Multiroom-Lautsprecher: Tipps zum Kauf und Einsatz von Sonos & Co.

Multiroom-Lautsprecher verteilen die Musik von Spotify & Co. im ganzen Haus und spielen die private MP3-Sammlung ab. Neben Sonos haben weitere Hersteller einiges zu bieten. Wir helfen bei der Auswahl.

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Musik im ganzen Haus verteilen
Lesezeit: 38 Min.
Von
  • Sven Hansen
Inhaltsverzeichnis

Let it Stream! Vernetzte Musikspieler waren lange Zeit nur ein Thema für Technik-Nerds, die ihre meist recht umfangreiche Sammlung von MP3-Titeln nicht mehr nur am PC genießen wollten. Das Aufkommen der Musikstreaming-Dienste hat die Situation gründlich geändert. Mit Spotify & Co. sind Millionen Musiktitel nur einen Klick oder Fingerwisch entfernt. Wer einen solchen Katalog gebucht hat, möchte die Musik natürlich möglichst überall im Haus genießen können.

Inzwischen gibt es auch Streaming-Anbieter, die für einen Aufpreis CD-Qualität anbieten – in Sachen Soundqualität muss man also auch beim Anhören von Abomusik keine Kompromisse machen. Mit Quobuz gibt es sogar den ersten Anbieter, der Titel auch in hochaufgelöster Version anbietet.

Sonos zählt zu den Streaming-Pionieren und hat das Thema Musikverteilung gerade in den vergangenen zwei Jahren ins Bewusstsein der Kundschaft gerückt. Doch auch andere Väter haben hübsche Töchter: Auf den Streaming-Trend sind inzwischen viele Hertseller aufgesprungen, sodass sich ein Vergleich der unterschiedlichen Systeme mehr denn je lohnt.

  • Musikstreamingdienste im Vergleich: Musikdienste für jeden Geschmack

Die Musiksysteme setzten sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen. So versuchen die Hersteller zu gewährleisten, dass für jeden Raum und jede Abhörsituation das passende Gerät bereit steht. Je mehr Komponenten ein Hersteller anbietet, desto flexibler ist das System erweiterbar.

Aktivlautsprecher in verschiedenen Größen sind die gängigsten Komponenten vernetzter Musiksysteme. Die Auswahl reicht von kompakten Mono-Lautsprechern über Stereosysteme im Ghettoblaster-Design bis hin zu Regallautsprechern und Standboxen. Passive Streaming-Clients oder Komponenten mit integriertem Digitalverstärker erlauben es zudem, die alte HiFi-Anlage oder auch ein Paar alter Boxen in ein Gesamtsystem zu integrieren.

Raumfeld zum Beispiel bietet besonders viele Stereo-Sets an, bei denen jeweils ein Aktivlautsprecher den Part als Streaming-Empfänger inklusive Verstärker übernimmt, während der zweite Lautsprecher passiv ausgelegt ist. Er lässt sich über ein gewöhnliches Lautsprecherkabel anschließen.

HiFi-Spezialisten wie Panasonic und Yamaha haben zudem vernetzte Micro-Anlagen mit einem Boxenpaar im Angebot, die sich ebenfalls ins jeweilige Gesamtsystem integrieren lassen. Bei den anderen Herstellern lässt sich ein Stereo-System oft durch das Kombinieren von zwei identischen Netzwerklautsprechern per App aufbauen - natürlich kabellos per WLAN.

Mehrraum-Musiksysteme (10 Bilder)

Der Bluesound Mini (links) und der Node 2 (Mitte) sind die ersten Bluesounds der zweiten Generation.

Eine recht neue Kategorie sind die vernetzten Soundbars. Von Sonos und Samsung gibt es sie schon länger, andere Hersteller haben nachgezogen. Mit ihnen lassen sich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Sie peppen den vorhandenen TV-Ton gehörig auf und können im Wohnzimmer gleichzeitig als Ersatz für eine Mikro-Anlage dienen. Ihre Einbindung in ein Musiksystem bietet zusätzliche Vorteile: Die meisten Soundbars lassen sich bei Bedarf in ein Mehrkanal-Setup integrieren, um sie nach dem Kinoabend wieder in andere Räume zu verteilen. Selbst bei Sonos ist das Auflösen einer Surround-Konfiguration allerdings nur über mehrere Schritte in der App möglich.

Die Musikverteilsysteme unterscheiden sich in der Art, wie sich sich mit dem WLAN verbinden lassen. Wer ohnehin nur zwei oder drei Räume versorgen will, braucht sich wenig Gedanken machen. Wenn es um größere Installationen geht, sollte die WLAN-Verbindung möglichst breitbandig und robust sein.

Heute lassen sich alle Multiroom-Lautsprecher per schnellem WLAN (IEEE 802.11n) ins Netz hängen, allerdings fehlt einigen Systemen wie denen von Yamaha (Musiccast) und Bluesound die Unterstützung des 5-GHz-Bandes. Das ist ärgerlich, schließlich bietet das Band gerade in städtischer Umgebung eine Ausweichmöglichkeit aus dem oft übervollen 2,4-GHz-Band.

