Laptop statt Spoiler

Tiefer, breiter, intelligenter - Motor-Tuning ist heute ein Computer-Job. Richtig gemacht, verspricht das preiswerte Leistungssteigerungen, aber es gibt viele schwarze Schafe

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Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Sascha Mattke

(Zusammenfassung aus Technology Review Nr. 1/2004)

Der Einzug von Mikroelektronik ins Auto hat die Arbeit von Tunern deutlich verändert. Wichtige Parameter für die Fahrleistung werden heute selbst in niedrigen Fahrzeugklassen elektronisch geregelt. Damit ergibt sich die Möglichkeit, Autos allein durch Eingriffe in diese Steuerung zu mehr Kraft zu verhelfen. Dafür eignen sich besonders gut Turbo-Motoren, ob Diesel oder Benziner.

Was anfangs ein Job für Exoten und extreme Technikfans war, ist mittlerweile Mainstream: Mehr als eine Million auf diese Weise getunete Autos dürften in Deutschland unterwegs sein. Allerdings soll es nur äußerst wenige Personen geben, die den Umbau des Motor-Managements wirklich beherrschen. Die übrigen Anbieter lassen sich von ihnen beliefern und passen die Datensätze allenfalls noch leicht an.

Das im Vergleich zu mechanischen Maßnahmen preiswerte und unauffällige Chiptuning zieht Leute an, die früher nicht einmal daran gedacht hätten, ihr Auto modifizieren zu lassen. Zugleich bringt dieser neue Markt aber auch unseriöse Anbieter und Raubkopierer ins Geschäft. Dies führt dazu, dass sowohl Autohersteller als auch etablierte Tuner versuchen, sich mit technischen Gegenmaßnahmen zu schützen. So werden in den neuesten Steuergeräten bereits Verfahren aus der Computer-Kryptografie eingesetzt. Allerdings sind bislang alle Versuche, Chiptuning und Raubkopien zu verhindern, nach einer gewissen Zeit gescheitert. (sma)