JavaOne: Gesicherte Java-Zukunft

Seite 2: Zahlen & Fazit

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Dass die JavaOne eine beeindruckende Veranstaltung ist, bezeugen ein paar Zahlen: Es haben sich auf den drei parallel stattfindenden Konferenzen über 40.000 Teilnehmer bei mehr als 2400 Vorträgen unterhalten lassen, die etwa 2500 Sprecher hielten. Dazu standen alleine im Moscone Center 63.072 Stühle zur Verfügung.

Während der Pausen wurden laut Veranstalter circa 93.000 Softdrinks und 47.000 Orangensäfte serviert. Daneben standen den Teilnehmern 160.000 Liter Wasser und mehr als 140.000 Tassen Kaffee zur Verfügung. Zum Mittagessen gab es zwar nur Lunch-Boxen (mit Sandwichs und was man sonst noch in solche Papp- oder Plastikschachteln steckt), aber davon 60.000 Stück. Dass es sich um ein internationales Event handelte, zeigten die Besucherzahlen: Die Teilnehmer stammten aus 113 Ländern und "repräsentierten" damit 59 Prozent der Welt. Die Angereisten haben dabei in Spitzennächten 14.700 Hotelzimmer okkupiert.

Beeindruckend ist, dass es zu fast allen Vorträgen Aufzeichnungen gibt, mindestens Folien, gelegentlich gibt es noch eine Audiospur dazu und manchmal sogar Videoaufnahmen. Wie groß die Zahl der Vorträge ist, demonstriert die folgende Überlegung: Wenn man für jeden der Vorträge zur Nacharbeitung im Schnitt auch nur 30 Minuten benötigen würde, bräuchte man – einen 8-Stunden-Tag vorausgesetzt – mehr als sieben Arbeitsmonate dafür.

Die JavaOne hat bei der Konferenzkonstellation zwar nur einen verhältnismäßig kleinen Teil eingenommen, wobei der immer noch recht groß war. Geschätzt waren es deutlich weniger als 10.000 Teilnehmer, die sich aus bis zu 18 parallelen Tracks die Vorträge aussuchen durften. Dazu wurden von den Java-Anhängern zwei Hotels quasi vollständig besetzt.

Was hat die JavaOne für Java gebracht: Sowohl die Sprache Java als auch die Laufzeitumgebung werden in der nächsten Zeit einige Änderungen erfahren. Damit wird zum einen der Einsatz von Java noch etwas leichter, da sich einige Dinge dadurch etwas prägnanter und semantisch eindeutiger formulieren lassen. Zum anderen gibt die veränderte Laufzeitumgebung anderen Sprachen bessere Einsatzmöglichkeiten.

Damit ist und bleibt Java die Plattform schlechthin, um die Anforderungen für eine Enterprise-Umgebung gut zu erfüllen. Oracle wird die Integration von Java in seine Produkte verstärken. Beispielsweise sollen die beiden virtuellen Java-Maschinen (JVM) HotSpot und JRockit in Zukunft mehr voneinander profitieren und darüber besser im Cloud-Kontext performen.

Vielleicht kann es mit der Freigabe von Java 7 nächstes Jahr doch noch gelingen, den Imageverlust durch den langen Entwicklungsstillstand wieder wettzumachen. Und wenn Java 8 ein Jahr später kommt, bleiben fast keine Wünsche mehr offen.

Michael Wiedeking
ist Java-Programmierer der ersten Stunde, schreibt regelmäßig Artikel und spricht auf Konferenzen im In- und Ausland. Am liebsten aber "sammelt" er Programmiersprachen und beschäftigt sich mit ihrem Design und ihrer Implementierung.
(ane)