Hello again: Die Vision Pro kommt nach Deutschland – das müssen Sie wissen

Nach der US-Vorstellung im Februar landet die Vision Pro bei uns. Unsere bisherigen Erfahrungen, Tipps zur Bestellung und Details zur Zukunft lesen Sie hier.

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Mac & i-Redakteur Holger Zelder mit Vision Pro

Mac & i-Redakteur Holger Zelder mit Vision Pro.

(Bild: Sebastian Trepesch)

Lesezeit: 13 Min.
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Günstiger als erwartet und trotzdem teuer: Ab Freitag, 12. Juli, ist die Vision Pro in Deutschland ab knapp 4000 Euro erhältlich. Damit endet für Interessierte eine Durststrecke, denn bislang konnte man das Gerät seit dem 2. Februar nur in den USA erwerben und dann nach Deutschland importieren. Betriebssystem und Tastatur funktionieren mit visionOS 1.2 sofort auf Deutsch. Zentrale Dienste wie der App Store und TV+ akzeptieren erstmals einen deutschen Apple-Account bei der Anmeldung.

Das Basismodell bietet 256 GByte Speicherplatz, die Verdopplung kostet 250 Euro Aufpreis, die Maximalausstattung mit 1 TByte landet bei 4500 Euro. Gut 100 GByte an Speicherplatz sind schnell mit dem Betriebssystem, der eigenen iCloud-Fotomediathek sowie Apps und Spielen gefüllt. Wer die Vision Pro hauptsächlich für Streaming einsetzt, dürfte mit 256 GByte zurechtkommen. Sollen viele Inhalte offline vorliegen, etwa für lange Flugreisen, scheint eines der größeren Modelle sinnvoll. 3D-Filme belegen gewöhnlich rund 10 bis über 20 GByte pro Exemplar. Auch mit dem iPhone 15 Pro aufgenommene Spatial Videos sind speicherhungrig: Zehn Minuten benötigen circa 1,3 GByte. Apps sind ebenfalls tendenziell größer als die Smartphone-Versionen und brauchen schnell mehrere GByte an Speicherplatz.

Fünf Monate nach dem US-Start landet die Vision Pro in Deutschland.

Die Onlinebestellung der Vision Pro erfordert ein iPhone oder iPad mit Face ID für einen Gesichtsscan. Apple bestimmt so die Größe der beigelegten "Lichtdichtung". Dabei handelt es sich um das magnetisch an der Vision Pro haftende Bauteil, das direkt am Gesicht anliegt. Sitzt es schlecht, kann das unmittelbar zu Druckstellen auf Wangenknochen und Nasenrücken führen. Neben der Lichtdichtung gehören gleich zwei Kopfbänder zum Lieferumfang, sodass sich ausprobieren lässt, welches komfortabler sitzt.

Beim Bestellen muss man sich entscheiden, ob Korrekturgläser nötig sind. Faustregel: Wer Dinge in einem Abstand von rund 1,5 Metern ohne Brille scharf sieht, kann die Vision Pro einfach so verwenden. Das gilt auch für Träger weicher Kontaktlinsen. Harte Kontaktlinsen können allerdings für Probleme beim Augen-Tracking sorgen und sind laut Apple nicht geeignet. Ebenso wenig passt ein normales Brillengestell unter das Headset. Brillenträger mit Korrekturgläsern benötigen also spezielle Einsätze, um Apps und Inhalte in visionOS scharf zu sehen. Apple bietet dafür "Inserts" von Zeiss an, ein Paar kostet knapp 170 Euro Aufpreis. Nach der Bestellung müssen dafür die Korrektionswerte hochgeladen werden, Zeiss akzeptiert unter anderem Brillenpässe und Brillenglasverordnungen. Auf einer Webseite lässt sich prüfen, ob es für die eigenen Werte passende Gläser gibt.

Für Nutzer, die auf eine Lesebrille mit Standardstärke setzen, bietet Apple spezielle "Readers" als Einsätze zum Preis von 115 Euro an. Wofür diese genau dienen, bleibt unklar: Weitsichtige oder Alterssichtige benötigen in VR-Brillen gewöhnlich keine Korrekturgläser.

Nervend: Nutzer "fremder" Korrekturgläser müssen bei jedem Aufsetzen zwei Hinweisdialoge abnicken.

Die Zeiss-Gläser halten magnetisch in der Vision Pro und lassen sich so leicht einsetzen und entnehmen. visionOS koppelt sie über einen speziellen Pairing-Code. Auf VR-Brillen spezialisierte Optiker bieten inzwischen ebenfalls Gläser für die Vision Pro an, die erheblich billiger sind. Allerdings fehlt hier der Pairing-Code, sodass visionOS sie nicht erkennt. Der Nutzer muss bei jedem Aufziehen des Headsets bestätigen, dass er ohne Einsätze fortfahren will, das nervt. Zudem kam es bei uns mit Drittgläsern teils zu Darstellungsfehlern und Problemen beim Augen-Tracking oder die Einrichtung schlug ließ sich nicht abschließen. Wir berichten in Folge 28 unseres Podcasts "TNBT", der die Einführung der Vision Pro begleitet, von unseren Erfahrungen mit Korrekturgläsern.

Wer die Vision Pro mitnehmen möchte, kommt um den Kauf eines Köfferchens kaum herum. Zum Lieferumfang zählt nur ein Stoffüberzug für das Außendisplay, der Rest bleibt in einer Tasche sonst ungeschützt. Das von Apple angebotene Vision Pro Case schlug sich im längeren Einsatz gut: Es ist schick, stabil und bietet recht viel Platz. Allerdings kostet es beachtliche 220 Euro und wirkt – ganz in Weiß – zudem sehr auffällig. Andere Hersteller verkaufen schlichtere Alternativen für deutlich unter 100 Euro, darunter bekannte Zubehörfertiger wie Spigen.

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