Alles für die Katz
Katzen zählen zu den beliebtesten Haustieren der Deutschen. Wer beim Dechiffrieren der Katzensprache noch Hilfe braucht oder die kreative Seite seines Stubentigers fördern will, findet garantiert App-Hilfe.
- Diane Sieger
Langjährige Katzenbesitzer erkennen schon an der Ohrenstellung ihres Mitbewohners dessen Stimmung. Katzenneulinge hingegen interpretieren möglicherweise einiges falsch. In dem Fall kann der Katzen-Knigge für iOS-Geräte Abhilfe schaffen. Der für Katzenanfänger ideale Ratgeber bietet für 2,99 € umfangreiche Informationen, unter anderem zu Themen wie dem richtigen Hochheben und Tragen, welche Spiele für Katzen geeignet sind sowie einer Anleitung zum richtigen Streicheln. Zusätzlich enthält die App Quizfragen, die sowohl das vorhandene Wissen rund um die schnurrenden Vierbeiner testen als auch deren Charakter einordnen. Detaillierte Infos zu diversen Stimmungen runden das Angebot ab.
Viele Lektionen werden durch eingebettete Videos unterstützt, weshalb der Download ein wenig länger dauert als bei weniger speicherintensiven Apps. Leider mangelt es der Sprecherin in den Videoclips an Enthusiasmus und Freude am Kommentieren; das monotone Ablesen des Texts kann die Freude am Knigge ein wenig trüben.
Tierisches Spielvergnügen
Nettes Extra: Die App enthält auch ein Spiel für die Katze. In der iPhone-Version heißt es „Piepser“ und funktioniert, indem man ein Geräusch (Katze, Vogel, Maus, Rascheln) auswählt und das Mobiltelefon versteckt. Nach einigen Sekunden ertönt der gewählte Laut und die Mieze beginnt, nach dem Verursacher zu suchen. Die iPad-Version kommt mit einen Spiel, bei dem die Katze eine virtuelle Maus auf dem Pad jagen und mit der Pfote berühren muss. In Experimenten mit dem Stubentiger der Autorin erfreute sich die iPhone-Variante großer Beliebtheit. Schade, dass es die App nicht auch für Android-Nutzer gibt.
Eine Anwendung nicht nur für Anfänger ist „Erste Hilfe für Katzen“ – eine App, die jeder Katzenbesitzer ständig auf seinem iPhone, iPad oder iPod touch dabeihaben sollte. Alle erdenklichen Krankheiten und Unfälle, die das arme Tier treffen können, werden hier übersichtlich behandelt. Die einfache und intuitive Navigation lässt Zweibeiner auch im Notfall einen kühlen Kopf bewahren; innerhalb von nur zwei oder drei Klicks lassen sich Anleitungen zur Bekämpfung von Wund-, Brand-, oder Bissverletzung aufrufen. Außerdem erklärt die App Maßnahmen wie Herzmassage und Mund-zu-Nase-Reanimation. Für 2,39 € im App Store erhältlich.
Die Suche nach einem Äquivalent für Android-Geräte ergab „Cat Emergency“ zum Preis von 1,45 €, die sich jedoch weder auf einem Samsung Galaxy Nexus noch auf einem HTC Nexus One öffnen ließ. Die Zeit zum Download sowie den Aufwand für die Geldrückerstattung sollte man sich daher besser sparen. Recht gut dagegen funktioniert der „Cats Care Guide“. Zwar besteht er hauptsächlich aus einer Artikelsammlung, die über eine bessere Navigation verfügen könnte, doch wenigstens steht die App kostenlos zur Verfügung.
Für Kreative, die gern eigene Fotos mit Katzenbildchen aufpeppen möchten, gibt es eine ganze Reihe von Apps. „Cat Effects“ beispielsweise ist eine nette, ebenfalls kostenlose Anwendung, die auf dem iPad läuft. In der freien Version sind 24 Katzenbildchen enthalten, die sich einfach in Fotos aus der eigenen Bildergalerie oder in Screenshots einfügen lassen. Es gibt weitere Katzen-Images und andere Add-ons als kostenpflichtigen In-App-Purchase. Wer bei der Gratisversion bleiben will, wird sicherlich schnell genervt sein von immer wiederkehrenden Prompts, die zum Kauf verleiten sollen. Eine witzige App, mit der man jedoch nicht unbedingt viele Stunden verbringen möchte.
Eine ähnlich App für Android-Phones ist „Add a cat“. Im Gegensatz zur iOS-Anwendung bietet sie nicht nur simple Katzenbilder, sondern auch witzige Varianten wie Katzen, die ihre Zunge herausstrecken, Hochzeitskätzchen und weitere Accessoires sowie Bildelemente, um Feiertage in Fotos deutlich zu machen. Die Foto-Kreation kann – wie in der zuvor genannten App – über diverse Social-Media-Kanäle mit Freunden und der ganzen Welt geteilt werden. Noch dazu ist die App kostenlos. Wer allerdings auf Werbeeinblendungen und Wasserzeichen verzichten möchte, sollte lieber die kostenpflichtige Pro-Version zum Preis von 1,52 € nutzen.