Auch das Sonos-System arbeitet schwerpunktmäßig im 2,4-GHz-Band – ihre 5-GHzFähigkeiten spielen die Komponenten nur in speziellen Konfigurationen wie der 3.1-Kombination aus Sub, Soundbar und zwei Effektlautsprechern aus. Sonos bietet mit SonosNet zudem eine vom bestehenden WLAN unabhängige Einrichtungsmöglichkeit. Im Zusammenspiel mit dem Netzwerk-Adapter Sonos-Boost liegt hier ein Schlüssel zur Lösung von lokalen WLAN-Engpässen. Auf ähnliche Weise lassen sich auch die Komponenten vom Samsung, Raumfeld und Yamaha untereinander verbinden. Einziger Nachteil: Man muss dann jeweils ein Gerät aus dem Verbund per Ethernet mit dem lokalen Netzwerk verbinden.

Die beste WLAN-Anbindung bietet derzeit Panasonics ALL-System. Die Komponenten können im 5-GHz-Band zwei Streams verwalten und bringen es mit einer aktuellen Fritzbox auf eine Bruttodatenrate von 300 MBit/s. Beim Verteilen von Internetradio mit 128 kBit/s spielt das natürlich keine Rolle, doch einige Systeme verarbeiten HQ-Streams, die je nach Abtastrate und Kompressionsformat auf mehrere MByte/s anschwellen können. Spätestens, wenn man audiophil unterwegs ist, profitiert man also von den zusätzlichen Netzwerkreserven.

Bis auf einige Samsung-Speaker lassen sich Netzwerkspieler auch per Ethernet verbinden. Bei Polk und Definitive Technology ist dies allerdings nur über optional erhältliche Ethernet-USB-Sticks möglich. Musikfreigaben im Netz kann man per UPnP AV oder Verzeichnisfreigabe (SMB) einklinken. Eine lokale Musiksammlung lässt sich so bequem auf einem Rechner, NAS oder einer am Router angeschlossenen Festplatte parken. Selbst das Bose-System, das in der ersten Generation nur Musik der proprietären SoundTouch-Software annahm, greift inzwischen problemlos auf Standard-UPnP-AV-Server zu. Etwas unkomfortabler verläuft die Freigabe bei Bluesound und Sonos: Hier muss man den lokalen Freigabepfad manuell eintragen. Hat man diese Hürde erst einmal genommen, läuft alles automatisch.

Bei einigen Anbietern kann man Musik auch direkt vom USB-Stick abspielen, wenn die jeweilige Komponente mit einem USB-Host-Anschluss ausgestattet ist. Raumfeld-Spieler können die auf einem USB-Stick abgelegte Musik sogar indizieren und ihrerseits per UPnP AV im Netz bereitstellen. Zwar sind sie dann für beliebige Abspielgeräte erreichbar, allerdings dauert die Prozedur eine Weile, sodass man nicht mal "eben schnell" etwas vom Stick abspielen kann.

Ob man seine Sammlung lieber per SMB oder UPnP AV ins Netz hängt, ist Geschmackssache. Bei der SMB-Variante von Sonos und Bluesound bilden die Systeme einen internen Navigationsindex, dessen Darstellungsart sich nicht von außen beeinflussen lässt. Dafür arbeiten sie bei größeren Sammlungen meist schneller, als mit einem UPnP-AV-Server. Auf der anderen Seite bietet UPnP AV mehr Einstiegspunkte in umfangreiche Sammlungen, da viele Server über die einfache Indexierung nach dem Muster Album/Titel/Interpret hinausgehen.

Die Ersteinrichtung der vernetzten Musikspieler erledigt man bequem über die jeweilige App. Ein wenig Geduld muss man danach in jedem Fall mitbringen, denn fast jeder Musikspieler, der frisch aus dem Karton schlüpft, braucht zunächst ein Update. Der Prozess kann sich je nach Anzahl der Komponenten in die Länge ziehen – zwischen 5 bis 20 Minuten sollte man kalkulieren, bis alles läuft.

Alle Systeme unterstützten die gängigen Musikformate MP3, AAC und FLAC. Spätestens, wenn man mit einem klassischen Stereo-Setup liebäugelt, ist der FLAC-Codec besonders interessant. Schließlich garantiert der verlustfreie FLAC-Codec einen klanglich unverfälschten Musikgenuss in CD-Qualität bei etwa halbiertem Speicherbedarf. Etwa die Hälfte der Kandidaten versteht sich auch auf Ogg-Vorbis und WMA oder unkomprimiertes PCM-Material im WAV- oder AIFF-Container (siehe Tabelle).

Detailfoto Raumfeld Fernbedienung

Wenn man sich für die Unterstützung von hochaufgelöstem Audio-Material jenseits der CD-Spezifikation interessiert, kommen nur noch wenige Systeme in Betracht. Die passenden Files muss man selber vorhalten, mit Qobuz existiert zumindest ein Streaming-Dienst, der HighRes-Material im Angebot hat. Bluesound, Panasonic, Raumfeld, Samsung, Sony und Yamaha können FLAC-Dateien mit bis zu 24 Bit Wortbreite bei einer Abtastrate von bis zu 192 kHz wiedergeben und im System verteilen.

