Digitalisierung: Großprojekt des Bundes "Mein Bildungsraum" in der Kritik
Das Bundesbildungsministerium fördert seit 2021 ein Bildungsprojekt, das universalen Zugang zu Bildungsangeboten bietet. Der Bundesrechnungshof warnt davor.
- Dorothee Wiegand
Ende April 2021 veröffentlichte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), damals noch unter Leitung der Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU), eine Bekanntmachung zu einer geplanten neuen Plattform. Die Idee hinter dem Projekt, das als "Nationale Bildungsplattform" begann: Von der Grundschule über weiterführende Schulen und Hochschulen bis zum lebenslangen, berufsbegleitenden Lernen für Erwachsene sollten Bildungsangebote aller Art, beispielsweise auch die der Volkshochschulen, über diese zentrale Plattform für jeden Bürger leicht zugänglich gemacht werden.
Gleich vier Teams entwickelten in der Anfangsphase jeweils einen Prototypen für diese Mammutaufgabe. L3OOP hieß ein Verbundvorhaben unter der Leitung des Saarbrücker Softwareanbieters imc; der Internetanbieter Ionos SE aus Montabaur sowie die Fernuniversität Hagen waren mit im Boot. Das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme ging mit einem Projekt namens mEDUator an den Start. Ein weiteres Verbundvorhaben fand unter dem Namen "Kommunikation, Open Source, lebenslanges Lernen in Bildungseinrichtungen durch rechtssichere Integration" und unter der Leitung der Bechtle AG statt. Dataport, das IT-Dienstleistungsunternehmen für die öffentliche Verwaltung, sowie der Bremer Softwareentwickler Univention und die Hochschule Harz waren daran beteiligt. Die Förderung dieser drei Prototypen endete im Februar 2022.
Eine Sonderrolle scheint von Anfang an das vierte Pilotprojekt gehabt zu haben: BIRD, kurz für "Bildungsraum Digital", wird federführend in Potsdam von einem Team um Professorin Ulrike Lucke entwickelt. Sie leitet den Lehrstuhl für "Komplexe Multimediale Anwendungsarchitekturen" am Institut für Informatik und Computational Science der Universität Potsdam. BIRD hat acht weitere Projektpartner, darunter die TU Berlin, die Uni Magdeburg sowie der Deutsche Akademische Austauschdienst.
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