Centrino-Notebooks und Alternativen unter 1000 Euro

Seit heute sind zwei Notebooks mit Intels Pentium M für 999 Euro erhältlich: Der Media Markt verkauft im Rahmen seines 25-jährigen Jubiläums ein Fujitsu-Siemens Amilo M, der Online-Händler Avitos setzt dem ein Acer Travelmate 291 entgegen.

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Seit heute sind zwei Notebooks mit Intels Pentium M für 999 Euro erhältlich: Der Media Markt verkauft im Rahmen seines 25-jährigen Jubiläums ein Fujitsu-Siemens Amilo M, der Online-Händler Avitos setzt dem ein Acer Travelmate 291 entgegen.

Das Amilo M 7400 hat einen mit 1,5 GHz getakteten Pentium M, dessen Rechenleistung grob mit einem 2,2 GHz schnellen Pentium 4 vergleichbar ist. Das optische Laufwerk beschreibt CD-R/RW-Medien und liest DVDs. Festplatte und Hauptspeicher sind mit 40 GByte und 512 MByte ausreichend groß. Ein separater Grafikchip mit eigenem Speicher fehlt, stattdessen übernimmt der Chipsatz i855GM die Ansteuerung des Displays. Das zeigt XGA-Auflösung (1024 × 768 Punkte) auf 15 Zoll.

Alle modernen Schnittstellen (Firewire, 3 × USB 2.0, PC-Card, S-Video, VGA, LAN, Modem, Parallel, Audio) sind inklusive Speicherkartenleser (SD/MS/MMC) vorhanden; das WLAN-Modul funkt nach IEEE 802.11b. Fujitsu-Siemens gewährt eine zweijährige Abholgarantie. Zur Software-Ausstattung gehört außer Windows XP Home, Brennprogramm und DVD-Decoder auch Works 7.0. Das Notebook wiegt 2,6 kg und ist drei Zentimeter hoch.

Acers Travelmate 291 ist etwas schlechter ausgestattet: Der Prozessor läuft mit 1,4 GHz, die Platte fasst 30 GByte, der Hauptspeicher ist mit 256 MByte etwas knapp dimensioniert. Ein Office-Programm wie MS Works fehlt. Zudem besteht nur eine Garantie ohne Abholung des Notebooks. Display, Chipsatz (inkl. Grafik), DVD-CD/RW-Laufwerk und Schnittstellenausstattung entsprechen dem Amilo M. Das optische Laufwerk lässt sich einfach wechseln, doch der in der Dokumentation zur 290er-Serie erwähnte Zweitakku für diesen Schacht lässt sich beim Travelmate 291 nicht einsetzen. Das Travelmate gibt sich verwindungssteif, wiegt mit 2,8 kg aber etwas mehr als das Amilo M.

Beide Notebooks bieten viel fürs Geld und eignen sich gut für den mobilen Einsatz. Die Laufzeit dürfte im Normalbetrieb mehr als vier Stunden betragen. Für Büro- und Multimedia-Anwendungen reichen beide locker aus, die integrierte Grafik bietet lediglich ambitionierten Spielern zu wenig. Das Travelmate wirkt stabiler, das Amilo M hat die etwas bessere Ausstattung.

Beide Notebooks sind keine kompletten Eigenentwicklungen. Das Amilo M stammt von Wistron und ist beispielsweise in ähnlicher Form als AOpen-Barebone 1555G, Tronic 5 C15S oder Littlebit Coris 690 erhältlich. Varianten mit separatem Grafikchip (ATI Radeon Mobility 9600) heißen AOpen 1557G oder Tronic 5 C15E. Das Acer Travelmate ähnelt sehr dem Compal CL51, das allerdings kaum in der Konfiguration mit integrierter Grafik zu bekommen ist, sondern mit dem Grafikchip ATI Radeon Mobility 9700. Dann heißt es beispielsweise Travelmate 291LCi-M11, Bullman V-Klasse oder Xeron Sonic Pro X56. Bei welchem Anbieter man kauft, ist Geschmacks- oder Vertrauenssache. Beim Service-Test in c't 25/03 lagen Acer und Fujitsu-Siemens im Mittelfeld, während für eine Beurteilung der kleineren Anbieter die Antworten unserer Leserumfrage nicht ausreichten.