Bei Yamaha ist die maximale Abtastrate nicht bei jedem der 23 MusicCast-Geräte identisch. Bei Polk und Definitive Technology wird HQ-Material zumindest von der als Erstes angewählten Abspielstation dekodiert, an weitere Stationen allerdings nur in einer auf 44,1 kHz beziehungsweise 48 kHz heruntergerechneten Version weitergereicht. Bei Sonos und Bose muss man auf HQ-Unterstützung komplett verzichten. Mehrkanalton ist nur bei den vernetzten Soundbars bei der Videowiedergabe ein Thema – Musik in Surround-Formaten lässt sich nicht wiedergeben.

Inzwischen werben alle Anbieter mit der Unterstützung von Spotify, allerdings binden sie die beliebte Musikflatrate auf recht unterschiedliche Weise ein. Nur Bose und Sonos bilden den Spotify-Katalog direkt in ihrer Fernbedienungs-App ab. Ansonsten muss man den Umweg über die Spotify-App nehmen, um von dort aus Musik aufs System zu bekommen. Polk und Definitive Technology erlauben es immerhin Lautsprecher zu bündeln und starten danach die Spotify-App, über deren Menü man die Netzwerklautsprecher als Ausgabestation wählt.

Im Sonos-System lassen sich derzeit 42 Musikdienste einbinden. Apple Music ist auch mit dabei.

Beides hat Vor- und Nachteile – je nachdem, ob man lieber mit der App des Streaming-Anbieters oder der des Musiksystems unterwegs ist. Die Sonos-App erlaubt beispielsweise die dienstübergreifende Suche, wenn man mehrere Musikflatrates am Start hat. Bei Bose lässt sich Spotify auf beide Arten nutzen – der Kunde hat die freie Wahl.

Noch recht häufig vertreten ist die Unterstützung für Napster und Deezer. Letzterer Dienst bietet mit der Elite-Version des Abos eine verlustfreie Variante für Sonos-Kunden. Verlustfreie Musik bekommt man sonst auch bei Tidal und Qobuz, wobei diese Abos mit rund 20 Euro monatlich zu Buche schlagen.

Hat man Musik auf dem als Fernbedienung eingesetzten Smartphone oder Tablet abgelegt, lässt sie sich von dort aus auch auf dem Musikverteilsystem abspielen. Die Hälfte der am Markt erhältlichen Systeme lässt sich auch per Bluetooth mit Musik bespielen, einige unterstützen proprietäre Streaming-Protokolle wie Spotify Connect, Google Cast oder Airplay. Bluetooth bietet dabei die flexibelsten Einsatzmöglichkeiten, funktioniert allerdings nur in unmittelbarer Nähe zu einem Lautsprecher. Zudem ist Sony der einzige Anbieter, der mit LDAC auch einen verlustfrei komprimierenden Codec für die Funkübertragung via Bluetooth anbietet.

Spotify Connect wird sich kaum zu einem allgemeinen Standard entwickeln, Google Cast hat zumindest das Zeug dazu. Letzteres wird bereits von Deezer, Google Play Musik, Spotify und Napster unterstützt – auch unter iOS.

Bei Polk und Definitive Technology kann man Abspiel stationen in der App gruppieren, um sie von der Spotify-App aus anspielen zu können.

Die Bluetooth-Funktion lässt sich grundsätzlich auch nutzen, um den Sound von Video-Anwendungen wie Netflix oder YouTube mit erträglicher Latenz zu Gehör zu bringen. Bose und Yamaha beherrschen sogar den "ReBroadcast", können das per Bluetooth empfangene Signal also innerhalb des Systems verteilen. Bei Yamaha stieg die Latenz dadurch allerdings stark an, sodass ein deutlicher Bild-Ton-Versatz zu bemerken war.

Ein Broadcast von per Aux-In angeschlossenen Quellen ist fast immer möglich. Eine nette Option, um mit einem zwischengeschalteten Entzerrer/Vorverstärker den alten Plattenspieler in die Musikverteilung zu integrieren.

Ein Blick auf die Standby-Werte der meisten Netzwerklautsprecher offenbart eine der Schattenseiten der kabellosen Musikverteilung: Die ständige Verfügbarkeit im WLAN bezahlt man mit einem für Unterhaltungselektronik ungewöhnlich hohen Grundverbrauch bei einigen Herstellern ist er sogar inakzeptabel hoch.

Der W9 von Definitive Technology, eigentlich eines der kompakteren Geräte, verbraucht im Standby satte 17,6 Watt. Dass es anders geht, zeigen Raumfelds mannshohe Standlautsprecher Stereo L, die im Bereitschaftsmodus nur 1,9 Watt verbrauchen. Kleinere Geräte wie Raumfelds One S geben sich mit 1,5 Watt zufrieden.

Generell scheinen sich die großen Hersteller dieses Problems konsequenter anzunehmen: Bei Bose, Panasonic, Samsung und Yamaha fallen die Standby-Werte im Mittel etwas niedriger aus. Aber auch bei Sonos gibt es offenbar eine steile Lernkurve: Der neue Play:5 der zweiten Generation hat eine Leistungsaufnahme von 2,2 Watt im Schlummermodus, beim alten waren es noch 7,8 Watt. Einziger Ausweg aus dem Standby-Dilemma: Das Zwischenschalten von Zeitschaltuhren oder Funksteckern. Samsungs Aktivlautsprecher schaffen es, bereits nach etwa zehn Sekunden im Netz wieder bereitzustehen. Die Spieler von Polk und Definitive Technology sind mit rund einer Minute Bootzeit am langsamsten.

