Desinfec't 2011

Seite 4: Der USB-Stick

Inhaltsverzeichnis

Als experimentelle Zusatzfunktion integriert Desinfec’t 2011 erstmals die Möglichkeit, das System bootfähig auf einen Flash-Speicher zu übertragen, zum Beispiel einen USB-Stick oder eine SD-Karte. So kann man Desinfec’t auch auf Rechnern ohne DVD-Laufwerk einsetzen. Zudem bootet und arbeitet das System schneller als von der Heft-DVD, was an den geringeren Zugriffszeiten des Flash-Speichers liegt. Voraussetzung ist lediglich, dass das BIOS die Möglichkeit bietet, vom gewählten Medium zu booten.

Der USB-Flash-Speicher für die Installation von Desinfec’t muss mindestens 1ˇGByte groß sein, für die Viren-Signaturen ist ein zweiter Stick mit ebenfalls mindestens 1ˇGByte Kapazität erforderlich. Praktischer ist es, größere USB-Sticks ab 2ˇGByte zu verwenden, die dann in mehrere Partitionen aufgeteilt werden: jeweils eine 1-GByte-Partition für Desinfec’t beziehungsweise Signaturen und den Rest als Daten-Partition für zu sichernde Dateien. Da Windows nur die erste Partition sieht, legt man die Daten-Partition als erste an.

USB-Sticks sollten für Desinfec’t in mindestens zwei Partitionen mit jeweils 1 GByte Kapazität aufgeteilt werden. Achtung: WIndows sieht nur die erste.

Alle Partitionen sollten den Typ FAT32 haben. Die Partitionierung ändert man in Desinfec’t über „System/Systemverwaltung/GParted Partitionierungswerkzeug“. Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie rechts oben das richtige Laufwerk auswählen; die angezeigte Größe hilft dabei.

Um Desinfec’t zu übertragen, startet man den Rechner von der Heft-DVD und ruft im Ordner Expertentools auf dem Desktop das Programm zur Erstellung eines bootfähigen Desinfec’t-Sticks auf. Auf die Möglichkeit, den Datenträger zu löschen, sollte man bei großen USB-Sticks verzichten – dabei würde die zuvor eingerichtete Partitionierung ebenfalls gelöscht.

Unter Windows können Sie das Programm UNetbootin auf der DVD im Verzeichnis \desinfect benutzen. Es lässt sich ohne vorherige Installation starten – allerdings dauert es einige Sekunden, bis das Frontend erscheint. Dort schaltet man den Übertragungsmodus von Distribution auf Abbild, trägt als Image-Typ ISO ein und wählt über die Dateiauswahl das Desinfec’t-Abbild desinfect-2011.iso. Anschließend muss man, falls es mehrere USB-Laufwerke gibt, noch das richtige Ziellaufwerk einstellen und klickt dann auf OK. Unter Linux erledigt das der Startmedienersteller usb-creator. Wichtig ist dabei, dass man keinen Extrabereich zum Speichern der Daten reserviert, sondern die Daten beim Herunterfahren verwerfen lässt.

Damit der Rechner vom USB-Stick startet, muss die Boot-Reihenfolge geändert werden. Dazu verwendet man am besten die Boot-Laufwerksauswahl des BIOS, die viele neuere Rechner kurz nach dem Einschalten anbieten. Typische Tasten für die Laufwerksauswahl sind F8, F11 und F12; meist gibt der Bootscreen einen Hinweis auf die beim jeweiligen Rechner zu drückende Taste.

Bei älteren Rechnern muss man die Boot-Reihenfolge noch in den BIOS-Einstellungen ändern, sofern sie überhaupt die Möglichkeit bieten, von USB-Medien zu booten. Häufig wird die Boot-Reihenfolge entweder im Menü unter Advanced Features oder einem ähnlich klingenden Eintrag eingestellt oder es gibt dafür ein eigenes Menü. Nach dem ersten Booten legt dann „Expertentools/ Virensignaturen auf USB-Stick kopieren“ die benötigten Container an, die Desinfec’t später automatisch verwendet. Die Signatur-Partition des Sticks wird dabei nach /opt/desinfect/usb gemountet.

Mit UNetbootin lässt sich Desinfec’t auch unter Win - dows bootfähig auf einen USB-Stick übertragen.

USB-Sticks, die mit UNetbootin erstellt wurden, verwenden eine eigene Version des Boot-Loaders Syslinux, die die grafische Boot-Auswahl von Desinfec’t nicht anzeigt. Somit erhalten Sie bei solchen USB-Sticks nur ein sehr schlichtes Text-Bootmenü. Das kann auch sein Gutes haben. Sollte ein (älterer) Rechner von einem via Desinfec’t erstellten USB-Stick nicht starten, funktioniert vielleicht die Syslinux-Variante von UNetbootin.

Wir haben uns nach Kräften bemüht, Desinfec’t so einfach und selbsterklärend wie möglich zu machen. Wenn Sie dennoch Fragen oder Tipps zur Verbesserung haben, empfehlen wir Ihnen einen Besuch auf der Projektseite zu Desinfec't und im Desinfect-Forum auf heise Security. (ju) (ju)