Freelancer finden nur schwer passende Projekte
Wenn es den Firmen an festangestellten Fachkräften mangelt, müssten die Projektbörsen für IT-Freeelancer eigentlich boomen. Doch die Profis finden trotzdem kaum passende Projekte.
Der Fachkräftemangel in der IT-Branche ist weiterhin ein Thema, noch immer werden händeringend gut ausgebildete Mitarbeiter gesucht. Auch auf freiberuflicher Basis, wie die Auswertung von GULP zeigt. Demnach wurden bei dem Projektportal allein im Mai insgesamt 12.577 Projektanfragen an Freelancer verschickt. In den letzten fünf Jahren lagen die Monatswerte für diesen Zeitraum im Schnitt bei 11.031 Anfragen. Insofern liegt der Mai 2013 überraschend um 14 Prozent über dem bisherigen Durchschnitt.
Doch viele Freiberufler sind dennoch nicht zufrieden mit der aktuellen Situation. 35 Prozent erklären, dass sie derzeit trotz der gestiegenen Anzahl an Projekten Schwierigkeiten haben, ein passendes Projekt zu finden.
(Bild:Â GULP)
Denn damit Freiberufler und Anbieter am Ende des Tages wirklich zusammen kommen, müssen viele Dinge passen. So zum Beispiel der Projektstandort, das Start- und Enddatum sowie der fachliche Projektinhalt. Auch müssen sich die Parteien bei Vertragsinhalten, Zahlungszielen und Stundensätzen noch einig werden. Die größte Hürde ist meist das liebe Geld – also Stundensätze und Zahlungsziele.
So gilt ein Zahlungsziel von 30 Tagen als branchenüblich. Laut GULP-Analyse liegt das durchschnittliche Zahlungsziel im Jahr 2013 bei 29 Tagen. Doch immer mehr Auftraggeber versuchen, längere Zeiten für sich rauszuholen und geben 60, 90 oder sogar 120 Tage im Vertrag vor. Insbesondere große Unternehmen nehmen sich diese Freiheiten und lassen in diesem Punkt auch nur selten mit sich verhandeln. Wer als Freeelancer nicht genug auf der hohen Kante hat, bekommt also schnell Probleme.
Als zweitgrößte Schwierigkeit bei ihrer beruflichen Entwicklung geben die Befragten die fehlende Zeit für Weiterbildung an. Erst auf dem dritten Platz landen lange Zahlungsziele, schwierige Stundensatzverhandlungen und undurchschaubare Projektverträge. An der Umfrage haben 294 GULP-User teilgenommen. (map)