Früher brauchte es eine Fernbedienung, damit man ein beliebiges Gerät als "Unterhaltungselektronik" durchgehen lassen konnte. Heute muss es per App steuerbar sein. Doch angesichts der Flut der vernetzten Geräte mit ihren unterschiedlichen Steuer-Apps schauen viele Kunden schon wieder gezielt nach Hardware, die man zur Not auch ohne Smartphone oder Tablet im Griff hat: Bedienknöpfe statt Touch, Stationstasten und klassische Lautstärkedreher sind noch hier und da zu finden.

Bose Produktfoto

Bei BosesSoundTouch-Geräten kann manden Bass nun aufWunsch herunterfahren. Ab Werkbekommt man die „volle Dröhnung“.

Die Aktivlautsprecher aus Boses SoundTouch-Serie sind auch in der dritten Generation leicht zu erkennen: An der Oberseite befinden sich sechs große Stationstasten und zusätzliche Bedienelemente. Der neu hinzugekommene SoundTouch 10 für 200 Euro liefert den Einstieg ins System – ihm fehlt die grafische OLED-Anzeige der größeren Aktivlautsprecher. Alle kommen mit einer praktischen IR-Fernbedienung, die mit großen gummierten Tasten für Bedienkomfort sorgt, wenn das Smartphone mal nicht zur Hand ist. Die Verarbeitung ist Bose-typisch hochwertig, das Design wirkt ein wenig altbacken.

Screenshot Bose

Der große SoundTouch 30 kommt mit einem integrierten Subwoofer und hat nach wie vor die Ausmaße und das Gewicht eines kleinen Röhrenfernsehers. Klanglich haben alle Boses gegenüber der ersten Generation der SoundTouch-Serie deutlich gewonnen – vor allem durch den nun regulierbaren Bass. Sie werden zwar noch mit der Maximaleinstellung ausgeliefert, man kann den Bass über die App nun jedoch nachjustieren. SoundTouch 20 und 30 liefern einen satten Klang, der SoundTouch 10 fällt deutlich ab und schwächelt mangels separatem Hochtöner vor allem in den Höhen.

Die Bose-App ist recht übersichtlich gestaltet. Auch hier dominieren die sechs Preset-Buttons. Man kann sowohl Internetradio-Stationen als auch persönliche Abspiellisten oder die Top-100 von Spotify hinterlegen. Die Gruppierung von mehreren Lautsprechern funktioniert tadellos. Die SoundTouch-Software für den PC kann man ebenfalls zur Steuerung einsetzen. Die App bietet mit Deezer und Spotify nur zwei Musikdienste an, diese sind aber zumindest perfekt integriert. Sie lassen sich genauso schnell bedienen wie über ihre nativen Apps am Smartphone.

Bose Komponenten-Übersicht
Gerät SoundTouch 10 SoundTouch 20 SoundTouch 30
Firmware 10.0.11 10.0.11 10.0.11
Ausgänge analog / digital – / – – / – – / –
Eingänge analog / digital 3,5 mm Klinke / – 3,5 mm Klinke / – 3,5 mm Klinke / –
Kopfhöreranschluss
USB-Host
Equalizer / Bassanhebung / Stereoerweiterung √ (Bass) / – / – √ (Bass) / – / – √ (Bass) / – / –
Stationstasten 6 6 6
Besonderheiten IR-Fernbedienung IR-Fernbedienung IR-Fernbedienung
Ethernet
WLAN 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz
Bootzeit aus Power Off 35 s 39 s 45 s
Aufbau Mono, 1x Breitbandtreiber Stereo, 2x 65-mm-Breitbandtreiber Stereo, 2x 65-mm-Breitbandtreiber, 1x 15,5-cm-Tieftöner
Stromverbrauch Standby / Betrieb 2,1 Watt / 3,4 Watt 2,1 Watt / 4,3 Watt 2,1 Watt / 10, 2 Watt
Preis 200 € 400 € 600 €

Polk Produktfoto

Polk und Definitive Technology (DT) stammen aus Schwesterunternehmen, wobei DT in den USA eher das hochpreisige Segment bedient. Das macht Polk noch nicht zur Billigmarke, aber im Schnitt sind die einzelnen Komponenten hier 25 Prozent günstiger zu haben. Auch hier arbeitet DTS PlayFi im Hintergrund, die Apps von DT und Polk sind bis auf die Farbgebung identisch und alle Geräte sind untereinander kompatibel.

Vom Design her unterscheidet sich Polks Omni-Familie deutlich. Die knubbeligen braunen Komponenten sehen gewöhnungsbedürftig aus, wirken aber durchaus sympathisch. Zusätzlich zur DT-Range hat Polk noch einen Akku-betriebenen Speaker im Angebot, den kleinen Omni S2 Rechargeable.

