Made in Germany: SonarJ prüft Softwarequalität

Seite 2: Perspektive

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Um das Produkt im Markt zu verankern, arbeitet das mittlerweile sechsköpfige Team "made in Germany" an einer weltweiten Präsenz. Es geht seit 2008 darum, die auf der englischsprachigen Website der Firma gezeigten und nicht kleinen Kundenliste mit Interessenten aus den USA zu verlängern. Das läuft langsam an, berichtet von Zitzewitz, der die US-Tochtergesellschaft seit zwei Jahren in Boston als CEO betreut. Mit Konferenzbesuchen, Beteiligung an Java User Groups und ähnlichen Aktivitäten versucht er, das Interesse dort zu wecken. Das Geld für den Ausbau des US-Geschäfts stellte das Unternehmen MIC AG als Venture-Kapital zur Verfügung.

Wie aber hält man den Status der Innovation, den Anspruch, die Kunden immer wieder mit neuen, ungewöhnlichen Funktionen zu überraschen? Leicht ist es durch die aktuelle Wirtschaftslager nicht. Zum einen will hello2morrow den Einsatzbereich von SonarJ durch Integrationen in relevante Entwicklungsumgebungen erweitern: Neben der Einbindung in Eclipse bietet das Unternehmen eine Integration in das Spring-Framework. Neu ist das SonarJ-Plug-in für die zufällig fast gleichnamige quelloffene Codequalitäts-Management-Plattform Sonar. Entwickelt hat sich die Zusammenarbeit mit Spring und Sonar durch die Anregung der Kunden Community über die Website. Für die Zukunft stehen weitere Integrationen auf der Agenda, zum Beispiel Plug-ins für NetBeans und IntelliJ IDEA, ebenso wie eine Weiterentwicklung der Usability.

Zum anderen konnte das Unternehmen durch eine Fusion mit der Schweizer Software-Tomography GmbH 2008 den Fokus der unterstützten Programmiersprachen vergrößern und sich die SAP-Welt erschließen: Neben dem Java-Fokus von SonarJ unterstützen die Produkte der Zuger Sotoarc und Sotograph C/C++, C# und ABAP/ABAPObjects.

Das SonarJ-Preismodell sieht vor, dass Nutzer von Projekten von bis zu 50.000 Bytecode-Anweisungen (entspricht circa 20.000 Zeilen Code) die "Community Licence" des Werkzeugs nach dem Registrieren kostenlos nutzen können, ein Angebot, das Universitäten verstärkt in Forschung und Lehre nutzen.

Für Unternehmen, die Innovationen auch in schwieriger Wirtschaftslage auf den Markt bringen und dort halten wollen, ist für von Zitzewitz vor allem eines wichtig: "Es ist zwar schwierig, aber mit viel Entschlossenheit möglich, als kleines innovatives Unternehmen auf dem Markt zu bestehen. Man braucht nicht notwendigerweise viel Geld dazu. Wichtig sind die Einbeziehung und das Feedback der Kunden."

Barbara Lange
ist IT-Journalistin und Inhaberin des Redaktionsbüros kurz&einfach in Lengede.
(ane)