Business Continuity Management: Zeit zu migrieren mit dem BSI-Standard 200-4

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat einen neuen Standard implementiert: 200-4. Dieser ist pragmatischer als sein Vorgänger.

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Lesezeit: 14 Min.
Von
  • Marcel Lehmann
  • Jann-Christoph Sowa
Inhaltsverzeichnis

Business Continuity Management (BCM) beschreibt, wie sich Organisationen auf ungeplante Ausfälle ihres Geschäftsbetriebs vorbereiten und ihn im Notfall wieder aufnehmen können. Bekannte Werke zum Thema sind der ISO-Standard 22301, die Good Practice Guidelines des British Standard Institute sowie der deutsche BSI-Standard 100-4 Notfallmanagement. Letzteren hat das BSI im Jahr 2008 vorgestellt. Er prägt seitdem die Organisationslandschaft und gilt als Standardwerk zum BCM im deutschsprachigen Raum. Die Veränderungen der vergangenen Jahre deckt er aber nicht mehr ausreichend ab.

Neue arbeitsorganisatorische Methoden und Verfahren wie Lean Management und Outsourcing nehmen immer größeren Raum ein. Sie schaffen zwar Effizienzvorteile, beseitigen aber auch Zeit- und Ressourcenpuffer und verfestigen die Abhängigkeit von Dritten. Geschäftsunterbrechungen bei Zulieferern und Dienstleistern wirken sich daher heute schneller und stärker auf den eigenen Betrieb aus. Cyberangriffe und Naturkatastrophen kommen erschwerend hinzu. Für viele Bereiche, etwa für den Banken- und Versicherungssektor, ergeben sich daraus neue und umfassende regulatorische Anforderungen an das BCM. Es war also notwendig, den Standard 100-4 grundlegend zu überprüfen.

BSI-Standard

Der neue BSI-Standard 200-4 soll für alle Institutionen – unabhängig von Art, Größe und Branche – passen und ihnen ermöglichen, ein Business Continuity Management System (BCMS) aufzubauen. Derzeit können Interessierte den Community Draft des Standards sichten und ihn bis zum 30. Juni 2021 kommentieren.