Die Soundbar Omni SB1 ist mit einem gut beschrifteten und erreichbaren Tastenfeld ausgestattet, mit dem man auch die Lautstärke des Center-Kanals bei Mehrkanalsendungen direkt justieren kann – endlich eine Soundbar, mit der auch die Großeltern zurechtkommen. Klanglich kann sie nicht überzeugen. Hier passt weder die Abstimmung mit dem Subwoofer noch die überzogen wirkende Stereofelderweiterung ins Bild. Am erträglichsten ist der Sound, wenn man die SB1 per Fernbedienung in den Musik-Modus versetzt. Die übrigen Polk-Lautsprecher liefern einen eher mäßigen Sound. Einzig der Omni S6 konnte in seiner Preisklasse klanglich überzeugen.

Polk Komponenten-Übersicht
Gerät Omni S2 Omni S2 Rechargeable Omni S6 Omni A1 Omni P1 Omni SB1
Firmware 1.9.1.087 1.9.1.087 1.9.1.087 1.9.1.087 1.91.087 1.9.1.087
Ausgänge analog / digital – / – – / – – / – Subwoofer / – Cinch / optisch, koaxial Subwoofer
Eingänge analog / digital 3,5 mm Klinke / – 3,5 mm Klinke / – 3,5 mm Klinke / – 3,5 mm Klinke, Cinch / optisch 3,5 mm Klinke / - 3,5 mm Klinke / optisch
Kopfhöreranschluss
USB-Host
Equalizer / Bassanhebung / Stereoerweiterung – / – / – – / – / – – / – / – – / – / – – / – / – – / √ / √
Stationstasten
Besonderheiten Akku integriert integrierte Endstufe Tastenfeld am Gerät
Ethernet – (optional) – (optional) – (optional) – (optional) – (optional) – (optional)
WLAN 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz
Bootzeit aus Power Off 64 s 57 s 67 s 47 s 53 s 51 s
Aufbau Stereo, 2x 50mm Breitbandtreiber Stereo, 2x 50mm Breitbandtreiber 2x Full Range, 2 x Hochtöner Streaming-Client Streaming-Client 3x Breitbantlautsprecher, 1x Subwoofer
Stromverbrauch Standby / Betrieb 3,5 Watt / 5,5 Watt 3,6 Watt / 6,5 Watt 7,0 Watt / 8,1Watt 7,3 Watt / 8,5 Watt 4,1 Watt / 4,3 Watt 5,5 Watt / 6,5 Watt
Preis 230 € 300 € 450 € 460 € 350 € 800 €

Guter Sound – besserer Sound? Generell muss man sagen: In den letzten Jahren hat sich auch in Sachen Lautsprechertechnik einiges getan. Die digitale Verstärkertechnik und neue Materialien im Lautsprecherbau kommen den kompakten Netzwerklautsprechern besonders zugute: Sie liefern oft einen erstaunlich guten Klang. Den unterstützten Musikformaten kommt in der Verarbeitungskette eine besondere Bedeutung zu: Viele Kompressionsformate führen zu Einbußen bei der Audioqualität. Einige Systeme können Musik sogar hochaufgelöst mit Abtastraten jenseits der klassischen Audio-CD abspielen. Wer keine Kompromisse machen will, sollte die Ohren spitzen.

Bluesound Produktfoto

Hinter der Marke Bluesound steht die kanadische Lenbrook-Gruppe, die mit ihrer HiFiMarke NAD in Highend-Kreisen bekannt ist. In Sachen Klang bekommt man einiges geboten. Die zweite Generation besteht aus Aktivlautsprechern (Pulse, Pulse Mini), je einem Streaming-Client mit und ohne Endstufe (Node, Power Node) und einer Serverlösung (Vault). Mit dem Pulse Mini bekommt man erstmals einen kleineren Stereolautsprecher. Er ähnelt Sonos’ neuem Play:5 verblüffend – allerdings hat in diesem Fall eher Sonos von Bluesound abgeschaut, denn der große Pulse war schon vor dem neuen Play:5 zu haben. Gerade Kanten, solide Verarbeitung – der Lautsprechergrill des Pulse Mini ist aus fein durchbrochenem Kunststoff. Lediglich das Touch-Feld für die Lautstärkesteuerung wirkt nicht ganz so edel. Der Node ist wirklich ein Hingucker, dessen nach oben gerichteter Kühlergrill einen Einblick ins sauber aufgebaute Innere gewährt – HiFi-Technik halt.

Detailfoto Bluesound innen

Die Einrichtung der Bluesound-Familie ist unproblematisch, die 2. Generation der Komponenten ist etwas performanter, was sich in schnelleren Firmware-Updates und kürzeren Bootzeiten niederschlägt. Klanglich kann der Pulse Mini überzeugen und liegt recht dicht beim größeren Pulse der ersten Generation. Gerade bei Vocals oder bei der Wiedergabe natürlicher Instrumente liefert das System einen transparenten Sound. Schwachpunkt des Pulse Mini ist das etwas enge Stereofeld – bei der räumlichen Wiedergabe erreicht er nicht das Level des Sonos Play:5. Der Node 2 bringt es im Messlabor bei der Wiedergabe von HQ-Musik auf eine Dynamik von 102 dB(A) und eignet sich damit auch als Zuspieler für hochwertige HiFi-Anlagen.

