Lieblingswerkzeug: Japansäge

Aus dem c't-Hacks-Archiv: Ein Lieblingswerkzeug von Sebastian Zehe

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sebastian Zehe

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Vor einiger Zeit fehlte mir in meiner Ausrüstung eine Säge, da ich einige kleinere Holzarbeiten zu verrichten hatte. Ich brauchte das Werkzeug noch am gleichen Tag, war aber entschlossen, kein Billigwerkzeug, sondern Qualität zu kaufen. Ich hatte es auf einen Fuchsschwanz abgesehen, aber das Angebot in den gängigen Baumärkten sah nicht sehr überzeugend aus.

Kurzerhand suchte ich Rat bei einem befreundeten Tischler: "Fuchsschwanz? Warum keine Japansäge?", bekam ich zu hören. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht, aber das klang teuer. Ich informierte mich trotzdem im Netz und stellte fest, dass es verschiedene Typen dieses traditionellen Werkzeugs gibt. Ich entschied mich für eine Kataba, eine einseitig verzahnte Säge ohne Rücken, auch geeignet für tiefe Schnitte.

Vollkommen überrascht war ich dann bei der Preisrecherche: Das Werkzeug ist in der Regel für 15 Euro zu haben. Ich wurde stutzig, stellte aber fest, dass selbst sehr teure Qualitätswerkzeughändler nicht mehr als 50 Euro für ihre Japansägen verlangen.

Eine halbe Stunde später war ich stolzer Besitzer einer Kataba. Da im Laden niemand Erfahrung mit dieser Art von Säge hatte, schaute ich mir bei YouTube einige Videos zum Thema an. Dass Japansägen ausschließlich auf Zug arbeiten, war mir klar, aber ich bekam trotzdem noch ein paar hilfreiche Tipps.

Die ersten zaghaften Sägeversuche waren schnell erfolgreich und ich war überrascht, wie wenig Kraft man aufwenden muss. Ich sägte einige hauchdünne Scheiben von einem Balken ab und staunte über die unglaublich glatte Schnittfläche, die die flexible Säge hinterlässt. Auch die Schnittbreite von gerade mal 0,5 Millimetern begeisterte mich.

Das erste Projekt war eine Treppenstufe für mein Wohnzimmerpodest und ein voller Erfolg. Ich benutze die Säge zwar selten, aber wenn ich es tue, dann stets mit einem Lächeln. Es ist sehr interessant zu wissen, dass gutes Werkzeug nicht zwangsläufig teuer sein muss, wenn man es mit Bedacht auswählt.

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  • Dieser Artikel erschien in der c't-Hacks-Ausgabe 2/13 auf Seite 123. Wer ihn lieber als PDF lesen möchte, kann ihn sich kostenlos im heise shop herunterladen (einfach mit einem Benutzerkonto anmelden und den Artikel für 0 Euro "kaufen").

(phs)