Was Katzen so sagen
Auch wenn die Android-Version in diesem Fall witziger ist, Apple-Nutzer müssen dennoch bei der Bildbearbeitung nicht auf ein bisschen Spaß verzichten. Wer auf die japanische Comic-Katze „Hello Kitty“ steht, sollte auf jeden Fall 79 Cents investieren, um eigenen Fotos mit Bildchen aus der Hello-Kitty-Welt zu verschönern. Die Auswahl an Hüten, Katzenohren und weiteren Accessoires ist riesig, und man kann durchaus eine Weile mit dieser Fun-App verbringen, ohne den Spaß zu verlieren. Möglicherweise die Rettung für den Nachwuchs an verregneten Ferientagen.
Dass Katzenbesitzer in der Regel Spaß verstehen, ist nicht erst seit den LOL Cats bekannt. Umso erstaunlicher, dass sich in den Kommentaren zu sogenannten Cat Translators, beispielsweise der „Katzen-Übersetzer“ aus dem iTunes Store und „Talking to a Cat“ aus Google Play, viele Beschwerden darüber finden, dass die Übersetzung von menschlicher zu feliner Sprache nicht richtig funktioniere. Beide Apps verfügen über eine Aufnahmefunktion, die das Sprechen eines Satzes beziehungsweise das Miauen einer Katze aufnimmt, analysiert und eine Übersetzung liefert. Ein witziges Gimmick, bei dem eigentlich jedem klar sein sollte, dass es sich um die willkürliche Darstellung von Sätzen handelt und nicht um eine wissenschaftliche Interpretation des Gesagten respektive des Miauten. Beide Apps sind kostenlos und eignen sich durchaus als Party-Gag.
Unterhaltsam ist auch die kostenlose Android-App „QuizTutor: Cats“, mit der man sein Wissen über verschiedene Rassen vertiefen kann. Die Anwendung bietet Fotos von circa 40 verschiedenen Rassen, die man sich in einem Lernmodus einprägen kann. Anschließend lässt sich das neu erworbene Wissen in einem einminütiges Quiz testen. Wer mehr zu einer Rasse wissen möchte, kann sich aus der App auf die passende Wikipedia-Seite leiten lassen. Apple-Nutzer können ihr Rassekatzenwissen dagegen mit der Hilfe von „Katzenführer – iKnow Cats“ zum Preis von 1,59 € auffrischen.
Wie schon beim Katzen-Knigge erwähnt, gibt es Spiele, die für Katzen optimiert sind. Ein Beispiel ist „App for Cats“. Bei diesem kurzweiligen Spiel für Stubentiger geht es darum, Ameisen, Marienkäfer oder andere Krabbeltiere mit der Pfote zu fangen. Es gibt verschiedene Hintergründe wie Rasen oder Sandboden, wobei sich bei Testspielen herausgestellt hat, dass Katzenaugen am besten dunkle Käfer auf hellem Hintergrund erkennen. Der günstige Preis von 0,79 € lädt zum Ausprobieren ein.
Auf dem Katzenspielplatz
Android-Nutzern, die ihrer Katze eine Freude machen möchten, können dagegen „Cat Playground“ ausprobieren. Hier gibt es fünf verschiedene Spielmöglichkeiten, denn nicht jeder Stubentiger steht auf Käfer und Co. Unter anderem gilt es, Fische im Wasser mit der Tatze zu berühren oder Maulwürfe, die aus ihren Hügeln hervorlugen, mit der Pfote zu erledigen. Die App kostet 1,49 € – eine Anschaffung, für die Mieze dankbar sein wird.
Ein Highlight ist das im iTunes Store erhältliche „Game for Cats“. Die App ist zunächst kostenlos, für den vollen Spielspaß empfiehlt sich jedoch der Kauf der Vollversion für 1,59 €. Unter anderem verhindert das Werbeeinblendungen. Außerdem schaltet die App die Funktion „Control with iPhone“ frei, die es dem Zweibeiner erlaubt, die mit der Pfote zu erledigenden Zielobjekte – je nach Wahl Maus, Schmetterling oder Laser-Pointer – vom Mobiltelefon aus zu steuern. Witziges Detail: Um bei kostenpflichtigen In-App-Käufen nachzuweisen, dass nicht die Katzenpfote aus Versehen auf den Einkaufs-Button drückt, muss die menschliche Hand zur Verifizierung aufgelegt werden.
Kreativere Vierbeiner erfreuen sich sicherlich an dem Spiel „Paint for Cats“ (1,59 €). Hierbei geht es ebenfalls darum, ein sich bewegendes Objekt auf dem Display mit der Tatze zu erwischen, gleichzeitig schaffen die Pfotenbewegungen ein tierisches Kunstwerk, das die zweibeinige Aufsichtsperson per E-Mail oder über Facebook mit Freunden und Bekannten teilen kann. (ka)