Die Neuerungen von Linux 3.19

Seite 2: Treiber, Dateisysteme

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Der Speichermanagement-Code des Kernels unterstützt nun mehr Funktionen der Page Attribute Table (PAT) moderner x86-Prozessoren; dadurch könnten nun beispielsweise Grafiktreiber Write-Through Caching beim Zugriff auf den Video-Speicher nutzen, was die Grafik-Performance steigern kann. Der Kernel unterstützt nun auch den "Nios II", eine von Altera geschaffene 32-Bit-Prozessor-Architektur, die das Unternehmen bei einigen FPGAs nutzt. Der ARM64-Code von Linux kann nun einige von älteren ARM-Architekturen unterstützte CPU-Instruktionen emulieren, die ARM mit ARMv8 aufgeben hat oder irgendwann aufgeben will. Der neue Linux-Kernel unterstützt erstmals AMDs Opteron A1100 aka Seattle – ein für Server gedachtes 64-Bit-SoC (System on Chip) mit ARMv8-Architektur, das es bislang nur auf Mainboards gibt, die für Entwickler konzipiert wurden.

Unter zahlreichen der für 3.19 in Linux integrierten Treiber sind zwei für Touchpads und Touchscreens von Elantech, die in einer Reihe von Chromebooks stecken. Ebenfalls neu dabei ist ein Treiber für die DVB-S/DVB-S2-Karte DVBSky S950 V3.

Es lassen sich nun auch Datenträger von Btrfs-Volumes austauschen, die Daten mit den Dateisystem-eigenen RAID-5/6-Funktionen ablegen; zudem unterstützt Btrfs nun auch bei diesen RAID-Leveln Scrub-Läufe, bei denen das Dateisystem alle Daten liest und die Integrität über Checksummen prüft; eventuelle Fehler repariert Btrfs sogar automatisch, sofern die intakten Redundanz-Informationen dazu ausreichen. Vor der RAID-5/6-Unterstützung in Btrfs wird aber nach wie vor gewarnt, denn sie bleibt unvollständig und experimentell.

Der NVMe-Treiber, der PCIe-SSDs von Intel und einigen anderen Herstellern anspricht, verwendet jetzt den Multi-Queue Block IO Queueing Mechanism. Er ist deutlich besser auf die Belange besonders flotter SSDs abgestimmt als die bislang genutzte Block-Layer-Infrastruktur, daher verspricht die Portierung den Datendurchsatz zu steigern und die Zugriffszeiten zu senken. Das für Thin Provisioning zuständige DM-Target, das auch bei manchen Docker-Installationen verwendet wird, soll nun deutlich schneller arbeiten.