Digitalisierung in Deutschland: Wenn der Bildschirm leer bleibt

Die Digitalisierung der Schule scheitert an der Technikfeindlichkeit des klassischen Bildungsideals. Das hat fatale Folgen für die Zukunft unserer Kinder.

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(Bild: Shutterstock/George Rud)

Lesezeit: 14 Min.
Von
  • Christian Stöcker
Inhaltsverzeichnis

Die Welt verändert sich nach wie vor exponentiell, das heißt: immer schneller. Getragen wird diese Entwicklung vom Wachstum der Weltwirtschaft und von den Spätfolgen, aber auch von den unmittelbaren Auswirkungen höchst aktueller technologischer Entwicklungen. Das deutsche Bildungssystem und auch Teile der deutschen Bildungselite aber verhalten sich überwiegend noch immer so, als sei alles im Grunde wie vor dreißig, vierzig oder fünfzig Jahren.

Bevor die Digitalisierung begann, Wirtschaft, Gesellschaft, Industrie, Wissenschaft und Kultur fundamental zu verändern. Bevor zweifelsfrei klar wurde, dass es einen menschengemachten Wandel des Weltklimas gibt. Bevor die Große Beschleunigung begann, den Wandel zu einem Dauerzustand zu machen. Vor der Veränderung der Welt durch Wissenschaft und Technik stolz die Augen zu verschließen hat in Europa Tradition.

Die Weltveränderungstechnologien der Vergangenheit – zum Beispiel die Dampfmaschine und der Verbrennungsmotor – haben im Schulunterricht einen selbstverständlichen Platz, und zwar nicht erst seit gestern. Exemplarisch dafür steht dieser berühmte Satz aus der Feuerzangenbowle, im literarischen Original von 1933: „Wat is en Dampfmaschin?“ Das galt damals als selbstverständlicher Bestandteil der Allgemeinbildung.

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