Kernel-Log: Alsa-Treiber für die X-Fi, Diskussionen um TuxOnIce

Seite 2: Neue Kernel und Grafiktreiber, Kernel-Log-Staccato

Inhaltsverzeichnis
  • Nach der Freigabe von 2.6.27.23 und 2.6.29.3 am 9. Mai haben die Betreuer der Stable-Series heute morgen die Kernel-Versionen 2.6.27.24 und 2.6.29.4 freigegeben. Wie üblich wird allen Anwendern von Kernel.org-Kerneln in älteren Versionen nachhaltig zum Wechsel auf die neuen geraten ("All users of the 2.6.2[79] kernel series are very strongly encouraged to upgrade."); dabei bleibt wieder einmal unklar, ob sich unter den Dutzenden von kleinen Verbesserungen und Fehlerkorrekturen auch solche finden, die Sicherheitslücken beseitigen.
  • Wie üblich hat AMD parallel zu den Catalyst-Grafiktreibern für Windows der Version 9.5 auch die Linux-Variante der Treiber zum Download freigegeben. Die Release Notes listen einige der Korrekturen der neuen Version; neue Features werden keine ausgewiesen. Mit dem bereits im März freigegebenen aktuellen Linux-Kernel 2.6.29 arbeitet die Version 9.5 des proprietären Grafiktreibers aber ebensowenig zusammen wie seine Vorgänger.
  • Die Entwickler des Open-Source-Treibers für Intel-Hardware haben Version 2.7.1 veröffentlicht. Sie enthält einige Änderungen, die mit der Version 2.7.0 auftretende Abstürze beseitigen sollen.
  • AMD-Mitarbeiter Alex Deucher hat kürzlich die Freigabe des "R6xx/R7xx 3D programming guide" angekündigt, der zahlreiche Informationen zur Programmierung von 3D-fähigen Grafiktreibern für die auf den Radeon-HD-Serien 2000, 3000 und 4000 eingesetzten GPUs enthält.
  • Die Entwickler des Ksplice-Framework, mit dem sich viele sicherheitsrelevante Fehler des Linux-Kernels zur Laufzeit ausbessern lassen sollen, haben einem mit 100.000 US-Dollar dotierten Preis in einem Wettbewerb des Massachusetts Institute of Technology (MIT) gewonnen. Die Ksplice-Entwickler arbeiten derweil aktiv darauf hin, die Kernel-Teile ihres Codes in den Hauptentwicklungszweig von Linux zu integrieren. Die Chancen auf eine Aufnahme scheinen derzeit nicht schlecht zu stehen, noch ist aber nicht absehbar, wann es sowie sein wird.
  • Jeremy Fitzhardinge hat in den vergangenen Tagen mehrere Patch-Serien zur Begutachtung an die LKML gesandt, die den Kernel um Unterstützung zum Betrieb als die den Hypervisor steuernde Xen-Domäne (Dom0) erweitern (siehe auch Der freie Hypervisor Xen 3.4 und die Virtualisierungsstrategie). In Diskussionen rund um diese Patches sowie dem Thread "Where do we stand with the Xen patches?" äußerten verschiedene Kernel-Hacker teilweise größere Bedenken gegenüber Teilen der Patches. Derzeit scheint es daher wieder etwas unwahrscheinlicher, dass die Xen-Dom0-Unterstützung mit Linux 2.6.31 kommt – im Rahmen des Möglichen bleibt es aber durchaus.
  • Die Entwickler des Projekts SANE (Scanner Access Now Easy) haben die Version 1.0.20 der sane-backends veröffentlicht. Es enthält vier neue Treiber und unterstützt 75 Scanner, mit denen die Vorversion nicht zurecht kam.
  • Der seit langem in die Programmierung von Linux-WLAN-Treiber involvierte und mittlerweile seit längerem bei Atheors beschäftigte Entwickler Luis R. Rodriguez fragte kürzlich öffentlich, was dagegen spreche, die Entwicklung des WLAN-Treibers Madwifi einzustellen, da die Treiber im Kernel nun alle vom Madwifi-Treiber unterstützt Hardware ansprechen könnten. Einige Anwender und Entwickler waren über den Vorschlag aber alles andere als begeistert, wie die Diskussionsbeiträge zeigen.

Weitere Hintergründe und Informationen rund um Entwicklungen im Linux-Kernel und dessen Umfeld finden sich in den vorangegangen Ausgaben des Kernel-Logs auf heise open. (thl/heise open) (thl)