Akkugrundstoff: Lithium vom Oberrhein

Unterirdisches Wasser an der deutsch-französischen Grenze birgt viel Rohstoff für E-Auto-Batterien. Das kommt jetzt der Industrie zugute.

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Akkugrundstoff:  Lithium vom Oberrhein

Im Geothermiekraftwerk Insheim in Rheinland-Pfalz soll Lithium aus Tiefenwasser extrahiert werden

(Bild: Ronald Wittek/Dpa Picture Alliance)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Manuel Berkel
Inhaltsverzeichnis

Der Rohstoff, der Elektroautos fahren lässt, ist Lithiumhydroxid, ein durchscheinend weißes Pulver. Bisher konzentriert sich fast die gesamte weltweite Lithiumproduktion auf Australien, Chile, China und Argentinien. Doch schon in wenigen Jahren könnten Lithiumsalze aus Deutschland kommen.

Die ehrgeizigsten Pläne verfolgt das australische Unternehmen Vulcan. Mit dem kommunalen Energieversorger Pfalzwerke aus Ludwigshafen hat es eine Absichtserklärung zur Lithiumgewinnung im Geothermiekraftwerk Insheim unterzeichnet. In 3600 Metern Tiefe lagert dort 165 Grad heißes Thermalwasser. Pro Sekunde pumpt das Kraftwerk 50 bis 80 Liter davon an die Oberfläche, wo der Dampf eine Turbine speist. Knapp fünf Megawatt Strom oder doppelt so viel Wärme erzeugt es auf diese Weise. Das abgekühlte Wasser fließt anschließend durch eine zweite Bohrung wieder in die Tiefe.

Was das Wasser für Vulcan so interessant macht, ist sein relativ hoher Gehalt an Lithiumsalzen von bis zu 200 Milligramm pro Liter. Dazu kommen weitere verwertbare Elemente wie Rubidium oder Cäsium, etwa für die Lasertechnologie.