Kernel-Log: Höherer Stromverbrauch durch BIOS-Bugs

Seite 2: Kernel-Log-Staccato

Inhaltsverzeichnis

Kernel

  • Einige der wichtigsten Entwickler des Netzwerk-Subsystems haben sich kürzlich zur "Netconf 2011" getroffen. Über die Programm-Seite finden sich einige der dort gezeigten Präsentationsfolien; Ben Hutchings hat die aus seiner Sicht wichtigsten Punkte der Vorträge und Diskussionen in einer Mail zusammengefasst.
  • Anlässlich des bald anstehenden 20. Geburtstag von Linux hat Linux.com eine Galerie mit Bildern von Linus Torvalds veröffentlicht; einige von ihnen stammen aus den Anfangstagen von Linux.
  • Dateisystem-Experte Eric Sandeen hat in einem Blog-Eintrag die Größenänderungen am Dateisystemcode von Btrfs, Ext4 und XFS analysiert. XFS sei das einzige, dessen Codeumfang schrumpft, dabei habe es in letzter Zeit einige Verbesserungen an dem Dateisystem gegeben, dessen Code größer ist als der von Btrfs und Ext4.

Unterstützung für Grafikhardware

  • Der in Linux-Next enthaltene Entwicklerzweig DRM-Next enthält seit einigen Tagen eine Firmware (u. a. 1) für GeForce-Grafikchips der Fermi-Generation. Sie dürfte in Linux 3.1 einziehen und macht die Beschleunigungsfunktionen der GeForce-Modellreihen 400 und 500 nutzbar; anfangs gelang das nur mit der Firmware der proprietären Nvidia-Treiber.
  • Die bisher "Xorg hosted mode" (kurz: "hosted") genannte Unterstützung zum Betrieb von X als Wayland Client heißt nun xwayland. Der die Umbenennung vorantreibende Entwickler hat zudem einen einen "xf86-video-wlshm" ("wayland shared memory") genannten und als "fake" eingestuften Grafiktreiber geschrieben, um diese bislang auf Intel-Grafikchips angewiesene Betriebsart einfacher testen zu können.
  • Der neuste Eintrag des Blogs "The Irregular Radeon Development Companion" beschäftigt sich mit der Einrichtung eines Systemd-Unit, welche die Stromsparunterstützung des KMS-Radeon-Treibers aktiviert.
  • Bereits Mitte des Monats und kurz nach dem letzten regulären Kernel-Log hat AMD die Version 11.6 seiner proprietären und als Catalyst oder Fglrx bekannten Grafiktreiber für Linux freigegeben. Die Release Notes liefern einige Hinweise zur Installation – Informationen zu den Neuerungen dieser Version fehlen allerdings.

Kernel-Umland ("Plumbing layer"), Userland-Treiber, Entwicklertools, ...

  • Lucas Meneghel Rodrigues hat Version 0.13.0 des Autotest-Frameworks veröffentlicht, dass sich unter anderem zum automatischen Testen von Kerneln eignet.
  • Mit der Version 003 der Usbutils funktioniert nun auch die Kompression der Datendatei.
  • James Hunt hat Upstart 1.3 freigegeben, das einige der bereits bei Ubuntu 11.04 integrierten Funktionen bringt.

LKML-Diskussionen

  • Stefan Assmann hat überarbeitete "Badram"-Patches zur Diskussion gestellt. Damit ausgestatteten Kerneln kann man bekanntermaßen kaputte Bereiche des Arbeitsspeichers über Kernel-Parameter mitteilen, damit die Kernel sie nicht nutzen. Google-Mitarbeiter Andrew Morton verglich diese mit einer umfassendere Lösung, die Google einsetzt – die wurde aber noch nicht zur Integration an den Kernel aufbereitet, was aber auf der ToDo-List sei.
  • Jonas Bonn arbeitet darauf hin, Unterstützung für die OpenRISC-1000-Architektur in den Kernel zu integrieren – einer im Rahmen von Opencores.org entwickelten Open-Source-Prozessorarchitektur mit RISC-Kernen.
  • In der Freigabe-Mail zur zweiten Version des "Native Linux KVM Tool" hat dessen Hauptentwickler Pekka Enberg einige Benchmark-Ergebnisse erwähnt, laut denen die Qemu-KVM-Alternative beim Lesen und Schreiben von QCOW2-Images schneller arbeitete als Qemu-Kvm. In einem LWN.net-Kommentar sagte Enberg, man sollte den Ergebnissen nicht zu viel Bedeutung beimessen. Später stellte sich dann raus, dass ein Fehler im Messaufbau am schlechten Abschneiden von Qemu-Kvm schuld war.
  • Theodore 'tytso' Ts'o beginnt mit den konkreten Planungen für den Kernel Summit 2011, der im Oktober in Prag stattfinden soll.

Weitere Hintergründe und Informationen rund um Entwicklungen im Linux-Kernel und dessen Umfeld finden sich in den vorangegangenen Kernel-Logs auf heise open und in c't. Neue Ausgaben des Kernel-Logs werden auf den Identi.ca- und Twitter-Konten "@kernellog" erwähnt; die englischen, bei den Kollegen von "The H" erscheinenden Übersetzungen auf den Identi.ca- und Twitter-Konten "@kernellog2". Gelegentlich zwitschert der Autor des Kernel-Logs unabhängig davon über einige Kernel-Log-Themen bei Identi.ca und Twitter als "@kernellogauthor". (thl). (thl)