Lieblingswerkzeug: Zahnbürste

Aus dem c't-Hacks-Archiv: Ein Lieblingswerkzeug von Jürgen Rink

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dr. Jürgen Rink

Die elektrische Zahnbürste gehört zu meiner Werkzeug-Grundausstattung. Das begann so: Ein vergoldeter, filigraner Stuck-Barockrahmen war teilweise von einer schwarzen, hartnäckigen Kruste bedeckt. Nach einigen vergeblichen Versuchen mit Lappen (kommt nicht zwischen die Ornamente), Drahtbürste (beschädigt den Stuck) und Schuhbürste (dauert zu lange), jeweils zusammen mit verschiedenen Reinigungs- oder Scheuermitteln, gab ich auf.

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Einige Zeit später entdeckte ich im Drogeriemarkt eine elektrische Zahnbürste für 10 Euro. Zwei Ersatzköpfe für 3 Euro nahm ich auch mit. Und siehe da, der Schwingkopf zusammen mit etwas Schleifpaste ließ das Gold unter der Rußschicht wieder leuchtend hervortreten. Empfindliche Stellen wurden geschont, der Dreck war weg.

Seitdem hat die elektrische Zahnbürste einige delikate Objekte souverän gereinigt. Bei verstaubter Elektronik und Platinen wurde die Beschriftung einiger Komponenten wieder lesbar, der verdreckte Rand des Touchpads am Notebook war ruck, zuck weg und auch die Tastatur sah nach der Behandlung besser aus. Die Seitenstege und Stegstützen meiner Sonnenbrille wurden zum ersten Mal richtig sauber.

Einer der Schwingköpfe liegt getrennt von den anderen in einer verschließbaren Plastiktüte. Den nehme ich, wenn schwer zugängliche Stellen etwas Öl brauchen. Das Gerät eignet sich zum Schmieren ebenso gut wie zum Reinigen.

Je nach Einsatzzweck sind die flexiblen Borsten zu weich. Ich habe die Borsten so weit es geht abgeschnitten und dann mit Zweikomponenten-Kleber andere Materialien auf den Schwingkopf geklebt, beispielsweise den kleinen runden Bürstenkopf eines Zündkerzenreinigers. Damit Energie und Impuls optimal übertragen werden, muss der Kleber hart sein, Pattex geht nicht.

Nie mehr ohne dieses Gerät beim Basteln und Werkeln: Für 10 Euro habe ich einen vielfach einsetzbaren elektrischen Reiniger mit rutschfestem Griff, genügend langer Akkulaufzeit und auswechselbaren Köpfen – ein Schnäppchen.

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  • Dieser Artikel erschien in der c't-Hacks-Ausgabe 1/12 auf Seite 115. Wer ihn lieber als PDF lesen möchte, kann ihn sich kostenlos im heise shop herunterladen (einfach mit einem Benutzerkonto anmelden und den Artikel für 0 Euro "kaufen").

(pek)