Fit statt fett

Alle kennen sie, wenige mögen sie, nicht alle haben sie: Rettungsringe um die Hüfte. Ernährungstipps und Joggingpläne versprechen Abhilfe.

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Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Torsten Beyer
  • Kersten Auel

Der gemeine Computerexperte tendiert in seinem Tagesablauf eher zur feinmotorischen und wenn überhaupt behäbigen Bewegung. Täglicher Höhepunkt ist häufig genug der Gang zur Kantine. Ob derart unnatürlicher Bewegungsarmut neigen die Bäuche nicht eben weniger Computerfritzen zur Rettungsringbildung - wie im Übrigen auch die vieler anderer eher sitzorientierten Berufsgruppen.

Natürlich, durch den Gang in die Muckibude oder den allabendlichen Dauerlauf lässt sich der Umfang eben dieses Rings in Grenzen halten. Dennoch, durch Bewegungsarmut verbunden mit Pommes und Currywurst (oder Körriwuaß, wie es hier im Ruhrgebiet heißt), entsteht da ein gesundheitsgefährdendes Potenzial. iX, das Fachblatt für wenig Kalorien am Arbeitsplatz, schaut deswegen diesmal ins weite Rund der Ernährungstipp-Webseiten.

Eine gleichsam ideale Symbiose aus Laufen und gesundem Essen findet sich auf Guidos Laufseite, dort gibt es einen10-wöchigen Trainingsplan (http://members.tripod.de/gpress/training.htm). Der hilft dem total untrainierten Computermenschen zunächst rein motorisch auf die Sprünge. Selbst flachatmige Coladauertrinker sollten nach diesem Plan 30 Minuten am Stück laufen können. Wer schon mit ein wenig Kondition an die Sache herangeht, schaut ins Programm für Fortgeschrittene (http://members.tripod.de/gpress/fortgeschr.htm). Die dort vorgestellte Anleitung versetzt den beflissenen Dauerläufer in die Lage, nach 12 Wochen an einem 10-km-Laufwettbewerb teilzunehmen - von gewinnen stand dort allerding nichts.

Wem diese Rennerei nicht reicht, kann sich von Guidos Trennkosttipps (http://members.tripod.de/gpress/trennk.htm) inspirieren lassen. Alles in allem eine nett gemachte, einfache Webseite mit einem schönen Berg an Infos rund um Ernährung nach dem Trennkostprinzip .

Angespornt durch Werbung mag der Neudauerläufer glauben, dass erst ein ‘Energy-Drink’ den richtigen Abschluss des allmorgendlichen Marathons bringt. Aber halt, vor dem unbedachten Kauf empfiehlt sich ein Blick auf ‘L.I.F.E.’. Dies ist nicht nur eine grafisch spannend gemachte (aber auch lang ladende) Webseite, sie bietet auch die Inhaltsstoffe von mehr als 350 Getränken (von der banalen Cola bis zum Hightech-Mix). Diese Inhaltsstoffe sind nicht nur peinlich genau pro Drink - Sachen gibts, einer heißt Erektus - aufgeschlüsselt, sondern auch in ihrer Wirkungsweise erklärt.

Menschen, die gerne mehr über Trennkost (http://wwwstud.uni-giessen.de/~s1781/hay.html) erfahren wollen, finden bei der Uni Giessen eine schöne Einführung und können ein wenig über den Urvater dieser Ernährungsvariante, Howard Hay, nachlesen. Interessant sind auch die Links am Ende der Seite zu weiterführenden Informationen.

Diejenigen, die nach Guidos Anleitung zu Laufliebhabern geworden sind, finden unter ‘Lauftreff.de’ eine Fülle an regelmäßigen Infos rund ums ambitionierte Laufen. Vor allem bietet der Site Hinweise auf anstehende Laufveranstaltungen, und das Diskussionsforum verrät Interessantes rund ums richtige Training und die dazugehörige Ernährung.

Wer sich vorwiegend selbst verpflegt, ist bei ‘Viva Vitamins’ richtig. Hier gibt es eine Fülle von Tipps und Hintergrundinformationen zu vitamin- und nährstoffreicher Nahrung und wie man sie selber hinbekommt. Wer nicht vom Land stammt, kann sich anhand einer Tabelle über die jeweils saisonal gut verfügbaren Gemüsen in Deutschland informieren. Andererseits erkennt der erfahrene Supermarktprofi die Versorgungssituation natürlich auch am Preis.

