1,7 Millionen Versuchstiere eingesetzt – Statistik der Woche
Bereits im dritten Jahr in Folge ist die Zahl der Versuchstiere in der Wissenschaft gesunken. Welche die größten Gruppen darstellen, zeigt die Infografik.
- Jennifer Lepies
Die Zahl der für die wissenschaftlichen Zwecke verwendeten Versuchstiere folgt weiterhin einem Abwärtstrend im Vergleich zu den Vorjahren. Rund 1,73 Millionen Versuchstiere wurden im Jahr 2022 nach § 7 Abs. 2 Tierschutzgesetz (TierSchG) eingesetzt. Das sind rund 134.000 Tiere weniger als in 2021, berichtet das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und ordnet ein, dass die Abnahme bereits im dritten Jahr in Folge anhält. "Eine der möglichen Ursachen ist, dass sich Ersatzmethoden und Reduktionsmaßnahmen allmählich durchsetzen", sagt BfR-Präsident Andreas Hensel.
Wie die Infografik von Statista und MIT Technology Review zeigt, bilden Mäuse und Ratten die größte Gruppe der eingesetzten Versuchstiere, sie machen 79 Prozent aus. Bei diesen beiden Arten verzeichnet das Bundesinstitut aber zugleich den stärksten Rückgang zum Vorjahr. Bei Mäusen: 1.342.779 Tiere in 2021 gegenüber 1.248.790 im Jahr 2022. Die Zahl der Ratten ist von 135.022 auf 109.936 Tiere im Jahr 2022 ebenfalls stark zurückgegangen. Auch in der Gruppe der Fische ist die Zahl gesunken.
Anzahl, der nicht verwendeten Tiere weiter reduzieren
Die Kategorie der "zu wissenschaftlich Zwecken gezüchteten und getöteten, aber nicht verwendeten" Tiere beinhaltet hauptsächlich Mäuse und Zebrafische. Der Großteil der Tiere entstand im Rahmen der Zucht genetisch veränderter Tierlinien. Diese Tiere besitzen oftmals nicht die gewünschte genetische Veränderung und können daher nicht in entsprechenden Versuchen verwendet werden. Versuchseinrichtungen sind laut BfR dazu angehalten, diese Anzahl zu reduzieren. Der Anteil der genetisch veränderten Tiere lag im Jahr 2022 bei etwa 53 Prozent und stieg damit gegenüber 2021 erneut um zwei Prozentpunkte.
Knapp über die Hälfte der Versuche mit Tieren findet im Bereich der Grundlagenforschung statt. Darunter betrafen die drei größten Untersuchungsgebiete das Nervensystem, das Immunsystem und das kardiovaskuläre System.
(jle)