Event Based Components: Architektur von Software in neuem Licht

Seite 3: Fazit

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Nicht verschwiegen werden soll der derzeit größte Nachteil von EBCs: Es mangelt an Unterstützung durch vernünftige grafische Editoren. Die im "Hallo Welt"-Beispiel verwendete Verdrahtung lässt sich einfach nachvollziehen, da nur zwei Komponenten involviert sind. Solange die Verdrahtung sequenziell erfolgt, lässt sie sich auch mit mehr als zwei Komponenten problemlos nachvollziehen.

Schwierig wird es jedoch, wenn die Verdrahtung in Schleifen oder parallel erfolgt. Das lässt sich in sequenziell abgearbeitetem Code nicht mehr ohne Weiteres nachvollziehen. Ein grafischer Editor, der sich vom Handling an dem der Workflow Foundation orientiert, wäre hiefür enorm hilfreich. Zwar gibt es in der Community einige Ansätze (etwa Event-Based Components Tooling und Event-Based Components Binder) hierfür, wirklich ausgereift und komfortabel ist derzeit aber noch keines der angebotenen Tools.

EBCs bieten jedoch weitaus mehr Vor- als Nachteile: einfacher Entwurf, einfache Testbarkeit, perfekte Analogie von Modell und Code sowie eine einfache Erweiterbarkeit. Der Schlüssel zum Verständnis von EBCs liegt letztlich in der Aussage: Im Gegensatz zu klassischen Komponenten rufen EBCs keine Methoden anderer Komponenten auf, sondern stellen nur den Wunsch nach Weiterverarbeitung ihrer Daten in den Raum. Wer das einmal verinnerlicht und das Konzept der EBCs verstanden hat, wird Architektur von Software in einem ganz neuen Licht sehen.

Golo Roden
ist freiberuflicher Wissensvermittler und Berater für .NET, Codequalität und agile Methoden. Er betreibt die Website guidetocsharp.de und ist in der myCSharp.de-Community aktiv.

(ane)