Argument gegen Softwarepatente.

Vielleicht sollte man den Politikern einfach mal klarmachen, welche
einmalige Chance sich hier bietet. Die USA als größte
Wirtschaftsmacht haben sich mit ihrem abstrusen Patentwesen selbst
ein Bein gestellt. Softwarefirmen benötigen Rechtsabteilungen, die
nur Kosten verursachen und KEINEN wirtschaftlichen oder
gesellschaftlichen Vorteil bringen, wenn man die Auswirkungen auf das
gesamte System betrachtet. Stattdessen muß jede Firma, die sich
schützen will, selbst haufenweise Trivialpatente anmelden. Kleine
Firmen mit wenig Kapital, aber viel Innovation werden aufgekauft,
plattgemacht und dergleichen.
Genau hier bietet sich nun für Europa eine einmalige Chance. Man läßt
die Softwarepatente sausen und bietet damit einen idealen Standort
für kreative Köpfe mit guten Ideen. Hier, in Europa, kann der
IT-Mittelstand dann ohne Gefahr entwickeln, statt das Geld Anwälten
in den Rachen zu werfen, kann man es in Entwicklung investieren und
dabei noch selbst reich werden. Echte Leistung würde auch belohnt
werden.
In den USA dürfen dann große, innovationslose Konzerne übrigbleiben
mit tausenden von Mitarbeitern und riesigen aufgeblähten
Patentrechtsabteilungen, die keine andere Aufgabe haben als sich den
ganzen Tag sinnlose Patente auszudenken und ab und zu klagt man
kleine Unternehmer nach Europa.

Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, in Europa Softwarepatente
einzuführen. Daß diese Softwarepatente größtenteils in Händen
amerikanischer Firmen liegen, würde dazu führen, daß Kapital aus
Europa abgezogen und in die USA transferiert würde. Und das ohne
Gegenleistung! Warum nicht gleich eine Pauschalabgabe von, sagen wir,
10.000.000.000 EUR jährlich an amerikanische Softwarekonzerne zahlen?
Statt eines noch weiter aufgeblähten Patentamtes wäre das ein echter
Bürokratieabbau und es wäre wenigstens ehrlich.

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Reden ist Silber, Schweigen ist Gold, meine Ausführungen sind Platin.