinde abgerufen werden, bekommt ebenso seinen anteiligen Obolus ausgezahlt.

Wer hingegen auf seiner Webseite Werbung schaltet, die sich nicht vollstĂ€ndig ĂŒber ĂŒbliche Ad-Blocker abschalten lĂ€sst, bekommt nix ausgezahlt.

Wer in einem Verlags- oder Firmenforum nĂŒtzliche BeitrĂ€ge einstellt, bekommt ebenso seinen Obulus ausgezahlt, wenn sein Beitrag zitiert, kopiert oder geliked wird.

Im Grunde ist das dieselbe Diskussion wie zu Anfang der Tonaufzeichnung, der Schallplattenherstellung.
Denn die einen, die Schwarzen, die unterpriveligierten Weissen aus den Bergen und vom Lande, hatten die "geile" Musik, den Blues, die Country-Musik. Sie hatten die Inhalte, auf die alle scharf waren. Aber die höhergestellten Weissen aus der Stadt hatten die Technik und die AufnahmegerĂ€te, um Inhalte (Tonaufnahmen) zu verbreiten. Diese hatten die KreativitĂ€t jener ausgenutzt, um mittels ungerechter VertrĂ€ge jenen ihre Urheberrechte abzukaufen und abzuknebeln, um mittels entsprechender Knebel-VertrĂ€ge von jeder verkauften Platte und von jedem Radioeinsatz der Platte zu verdienen, aber ihren KĂŒnstlern nichts von all diesen einfliessenden Tantiemen auszahlen zu mĂŒssen. Denn so hatten sie ihre KnebelvertrĂ€ge gemacht.

So Ă€hnlich stellt sich das jetzt bei allen Firmen- und Verlagsforen dar: Praktisch ĂŒbergibt man mit seinem Posting das ganze Urheberrecht kostenlos an die Verlage und Forenbetreiber, die damit Geld machen können.

Das gehört aber geĂ€ndert: Denn nicht dem stumpfen Techniker, der bloß die technische Plattform bereitstellt, gehört die Anerkennung und das Geld fĂŒr kreative Inhalte, sondern demjenigen, der tatsĂ€chlich kreative interessante Inhalte im Web - sei es auf privaten Webseiten, sei es ĂŒber Firmen-Forums-Webseiten - erzeugt und bereitstellt.

Deshalb wĂ€re womöglich eine Internet-GEMA ein Weg aus der Misere: Derjenige, der populĂ€re, nĂŒtzliche und viel-geklickte Inhalte ins Netz stellt, bekommt dafĂŒr seinen anteiligen Obolus ausgeschĂŒttet.
Derjenige hingegen, der seine Inhalte hinter Ad-Block-Blockern verbirgt, bekommt nix.

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