KI: Warum Vielfalt und Regulierung ein Vorteil sind
USA und China sind bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz derzeit vorn. Die vielfältige EU-Forschungslandschaft könnte sich aber bald als Vorteil erweisen.
Künstliche Intelligenz gilt weltweit als die wichtigste Schlüsseltechnologie der Zukunft. Wie gut ist Europa auf diesem Gebiet aufgestellt? Aus wirtschaftlicher Perspektive nicht wirklich gut. Unter den „AI100“, einer Liste der 100 wichtigsten KI-Start-ups, die das Beratungsunternehmen CB Insights jährlich veröffentlicht, befinden sich gerade mal fünf Unternehmen aus Europa, die von den Beratern als technologisch führend und für potenzielle Investoren hoch interessant angesehen werden – zwei davon stammen aus Deutschland: Konux, das Predictive-Maintenance-Systeme für Schienenfahrzeuge entwickelt – und 2017 auch als unter den zehn besten von TR ausgezeichneten Innovatoren unter 35 war – und Jina AI, die eine Suchmaschine auf Basis von Neuronalen Netzen entwickeln.
Was man an der Liste ebenfalls deutlich erkennt: Der Brexit hat in Europas KI-Kompetenz eine tiefe Delle hinterlassen. Denn GroĂźbritannien, in Sachen KI in Europa immer noch ein Schwergewicht, stellt eine gute Handvoll der Top-Start-ups. Die ĂĽbergroĂźe Mehrheit der Top-100 stammt jedoch aus den USA und China. Was also tun, um uns nach vorne zu bringen?
Immerhin: In Sachen Forschung sieht es nicht ganz so kritisch aus. Laut dem „AI Index“, einer jährlichen Analyse der Stanford University, kommen im Zeitraum von 2000 bis 2019 die meisten (22,4 Prozent) wissenschaftlichen Publikationen zu KI aus China. Europa und die USA liegen gleich auf mit etwa 14 Prozent aller veröffentlichten Aufsätze. Interessant allerdings: Die große Mehrzahl der europäischen Publikationen sind regierungsfinanziert – in den USA dagegen stammen die meisten Publikationen von privaten Unternehmen. Google, Facebook oder Microsoft beschäftigen eine Vielzahl von KI-Forschern mit dem Ziel, ihre Produkte direkt mit den neuesten KI-Technologien verbessern zu können.
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