Crowdfunding: Kickstarter
9,1 Millionen Unterstützer, fast 1,9 Milliarden US-Dollar für 90.000 erfolgreich finanzierte Projekte -- Kickstarter ist klar die Nummer eins unter den Crowdfunding-Plattformen.
- Herbert Braun
Bereits 115 Projekte nahmen auf Kickstarter die Millionen-Dollar-Marke, seit die Crowdfunding-Plattform 2009 an den Start ging. Nach Spielen sammeln Technologieprojekte das meiste Geld ein und stellen mit diesen die Mehrheit der Großprojekte über 100.000 US-Dollar. Dennoch dämpft ein Blick auf die Statistik die Laune ein wenig: Mit gut 20 Prozent haben sie die niedrigste Erfolgsquote; der Durchschnitt liegt mit 37 Prozent fast doppelt so hoch. Dabei prüft Kickstarter gerade Technologie-Projekte angeblich besonders gründlich, bevor es sie freischaltet.
Erst seit Mai 2015 dürfen deutsche Maker ihre Projekte bei Kickstarter für maximal zwei Monate einstellen. Dabei gelten etliche Einschränkungen: Spendensammlungen oder Finanz-Deals sind ebenso verboten wie Medizinisches, Alkohol, Tabak, Drogen, Waffen und Pornografie, aber auch Marketing-Dienstleistungen und Reisen. Abgesehen von den Letztgenannten würden die Bezahldienstleister (Amazon Payments oder Stripe) ohnehin das meiste davon zurückweisen.
Qualitätsicherung
Kickstarter fordert ein klar definiertes Projekt und lässt keine gerenderten Fake-Bilder zu. Verifizierte Anbieter-Identitäten kennzeichnet Kickstarter durch ein grünes Häkchen.
Allzu kleinlich ist Kickstarter aber auch nicht: Spätestens seit das Spaßprojekt Potato Salad (Beschreibung: "Ich mache Kartoffelsalat.") nicht 10, sondern 55.000 US-Dollar einsammelte, versuchen viele, mit einem mehr oder -- meistens -- weniger originellen Witz Geld zu machen. Webseiten wie Kick Failure sammeln die dümmsten Ideen, die es auf die Plattform geschafft haben.
Im Erfolgsfall nimmt Kickstarter 5 Prozent Provision; außerdem gehen 3–5% für den Bezahldienstleister drauf. Zu den bekanntesten Projekten zählen die Smartwatch Pebble, die Oculus Rift (VR-Brille, Sommer 2012, 2,4 Millionen), der Musik-Player Pono (Dezember 2014, 6,2 Millionen) und die Glowing Plants (genetisch veränderte Pflanzen, Mai 2013, 480.000 Dollar).
- Einen ausführlichen Artikel zum Thema Crowdfunding lesen Sie in der Make-Ausgabe 6/15 ab Seite 122.
(hch)