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Crowdfunding: Kickstarter

Herbert Braun

9,1 Millionen Unterstützer, fast 1,9 Milliarden US-Dollar für 90.000 erfolgreich finanzierte Projekte -- Kickstarter ist klar die Nummer eins unter den Crowdfunding-Plattformen.

Bereits 115 Projekte nahmen auf Kickstarter [1] die Millionen-Dollar-Marke, seit die Crowdfunding-Plattform 2009 an den Start ging. Nach Spielen sammeln Technologieprojekte das meiste Geld ein und stellen mit diesen die Mehrheit der Großprojekte über 100.000 US-Dollar. Dennoch dämpft ein Blick auf die Statistik die Laune ein wenig: Mit gut 20 Prozent haben sie die niedrigste Erfolgsquote; der Durchschnitt liegt mit 37 Prozent fast doppelt so hoch. Dabei prüft Kickstarter gerade Technologie-Projekte angeblich besonders gründlich, bevor es sie freischaltet.

Die erfolgreichsten Kickstarter-Projekte sind zugleich ein Who is Who des Crowdfundings -- diese acht Kampagnen mobilisierten mehr als 70 Millionen US-Dollar.

Erst seit Mai 2015 dürfen deutsche Maker [2] ihre Projekte bei Kickstarter für maximal zwei Monate einstellen. Dabei gelten etliche Einschränkungen: Spendensammlungen oder Finanz-Deals sind ebenso verboten wie Medizinisches, Alkohol, Tabak, Drogen, Waffen und Pornografie, aber auch Marketing-Dienstleistungen und Reisen. Abgesehen von den Letztgenannten würden die Bezahldienstleister (Amazon Payments oder Stripe) ohnehin das meiste davon zurückweisen.

Kickstarter fordert ein klar definiertes Projekt und lässt keine gerenderten Fake-Bilder zu. Verifizierte Anbieter-Identitäten kennzeichnet Kickstarter durch ein grünes Häkchen.

Allzu kleinlich ist Kickstarter aber auch nicht: Spätestens seit das Spaßprojekt Potato Salad [3] (Beschreibung: "Ich mache Kartoffelsalat.") nicht 10, sondern 55.000 US-Dollar einsammelte, versuchen viele, mit einem mehr oder -- meistens -- weniger originellen Witz Geld zu machen. Webseiten wie Kick Failure [4] sammeln die dümmsten Ideen, die es auf die Plattform geschafft haben.

Im Erfolgsfall nimmt Kickstarter 5 Prozent Provision; außerdem gehen 3–5% für den Bezahldienstleister drauf. Zu den bekanntesten Projekten zählen die Smartwatch Pebble [5], die Oculus Rift [6] (VR-Brille, Sommer 2012, 2,4 Millionen), der Musik-Player Pono [7] (Dezember 2014, 6,2 Millionen) und die Glowing Plants (genetisch veränderte Pflanzen, Mai 2013, 480.000 Dollar).

(hch [9])


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https://www.heise.de/-3033352

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.kickstarter.com/
[2] http://heise.de/-2646010
[3] https://www.heise.de/news/Scherz-Crowdfunding-endet-Kartoffelsalat-fuer-ueber-55-000-US-Dollar-2282393.html
[4] http://kickfailure.com/
[5] http://www.heise.de/thema/Pebble
[6] http://www.heise.de/thema/Oculus-Rift
[7] https://www.heise.de/news/High-End-Audio-Player-Pono-vorgestellt-2427865.html
[8] http://www.heise.de/make/inhalt/2015/6/122/
[9] mailto:hch@make-magazin.de