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  • Bernd Paysan

mehr als 1000 Beiträge seit 11.01.2000

Waschmaschine ist albern

Ich habe mal die mechanische Programmablaufsteuerung einer Konstrukta
Kompletta ausgebaut, weil das Uhrwerk kaputt war. Und dann natürlich
angeguckt (als Kind, das ist schon länger her ;-). Das ist toll, da
dreht sich ein Ding mit verschiedenen Kontaktstreifen, die mal
sichtbar, mal durch Plastik abgedeckt werden. Das Uhrwerk sorgt
dafür, dass es langsam und gleichmäßig vorrückt, die Kontakte sorgen
dafür, dass sich unterschiedliche Teile der Maschine an- und
ausschalten. Das ist eine kleine Ablaufsteuerung, sehr dumm, in
Software mit wenigen Zeilen Code realisierbar.

Warum, um drei Teufels Namen, ist etwas von dieser Komplexität
patentwürdig, wenn man es in einen kleinen Chip gießt? Weil es vorher
mechanisch war? Das ist ein extrem bescheuertes Kriterium! Weil es
vorher schon nicht auf dem Stand der Technik war, ist das Bringen auf
den Stand der Technik (Microcontrollersteuerung) patentierbar? Der
Stand der Technik ist nie patentfähig, nur Neuerungen und
Innovationen sind es, und dazu muss es eine Erfindungshöhe geben!

Sicher gibt es im Bereich des Waschmaschinenbaus "neue" Ideen. Etwa,
wie man dynamisch die Unwucht beim Schleudern ausgleicht. Oder wie
man die Wäschemenge wiegt, und dadurch berechnet, wie viel Wasser man
braucht. Oder wie man den Verschmutzungsgrad feststellt, und damit
die Waschmittelmenge dosiert. Das sind Neuerungen, weil man die
vorher nicht gemacht hat, das sind aber keine Erfindungen. Weil da
die Erfindungshöhe fehlt. Das sind nämlich Fragestellungen, die jeder
ordentliche Ingenieur lösen kann, man muss die Frage nur stellen. Die
Algorithmen dazu sind oft jahrzehnte alt.

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