Ein nett gemachter Ratgeber ist ‘Michl’s Lebensmittelpage’ (http://members.vienna.at/michlk/michls_lebensmittelpage.htm). Wer wissen will, was all die vielen Symbole und Plaketten auf den Verpackungen bedeuten, kann hier die Antwort nachschlagen. Wahrlich beeindruckend ist die Sammlung an warenkundlicher Information. In zum Teil außerordentlicher Detailtiefe erfährt der Hobby- (oder Profi-) koch Wissenswertes rund um Verarbeitung und Zubereitung unzähliger gesunder Lebensmittel.

Zwar wirft einen das Design der Webseite nicht gerade vom Hocker, aber der Inhalt ist umso ansprechender - vor allem für eine Seite, die offenbar primär hobbymäßig betrieben wird. Und wer beim nächsten Supermarkttrip nicht wieder verdutzt vor der seltsamen Frucht mit dem unaussprechlichen Namen für 4,99 DM stehen will, erfährt bei Michl garantiert, wie sie heißt und was man mit ihr anfängt. Darüber hinaus gibt es jede Woche eine kleine Rezeptsammlung für ausgewogen zubereitete Nahrung.

Informativ und lehrreich ist die Webpräsenz des European Food Information Council (EUFIC). Der neugierige Vollwertsuchende findet eine Fülle von Infos rund um die Themenbereiche Ernährung, Lebensmittelsicherheit und Biotechnologie. Alle Informationsangebote sind in verschiedenen EU-Sprachen verfügbar. Leider jedoch nicht immer alles in jeder Sprache, deswegen als Einstieg hier die englische Seite. Interessant fand ich die Studie zu den Essgewohnheiten von Kindern innerhalb der EU. Zum einen wegen des Umfangs an Informationen, zum anderen wegen der zum Teil sehr treffenden Charakterisierung typisch deutschen Essverhaltens (Studie (http://www.eufic.org/de/heal/pag/heal01.htm) sowie die abschließenden Charakterisierungen (http://www.eufic.org/gb/heal/cvfn/capitulo/42a.html)).

Bezüglich der richtigen Ernährung für sportliche Aktionen, bietet sich ein Blick auf ‘EUFIC’ an. Die Site erläutert kurz wesentliche Eckpunkte einer solchen Ernährung. Neben einzelnen Artikeln und Broschüren zum Herunterladen kann der geneigte Leser auch auf die Newsletter der EUFIC zugreifen. Die Erscheinungstermine scheinen allerdings etwas unregelmäßig auszufallen

Diejenigen, die es asiatisch lieben, führt ‘5 Elemente.de’ in das chinesische Prinzip des 5-Elemente-Kochens ein. Das Ganze ist eher esoterisch angehaucht und spricht vielleicht nicht jedermann sofort an. Nett sind zumindest die jahreszeitlich sortierten chinesischen Kochrezepte (http://www.gch.de/zubereitung/), die sich merkwürdigerweise unter einer anderen URL finden (aber irgendwie gestalterisch zur Homepage gehören). Wichtig, bei dieser Art zu kochen, ist offenbar das Einhalten der Zutatenreihenfolge. Unwissenden erläutert eine Tabelle die Zuordnung von Körperorganen, Befindlichkeiten und Geschmäckern (http://www.gch.de/5tabellen/) zu den besagten fünf Elementen. Wer so kochen will, braucht mit Sicherheit ein Weilchen, bis er die komplexen Zusammenhänge durchdrungen hat.

Sollte sich jemand von derartiger Vielschichtigkeit abgeschreckt fühlen und den bequemen Griff ins Tiefkühlregal vorziehen, muss er dennoch nicht auf Kalorienbewusstsein verzichten. Die Online-Kalorientabelle gewährt unter anderem Einblick in die Werte für Fertiggerichte. Außerdem gibt es dort eine Tabelle mit Inhaltsstoffen ausgewählter Fertig- und Fast-Food-Produkte. Neben diesen Ratgebern für bewusstes Kochen bietet die Webseite noch allerlei Infos rund um die gesunde Ernährung und um das vor allem interessierende Thema: richtiges Körpergewicht. (ka)