Halloween: Brotbackform mit Gesicht bauen

Schön surreal: Mit einfachen Mitteln kann man den Abdruck des eigenen Gesichts in eine Halloween-Brotform verwandeln.

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Halloween: Brotbackform mit Gesicht bauen
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Matt Merkel Hess
Inhaltsverzeichnis

Seit Beginn der Pandemie findet man Sauerteig in fast jedem Haushalt – also warum nicht für Halloween mal ein Gruselbrot backen? Mit dieser Anleitung kann man eine Brotbackform herstellen, die wie das eigene Gesicht aussieht.

Material und Werkzeug

Material

  • Alginat, ca. 500g
  • Gips, 5kg
  • Gipsbinden, um die Alginatform zu stĂĽtzen
  • Roter Ton, 2,5–5kg
  • Backzutaten: Mehl, Hefe, Salz, Wasser (fĂĽr Dein Lieblings-Brotbackrezept)

Werkzeug

  • Eimer (sauber) zum AnrĂĽhren von Alginat bzw. Gips
  • FarbrĂĽher zum AnrĂĽhren von Alginat bzw. Gips
  • Plastik-Poncho/Folie zum Schutz der Kleidung beim Herstellen des Gesichtsabdrucks
  • Haargel oder Vaseline zum Schutz der Augenbrauen
  • Zugang zu einem Brennofen (zum Brennen der Brotbackform)

Zeitaufwand: einige Tage

Kosten: 60–70 € zzgl. 10–30 € für die Nutzung eines Brennofens

Als Erstes stellt man einen Abdruck des eigenen Gesichts her. Dazu verwendet man Alginat für Gesichtsabformungen, das auch oft für Spezialeffekte verwendet wird. Außerdem benötigt man eine Person, die mithilft. Die Augenbrauen und etwaige Gesichtsbehaarung sollte man mit Haargel oder Vaseline abdecken; die Kleidung schützt man mit einem Plastik-Poncho oder etwas ähnlichem.

Zuerst wird das Alginat in einem sauberen Eimer angerührt. Die helfende Person bedeckt nun das Gesicht der anderen mit dem Alginat, das dann langsam aushärtet.

Das Gesicht gut bedecken, aber die Nasenlöcher frei lassen.

Es ist wichtig, dass die Nasenlöcher frei bleiben; nimmt man einen Strohhalm zu Hilfe, kann man auch durch den Mund atmen. Am besten überlegt man vorher, welchen Gesichtsausdruck man abformen möchte – und ob man ihn halten kann, bis die Form fertig ist (ungefähr 30 Minuten).

Das Ergebnis bei einem entspannten Gesichtsausdruck.

Nach etwa 10 Minuten verstärkt man die Form mit Gipsbinden. Wenn man die Binden vor dem Anbringen in Salzwasser taucht, trocknet die Form schneller. Mit einem Föhn kann man den Prozess noch beschleunigen.

Wenn man mit einem Fön nachhilft, trocknet die Gipsschicht schneller.

Wenn die Gipsbinden hart geworden sind, kann man die Form vorsichtig vom Gesicht abnehmen. Alginat zersetzt sich nach etwa 12 bis 18 Stunden; es empfiehlt sich, die nächste Form innerhalb von vier Stunden anzufertigen.

Die mit Gips verstärkte Alginatform sollte recht steif werden, aber man kann sie zusätzlich mit Ton abstützen, damit sie sich nicht verformt. Das Ganze packt man am besten in einen Pappkarton, der zusätzliche Festigkeit verleiht und außerdem herabfallende Gipsreste auffängt.

Wenn die Form fertig ist, rührt man den Gips an (Anweisungen des Herstellers befolgen), den man in die Form gießt, um einen Positiv-Abdruck herzustellen. Der Gips sollte hochwertig sein, es empfiehlt sich ein möglichst feiner Gips, damit alle Details gut abgebildet werden – Stuckgips ist zum Beispiel eher nicht geeignet.

Mit Gips gefĂĽlltes Alginatform.

Der Gips braucht etwa eine Stunde zum Aushärten, danach kann man ihn aus der Alginatform nehmen. Gips lässt sich übrigens gut bearbeiten (durch Schaben/Kratzen, Sägen und Schleifen), sodass sich hier die Gelegenheit bietet, die Form noch einmal anzupassen, falls nötig. Die Alginatform kann man auch wiederverwenden – sie kann sich allerdings durch die Wärmeentwicklung beim Aushärten des Gipses verformen.

Die neue Positivform nach dem Aushärten.

Der Gipsabdruck muss austrocknen. An der Luft dauert das 1 bis 2 Wochen. Schneller geht es zum Beispiel im Backofen. Der gehärtete Gips darf dabei nicht über 65 °C erhitzt werden, sonst kann die Form kaputtgehen.

Sobald das Gips-Positiv trocken ist, geht es an die Herstellung der Backform. Dazu kann man klassischen roten Soft-Ton benutzen.

Achtung: Lufttrocknender Ton oder Polymer-Ton (wie Fimo) dĂĽrfen nicht im Ofen zum Brotbacken benutzt werden, sind also hier nicht geeignet!

Man braucht außerdem Zugang zu einem Brennofen. In den entsprechenden Werkstätten (z. B. für Töpferkurse) wird typischerweise nach Volumen bezahlt.

Um die Backform herzustellen, formt man etwa 2,5 kg Ton zu einer ca. 2 cm dicken Platte und presst sie auf das Gips-Positiv. Am besten ist es, die gesamte Form mit einem einzigen Stück Tonmasse abzudecken. So entstehen keine Falten, die man dann nachträglich wieder ausbessern muss. Den Ton glattstreichen und gut in die Form einpressen, damit sich alle Details aus dem Gips abbilden können. Die Masse sollte überall gleichmäßig dick aufgetragen werden. Zum Schluss noch ein paar Standfüße unterstellen, damit die Backform ebenerdig im Ofen steht. Wenn der Ton schon etwas angetrocknet ist und sich selbst tragen kann, nimmt man sie vom Gips ab.

Die Tonform auf kleinen FĂĽĂźchen.

Danach die Backform vollständig abtrocknen und sie anschließend in einem Brennofen bei ca. 1000 °C brennen. Ton schrumpft beim Brennen, daher wird die fertig gebrannte Backform etwa 6 Prozent kleiner sein.

Das Ergebnis: Die Brotform mit Gesicht.

Die Backform in den Ofen stellen und auf 230–260 °C vorheizen. Sobald die Form auf Temperatur ist, gibt man etwa 750 bis 1000g Teig hinein und lässt ihn backen. Der Teig muss weich genug sein, um die Form von Nase und Lippen anzunehmen, daher empfiehlt sich ein Backrezept mit höherem Wassergehalt.

Das Vorheizen der Backform ist entscheidend, damit das Brot von allen Seiten gleichmäßig erhitzt wird. Das Brot ist fertig, wenn es oben goldbraun ist (nach etwa 40 Minuten).

Brot in die Form füllen und backen – fertig!

Eventuell muss man den Brotlaib mit einem Buttermesser aus der Backform schälen, aber am Ende sollte er herausfallen, und schon hat man ein Selbstporträt-Brot. Jetzt nur noch etwas abkühlen lassen, dann genießen!

Falls einem Selbstporträts nicht ganz so zusagen, kann man mit der beschriebenen Methode auch jede andere Brotbackform herstellen. Dabei sollte man darauf achten, dass keine Hinterschneidungen oder Überhänge entstehen, die das Brot am Herausfallen aus der Form hindern.

Ăśbersetzer: Niq Oltman (rehu)