Tante Emma wusste immer genau, dass Hänschen die weiß-rotem Bonschen
bevorzugt und seine Mama stets Persil kauft, außer wenn Ariel im
Angebot ist. Sie kannte ihre Kundschaft nicht nur aus dem Laden,
sondern traf sie auch auf der Straße und hörte den Klatsch und
Tratsch über sie. Das alles verband sie intuitiv zu detaillierten
Kundenprofilen, die ihr eine personalisierte Beratung und Bedienung
ermöglichten. Sie wusste sogar, wer nicht reden oder beraten werden
will, sondern einfach nur sein Zeug einkaufen, und respektierte das
(meistens). Genauso handelten Schneider Böck und alle anderen
Handwerker und Händler am Ort.
Heute ist die Welt dank moderner Verkehrs- und Kommunikationsmittel
viel zu groß, um diese Aufgabe einzelnen Personen zuzumuten. Es will
auch niemand alles vorkonfektioniert von der Stange, aber nicht jeder
ist bereit oder fähig, sich vor jeder Kaufentscheidung intensiv mit
jedweder Thematik zu beschäftigen. Darum gibt es technische Lösungen,
die Menschen beobachten und manchmal auch befragen, um daraus zu
erkennen, was man ihnen gut verkaufen kann. Nicht immer sind die
resultierenden Angebote im Sinne und zum Vorteil des Kunden in spe,
aber oft genug.
Die Werbenden wollen den Kunden allgemein nichts schlechtes. Deshalb
kann es sinnvoll sein, sich tracken zu lassen und gerade selektive
oder individualisierte Werbung nicht völlig auszublenden. Es gibt
aber immer Bereiche und Situationen, in denen man lieber unbeobachtet
verkehrt oder die leicht falsch verstanden werden können. Darum ist
ein einfacher, dauerhafter, genereller An-/Aus-Schalter wie DNT nicht
der Weisheit letzter Schluss, außer für diejenigen, denen ihre
digitale Privatsphäre heiliger ist als die analoge je war oder sein
könnte. Viele von denen ergreifen aber ohnehin proaktiv schärfere
Maßnahmen, sodass die werbetreibende Wirtschaft zu dem legitimen
Schluss kommen kann, dass ein guter Teil derer, in deren Browser DNT
– womöglich als Vorgabeeinstellung – aktiviert ist, sich zumindest
unter bestimmten Umständen durchaus freiwillig tracken lassen würden,
um die bequemen Vorteile nutzen zu können. Sie werden sich also
manchmal über die Vorgabe hinwegsetzen wollen.
Damit bleibt nur noch wenig Pro DNT übrig – weniger als mir vor dem
Schreiben dieses Textes bewusst war.
bevorzugt und seine Mama stets Persil kauft, außer wenn Ariel im
Angebot ist. Sie kannte ihre Kundschaft nicht nur aus dem Laden,
sondern traf sie auch auf der Straße und hörte den Klatsch und
Tratsch über sie. Das alles verband sie intuitiv zu detaillierten
Kundenprofilen, die ihr eine personalisierte Beratung und Bedienung
ermöglichten. Sie wusste sogar, wer nicht reden oder beraten werden
will, sondern einfach nur sein Zeug einkaufen, und respektierte das
(meistens). Genauso handelten Schneider Böck und alle anderen
Handwerker und Händler am Ort.
Heute ist die Welt dank moderner Verkehrs- und Kommunikationsmittel
viel zu groß, um diese Aufgabe einzelnen Personen zuzumuten. Es will
auch niemand alles vorkonfektioniert von der Stange, aber nicht jeder
ist bereit oder fähig, sich vor jeder Kaufentscheidung intensiv mit
jedweder Thematik zu beschäftigen. Darum gibt es technische Lösungen,
die Menschen beobachten und manchmal auch befragen, um daraus zu
erkennen, was man ihnen gut verkaufen kann. Nicht immer sind die
resultierenden Angebote im Sinne und zum Vorteil des Kunden in spe,
aber oft genug.
Die Werbenden wollen den Kunden allgemein nichts schlechtes. Deshalb
kann es sinnvoll sein, sich tracken zu lassen und gerade selektive
oder individualisierte Werbung nicht völlig auszublenden. Es gibt
aber immer Bereiche und Situationen, in denen man lieber unbeobachtet
verkehrt oder die leicht falsch verstanden werden können. Darum ist
ein einfacher, dauerhafter, genereller An-/Aus-Schalter wie DNT nicht
der Weisheit letzter Schluss, außer für diejenigen, denen ihre
digitale Privatsphäre heiliger ist als die analoge je war oder sein
könnte. Viele von denen ergreifen aber ohnehin proaktiv schärfere
Maßnahmen, sodass die werbetreibende Wirtschaft zu dem legitimen
Schluss kommen kann, dass ein guter Teil derer, in deren Browser DNT
– womöglich als Vorgabeeinstellung – aktiviert ist, sich zumindest
unter bestimmten Umständen durchaus freiwillig tracken lassen würden,
um die bequemen Vorteile nutzen zu können. Sie werden sich also
manchmal über die Vorgabe hinwegsetzen wollen.
Damit bleibt nur noch wenig Pro DNT übrig – weniger als mir vor dem
Schreiben dieses Textes bewusst war.