IoT: Finding Europe with Lights

Seite 4: Das Projekt auf der re:publica

Inhaltsverzeichnis

Über eine Online-Ausschreibung hatten sich im Vorfeld Freiwillige als Gastgeber für die Sensoren melden. Aus allen Ländern trafen Bewerbungen ein. Unter den 28 Ausgewählten waren unter anderem Paul Nemitz, Leiter der Direktion für Grundrechte und Unionsbürgerschaft der Generaldirektion für Recht der EU-Kommission in Belgien, und Dušan Chrenek, Leiter der Vertretung der EU-Kommission in der Slowakei, sowie zahlreiche Makerspaces.

Die EU-Vertretung in Bratislava zeigte den Sensor auf Twitter.

Nach wochenlangen Testläufen, Optimierungen und Abstimmungen rückte der Tag näher, an dem die Sensoren verschickt werden sollten, und zehn Tage später die Installation der Lampen auf dem Gelände der re:publica in Berlin. Die Boards vom chinesischen Auftragsfertiger Seeedstudio erreichten uns termingerecht und funktionierten einwandfrei – auch die Produktion von Betonsockeln für die Lampen schritt zügig voran, ebenso die der Lampenschirme.

29 Sensoren warten auf ihre Verpackung und Versand.

Da die Batterie-Tests erfreuliche Ergebnisse erbracht hatten, konnten wir die Sensoren früher als geplant verschicken. Das erwies sich als extrem hilfreich, denn mehr als zehn Sensoren erreichten nicht auf Anhieb ihr Ziel. Durch das GPS-Tracking konnten wir auf einer Europa-Karte den Weg der Sensoren verfolgen und sahen schnell, dass einige auf Abwegen waren, einer ist bis heute in China verschollen. Wir mussten sie noch einmal bauen und verschicken. Ein Versand-Hindernis war die Batterie mit einer Kapazität von 6600 Milliamperestunden. Laut DHL wäre ab einer Größe von 5000 Milliamperestunden eine Kennzeichnung notwendig gewesen.

Die Verpackung mit Loch für den Lichtsensor – und Retourenlabel

Der nächste Schrecken: Weniger als 48 Stunden vor Beginn der re:publica waren alle Sensoren offline! Die Fehlersuche mit dem Provider lief schleppend, dort wurde jegliche Verantwortung zurückgewiesen. Zum Glück war einer der verirrten Sensoren zurückgeschickt worden und lag auf meinem Schreibtisch, sodass ich Versuchsreihen starten konnte. Ich testete verschiedene Software-Varianten des Sensor-Codes und schließlich nur den Test-Code des Fona-Moduls, um andere Probleme auszuschließen. Jedes Mal: kein Kontakt mit dem Netzwerk. Erst als klar war, dass mit einer neuen SIM-Karte alles funktioniert, fand die Firma plötzlich das Problem und reaktivierte alle Karten. Sie waren versehentlich deaktiviert worden.

Die Lampen wurden gemäß der Standorte in Europa aufgestellt.


Wenig später begann endlich der Aufbau in der Berliner Veranstaltungshalle Station. Eine Europa-Karte wurde mit einer riesigen gelaserten Schablone auf einer Fläche von sechs mal sechs Metern auf dem Hallenboden aufgebracht. Alle Lampen wurden aktiviert und überprüft, weitere SIM-Probleme, die wohl durch einen Status-Cache des Fona-Moduls ausgelöst wurden, konnten in letzter Minute mit Kurzschließen des spannungslosen Fona-Moduls behoben werden. Ein Zeitraffervideo des Aufbaus kann im Internet angesehen werden (siehe Link).

Aufgeklebt und angesprüht. Auf dem Boden der Berliner Station entstehen die Umrisse von Europa.

Am 5. Mai um 10 Uhr öffnete die re:publica schließlich ihre Tore und unsere Installation war online – 29 Lampen leuchteten in den Farben von 29 Sensoren, die über ganz Europa verteilt worden waren und zeigten, wie Europa zusammenhängt.

Über Twitter konnten die Lampen einzeln angesteuert und die Farbe verändert werden. Hier leuchten die Niederlande grün.

Mit dem Internet of Things wird die Verbundenheit sichtbar, die der politischen Idee Europas in den letzten Jahren manchmal fehlt.

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(hch)