Die Demokratisierung des Weltraums

Konstellationen aus teilweise tausenden Satelliten ermöglichen neuartige Dienste für Menschen auf der Erde – die Entwicklung hat gerade erst begonnen.

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Die Demokratisierung des Weltraums

(Bild: NicoElNino/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Ramin Skibba

63 Jahre, nachdem der erste Sputnik eine Umlaufbahn erreichte, kreisen heute tausende Satelliten um den Planeten und helfen uns bei Kommunikation, Navigation und Wettervorhersagen. Bald aber wird es noch voller werden im All: Mega-Konstellationen mit Netzwerken von hunderten oder sogar tausenden Satelliten, die zusammen ihre Arbeit verrichten.

Den deutlichsten Ausblick darauf liefert das Starlink-Projekt von Elon Musks Raketen-Unternehmen SpaceX. Dieses hat bereits mehr als 100 Satelliten für sein System ausgesetzt und will bis Mitte der 2020er Jahre eine Konstellation aus beinahe 12.000 davon fertiggestellt haben, um darüber schnelles Internet weltweit anzubieten. Aber auch viele Raumfahrtagenturen und gewinnorientierte andere Unternehmen haben begonnen, eigene Satelliten-Netzwerke aufzubauen.

„Wir haben zurzeit ein ziemlich dynamisches Umfeld. Viele Leute fangen an, den Weltraum als Möglichkeit zu betrachten, bestimmte Geschäftsmodelle zu realisieren“, sagt Roger Hunter, Leiter des Nasa-Programms Small Spacecraft Technologie. „Ich bezeichne das als die Demokratisierung des Weltraums.“

Mit Konstellationen wird ein ganz neuer Grad von Flexibilität möglich. Kleinere und billigere Satelliten, zum Teil nicht größer als eine Aktentasche, lassen sich je nach Aufgabe in unterschiedlichen Konfigurationen arrangieren. Aneinandergereiht in derselben Umlaufbahn zum Beispiel kann eine Konstellation wiederholt dieselbe Stelle fotografieren. Starlink wiederum ist in einem Satelliten-Gitter organisiert, um den gesamten Planeten mit Internet-Diensten abdecken zu können.

„Ich denke, als Branche beginnen wir gerade beginnen herauszufinden, wie sich mehr interessante weltraumbasierte Dienste für die Menschen auf der Erde realisieren lassen, wobei wir verantwortungsbewusst und nachhaltig mit diesem Umfeld umgehen“, sagt Mike Safyan, Vice-President für Starts und globale Bodensysteme bei Planet Labs. Sein Unternehmen betreibt die derzeit zweitgrößte Satelliten-Konstellation im All.

In der Zwischenzeit ist mit immer mehr und größeren Satelliten-Systemen zu rechnen, die mit hunderten oder tausenden Komponenten in Umlaufbahnen geschickt werden. Irgendwann wird es so sein: Wohin auch immer es Menschen zieht, ob zum Mond, zum Mars oder sogar zu anderen Sternen – sie werden Satelliten-Konstellationen mitbringen.

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(sma)