Auf einem ähnlichen Compal-Mainboard bauen auch das HP nx7010 und das Acer Aspire 2000 auf, zwei Notebooks mit 15,4-Zoll-Breitbild-Displays, die im Test in c't 5/04 beim schnellen Zehnfingerschreiben einige Zeichen verschluckt haben, was mehrere Leser bestätigt haben. Nun berichten Leser, dass auch das TravelMate 291 von diesem Problem betroffen sei.

Centrino-Notebooks kosten alleine deswegen etwas mehr als andere Billigangebote, weil ein WLAN-Modul eingebaut sein muss und weil der zugehörige Prozessor Pentium M teurer als die sonst eingesetzen Celeron- oder Athlon-XP-Modelle ist. Als Gegenleistung bekommt der Käufer einen Prozessor mit sehr niedriger Leistungsaufnahme, was leise und lang laufende Notebooks verspricht. Das WLAN-Modul macht auch das Modem- oder LAN-Kabel überflüssig, verlangt aber nach einem WLAN-Router im Haus oder einem öffentlichen Hotspot.

Als preiswerte Alternative zum Pentium M hatte Intel sich den Celeron M ohne Stromspar-Techniken ausgedacht, doch der taucht in nur wenigen Notebooks wie dem Acer TravelMate 292, Dell Latitude D505 oder IBM R50e auf, die in vergleichbarer Ausstattung jedoch zwischen 1050 und 1300 Euro kosten.

Doch auch wenn diese Centrino-Sonderangebote von Acer und Fujitsu-Siemens ein gutes Preis-/Leistungs-Verhältnis haben, bieten andere Hersteller ständig Notebooks um 800 Euro an. Elitegroup verlangt für die Modelle mit Transmeta- oder VIA-Prozessor sogar nur etwa 600 Euro an, doch schon das A535 mit AMD Duron (um 700 Euro) hatte mit Einschränkungen zu kämpfen.

In den meisten Notebooks um 800 Euro steckt die Desktop-Version vom Intel Celeron, der kräftig am Akkustrom saugt und mit Blick auf die hohe Taktrate überraschend langsam arbeitet -- deutlich lahmer als ein Pentium M mit 1 GHz weniger Takt. Notebooks wie das Gericom Beetle (ein Elitegroup-Barebone) oder Gericom Hummer 2430e XL (ein recht stabiles Barebone von Uniwill) haben lautere Lüfter, schwerere Gehäuse und deutlich kürzere Akkulaufzeiten als die Centrino-Angebote. Immerhin gehören neben LAN und Modem inzwischen auch DVD-CD/RW-Kombilaufwerk, USB 2.0 und Firewire meist zur Grundausstattung.

Aber auch Acer, HP, IBM oder Toshiba bieten ständig Notebooks in diesem Preisbereich an. Sie sind ähnlich ausgestattet (integrierte Grafik, Celeron, um 3 kg, unter 2 Stunden Laufzeit), haben aber oftmals leisere Lüfter. Acers Travelmate 251 ist bei Anbietern wie Notebooksbilliger.de mit Pentium 4 ab 900 und mit Celeron ab 850 Euro erhältlich. Das Satellite Pro A40 von Toshiba ist derzeit in verschiedenen Konfigurationen ab etwa 900 Euro zu haben. Das HP NX9000 gibt's sogar schon für unter 900 Euro, aber die am ATI-Chipsatz sitzende ALI-Southbridge erwies sich bei USB (nur 1.1), FireWire und Cardbus als Bremse. Als Pluspunkte fielen die gute Tastatur und die preiswerte Docking-Station auf. Mit noch besserer Tastatur, aber gleich lahmer Southbridge tritt das sehr leise IBM R40e mit 14-Zoll-Display an, das in einer vergleichbaren Konfiguration 900 Euro kostet, in der einfachsten sogar nur 850.

Wer leichtere oder länger laufende Notebooks sucht, greift zum Pentium M oder nimmt Abschied vom 15-Zoll-Display. So kostet das unter 2 kg leichte Twinhead-Barebone efio! 123A mit dem Mobile Athlon XP und einem 12-Zoll-Display als Averatec 3200 oder Bullman Aero5 12 ebenfalls unter 1000 Euro.

Lediglich Spieler auf der Suche nach separaten Grafikchips werden unter 1000 Euro kaum fündig -- der in einigen 999-Euro-Notebooks eingebaute ATI Mobility Radeon 9000 IGP ist ein Chipsatz mit integrierter Grafik. Er arbeitet zwar schneller als die meisten anderen integrierten Chipsätze, bleibt aber deutlich hinter aktuellen 3D-Chips von ATI oder Nvidia zurück. (jow)