Die Bluesound-App bündelt auf dem Tablet Player-Übersicht, Wiedergabe liste und Bibliothek in einer Ansicht.

Alle Bluesound-Komponenten der zweiten Generation sind mit Bluetooth ausgestattet und bringen als Besonderheit noch einen IR-Empfänger mit. Über das Einstellungsmenü lässt sich eine handelsübliche TV-Fernbedienung anlernen, um die gesamte Familie auch ohne App zu steuern. Die App für iOS oder Android ist übersichtlich gestaltet, Musikdienste lassen sich bequem durchstöbern – nur Spotify bespielt man ausschließlich per Spotify Connect außerhalb der Bluesound-App. Das Konfigurationsmenü der Player bietet zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten wie etwa das sammlungs- oder albumweise Normalisieren der Wiedergabelautstärke.

Blue Sound Komponenten-Übersicht
Gerät Pulse P300 Pulse Mini Node 2
Firmware 1.20.1 1.20.1 1.20.1
Ausgänge analog / digital – / – – / – Cinch, Subwoofer, 3,5 mm Klinke / optisch, koaxial
Eingänge analog / digital – / optisch – / – 3,5 mm Klinke / optisch
Kopfhöreranschluss
USB-Host
Equalizer / Bassanhebung / Stereoerweiterung Bass, Höhen / – / – Bass, Höhen / – / – Bass, Höhen / – / –
Stationstasten
Besonderheiten lernfähiger IR-Empfänger Trigger-Anschluss für Receiver, lernfähiger IR-Empfänger
Ethernet
WLAN 2,4 GHz 2,4 GHz 2,4 GHz
Bootzeit aus Power Off 45 s 32 s 35 s
Aufbau Stereo, 2x Hochtöner, 2x Mitteltöner, 1 x Tieftöner Stereo, 2 x 50 mm Hochtöner, 1 x 89 mm Mittle-Tieftöner Streaming-Client
Stromverbrauch Standby / Betrieb 10,0 Watt / 11,0 Watt 9,0 Watt / 10,0 Watt 3,9 Watt / 4,2 Watt
Preis 800 € 600 € 550 €

Samsung Produktfoto

Samsung ist experimentierfreudig: Die Geräte der nüchtern als „Wireless Audio Multiroom“ (WAM) angebotenen Netzwerklautsprecher sahen früher wie Käseecken aus. Ihnen folgten die nun R6 und R7 in Alien-artiger Cocoon-Form und neuerdings die drei Sound-Tonnen R1, R3 und R5. Hinzu kommen die beiden Soundbars HW-J6500 und HW-J8501 – passend zu Curved-Displays gebogen.

Detailfoto Samsung Hochtoener

Alle fünf Aktivlautsprecher sind als Mono-Geräte konzipiert und identisch aufgebaut: Einen nach unten gerichteten Mittentieftöner hat Samsung jeweils mit einem nach oben gerichteten Hochtöner kombiniert. Alle Speaker strahlen den Sound rundum ab und sind daher besonders geeignet, wenn man einen Raum von der Mitte aus beschallen möchte. Will man Stereo, muss man zwei Geräte dafür kombinieren. Die Verarbeitung aller Komponenten ist tadellos. Das Design der in Weiß oder Schwarz erhältlichen Cocoon-Lautsprecher R6 (mit integriertem Akku) und R7 könnte kaum auffälliger sein, das der mit Stoff bezogenen R1, R3 und R5 kaum unauffälliger. Die Soundbars mit den dazugehörigen Subwoofern wirken wertig. Die für 65"-TVs optimierte HW-J8501 sieht mit ihren glänzenden Metallkanten aus, als sei sie frisch von einem Raumschiff abgebrochen.

Die Samsung App bietet das Kombinieren von Soundbar und Effektlautsprechern zu einem 3.1-System. Leider endete der Kopplungsversuch im Test oft mit einer Fehlermeldung.

Die Ersteinrichtung klappt flüssig. Alle Samsung-Komponenten informieren per Sprachausgabe über den jeweiligen Verbindungsstatus: "WiFi ready". Die Wireless-Audio-Multiroom-App hat Samsung mehrmals komplett auf den Kopf gestellt: Von der zuvor etwas umständlichen Benutzerführung ist nichts geblieben. Die App präsentiert sich äußerst aufgeräumt und überrascht mit ein paar schicken Details: So lassen sich Titel innerhalb einer Abspielliste durch einen virtuellen Drehsteller direkt in der Cover-Darstellung durchblättern.

Qobuz streamte Musik in hochaufgelöster Qualität auf Samsungs WAM-System.

Die Aktivlautsprecher liefern fast alle einen überdurchschnittlich guten Sound – von der fehlenden Stereowiedergabe einmal abgesehen. Einziger Ausreißer ist der teure Cocoon-Lautsprecher R7, dessen Basswiedergabe unter dem innovativen Design zu leiden scheint. Der nur halb so teure R5 klingt deutlich besser. Die mangelnde räumliche Darstellung ist die größte Schwäche der kleinen Soundbar HW-J6500, die deutlich teurere HW-J8501 sorgt mit ihren seitlich abstrahlenden Lautsprechern und einem zusätzlichen Center-Speaker für mehr Kino-Feeling. Beide liefern eine sehr gute Musikwiedergabe, auch wenn der Höreindruck wegen der stark fokussierenden Lautsprecher sehr positionsabhängig ist.

Samsung Wireless Audio-Multiroom Komponenten-Übersicht
Gerät WAM270 WAM1500 (R1) WAM3500 (R3) WAM5500 (R5) WAM6500 (R6) WAM7500 (R7) HW-J6500 HW-J8501
Firmware 3022 3032 3032 3032 3032 3022 3015 3015
Ausgänge analog / digital Cinch / optisch, koaxial – / – – / – – / – – / – – / – – / HDMI – / HDMI
Eingänge analog / digital Cinch / optisch, koaxial – / – – / – – / – – / – – / – 3,5 mm Klinke /HDMI, optisch 3,5 mm Klinke / HDMI, optisch
Kopfhöreranschluss
USB-Host √(nur Service)
Equalizer / Bassanhebung / Stereoerweiterung √ (7-Band) / – / – √ (7-Band) / – / – √ (7-Band) / – / – √ (7-Band) / – / – √ (7-Band) / – / – √ (7-Band) / – / – √ (7-Band) / √ / √ √ (7-Band) / √ / √
Stationstasten
Besonderheiten NFC integrierter Akku
Ethernet
WLAN 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz
Bootzeit aus Power Off 12 s 11 s 12s 14 s 11s 14s 19 s 14s
Aufbau Streaming-Client Mono, 1 x 25 mm Hochtöner, 1x 8,8 cm Tief/Mittentöner Mono, 1 x 25 mm Hochtöner, 1x 10,3 cm Tief/Mittentöner Mono, 1 x 25 mm Hochtöner, 1x 12,5 cm Tief/Mittentöner Mono, 1 x 25 mm Hochtöner, 1x 10,5 cm Tief/Mittentöner Mono, 1 x 25 mm Hochtöner, 1x 12,5 cm Tief/Mittentöner 8" Subwoofer 8" Subwoofer
Stromverbrauch Standby / Betrieb 5,6 Watt / 6,0 Watt 3,0 Watt / 4,8 Watt 4,4 Watt / 6,0 Watt 2,2 Watt / 7,3 Watt 4,3 Watt / 6,3 Watt 2,5 Watt / 6,5 Watt 6,2 Watt / 10,3 Watt 6,2 Watt / 16,8 Watt
Preis
350 € 200 € 300 € 400 € 350 € 430 € 550 € 850 €

LGs Music-Flow-System wirkt hochwertig verarbeitet. Die Produktdesigner haben silbern lackierte Kunststoffgehäuse mit einem stabilen, metallenen Lautsprechergrill kombiniert. Auch die Bedienelemente an den Geräten machen mit ihrer angenehmen Haptik viel Freude: Alle Komponenten hinterlassen einen grundsoliden Eindruck.

LGs H3 ist ein kleiner 2-Wege Monolautsprecher. Der H4 erinnert ein wenig an Boses recht erfolgreichen Bluetooth-Lautsprecher SoundLink Mini. Wie dieser hat der H4 einen integrierten Akku und bringt es im Labor auf eine Spielzeit von 5,5 Stunden. Der H7 hat etwa die Größe eines Sonos Play:5 – es gibt ihn auch in einer abgespeckten Version mit gleichen Abmessungen, aber geringerer Ausgangsleistung (H5). Wie der alte Play:5 hat auch der H7 eine praktische Griffmulde auf der Rückseite, um ihn leichter transportieren zu können.

LG bietet zwei vernetzte Soundbars an. Das Topmodell ist die HS9 (LAC955M). Der 110 Zentimeter breite und über 8 kg schwere Balken wirkt unterm TV etwas wuchtig, dafür bietet er genug Platz für ein Cluster aus 5 Breitbandlautsprechern und zwei seitlichen Hochtönern. Für zusätzlichen Bass sorgt der über eine proprietäre Funkstrecke angebundene Subwoofer. Die Einrichtung erfolgt über die Music-Flow-Software für Windows oder die gleichnamige App für Android und iOS. Die Erkennung aller Komponenten funktioniert zuverlässig.

Die Music-Flow-App präsentiert sich recht aufgeräumt. Mit der App lässt sich schnell zwischen Einzel- und Mehrraumbetrieb umschalten. Im Party-Modus kommt es zu erträglichen Schwebeeffekten, die Abspielstationen spielen nicht 100 Prozent synchron. Deutlich störender sind die zu langen Abspielpausen zwischen zwei Titeln. Mit Deezer und Napster sind zwei Musikdienste voll in die App-Navigation integriert. Auf Google Play Music und Spotify greift man via Google Cast beziehungsweise Spotify Connect zu, muss also zur App des Streaming-Anbieters wechseln.

Sowohl der kleine H3 als auch der große H7 liefern ordentlichen Sound, aber nur eine mäßige maximale Lautstärke. Der Klang des akkubetriebenen H4 ist deutlich schwächer als der des vergleichbaren Bose SoundLink Mini. Der kleine LG klingt etwas blechern und auch er kommt bei maximaler Lautstärke schon im Netzbetrieb nicht so recht auf Touren. Im Akku-Betrieb fährt er seine Verstärker zum Stromsparen noch weiter runter.

LG Music Flow Komponenten-Übersicht
Gerät H3 H7 H4 H9
Firmware NS7.616.51118.C NS7.616.51118.C NS7.515.51118.C NB7.61651118.C
Ausgänge analog / digital – / – – / – – / – – / HDMI
Eingänge analog / digital – / – 3,5 mm Klinke / – 3,5 mm Klinke / – 3,5 mm Klinke / 3x HDMI, 2x optisch
USB–Host
Equalizer / Bassanhebung / Stereoerweiterung Bass, Höhen / √ / √ Bass, Höhen / √ / √ Bass, Höhen / √ / √ Bass, Höhen / √ / √
Stationstasten (Radio)
Besonderheiten integrierter Akku kabelloser Subwoofer, IR–Booster
Ethernet
WLAN 2,4 GHz 2,4 GHz 2,4 GHz 2,4 GHz
Bootzeit aus Power Off 30s 32s 31s 32s
Aufbau Mono, 1 x 2,5 cm Hochtöner, 1 x 9 cm Breitband Stereo, 2 cm x 3,5 cm Hochtöner, 2 x 10 cm Breitband Stereo, 2 x 3,5 mm Breitband Stereo, 2 x 3,5 cm Hochtöner, 5 x 7 cm Mittentöner
Stromverbrauch Standby / Betrieb 5,2 Watt / 8,4 Watt 6,8 Watt / 8,0 Watt 6,6 Watt / 8,8 Watt 4,9 Watt / 14,7 Watt
Preis 150 € 240 € 190 € 650 €

"Mehrraumsystem" klingt gut – aber was passiert eigentlich, wenn man sich wirklich die ganze Hütte mit einem Streaming-System vollstellen will? Im Praxistest sind längst nicht alle Systeme geeignet, um 10 oder mehr Abspielstationen sicher zu verwalten. Nur bei wenigen ist die dahinterliegende Streaming- und Netzwerktechnik so robust ausgelegt, dass sie für größere Installationen in Frage kommen.

Wenn es der Einsatzort ermöglicht, sollte man dabei durchaus auch eine Festverkabelung in Betracht ziehen, denn Funkverbindungen sind naturgemäß ströranfälliger und bieten weniger Reserven, wenn Audiomaterial parallel zu vielen verschhiedenen Abspielstationen im lokalen Netz bewegt werden muss.

Sonos Produktfoto

Der Griff ist weg, das in die Jahre gekommene Design ist klaren Linien und Flächen gewichen. Statt Knöpfen gibt es Touch-Bedienung und der Lautsprecheraufbau wurde von der klassischen Drei-Wege-Aufteilung in ein Cluster aus je drei Hoch und drei Breitbandlautsprecher geändert. Der Play:5 der zweiten Generation hat bis auf den Namen nichts mit seinem Vorgänger gemein und zeigt, in welche Richtung Sonos das System künftig entwickeln will.

Detailfoto Sonos Logo

Die restliche Sonos-Familie blieb unverändert, sie besteht aus den Lautsprechern Play:1 und Play:3 sowie der Soundbar und einem optional zuschaltbaren Subwoofer (Sonos Sub). Auch die Streaming-Box namens Connect wird weiterhin in einer Version mit und ohne Endstufe angeboten.

Screenshot Trueplay

Eine größere Änderung brachte das Update auf die Version 6.0. Die als "Trueplay" bezeichnete Einmessfunktion ist neben dem Play:5 auch für die älteren Spieler Play:1 und Play:3 nutzbar. Derzeit benötigt man zur Trueplay-Einrichtung ein iOS-Gerät – ausgewählte Android-Devices sollen folgen. Die Sonos-App greift auf das Mikrofon des Mobilgerätes zu, um es für einen Assistentengeführten Einmessvorgang einzelner Lautsprecher zu nutzen. Nachdem man den Lautsprecher ausgewählt hat, gibt dieser einen rotierenden Frequenz-Sweep aus, und man muss sich mit dem Mobilgerät im Raum bewegen.

SCreenshot Trueplay kaum

Die App registriert Abweichungen im Frequenzgang, die sich durch den jeweiligen Aufstellungsort des Lautsprechers ergeben – etwa durch mitschwingende Möbelteile oder reflektierende Flächen in unmittelbarer Nähe des Lautsprechers. Anschließend wird der Frequenzgang des Lautsprechers korrigiert – das Ergebnis soll ein vom Aufstellungsort unbeeinflusstes Klangerlebnis sein. Tatsächlich liefert Trueplay verblüffende Ergebnisse. Je kleiner der Sonos-Lautsprecher und je unglücklicher dessen Platzierung ist, desto deutlicher ist der Optimierungseffekt.

Alle Sonos-Geräte sind sauber verarbeitet, der Play:5 legt in Sachen Präzision noch eine Schippe drauf. Selbst das Sonos-Logo auf der Vorderseite des Lautsprechers wurde mit feinen Löchern zersiebt, um die Schallausbreitung nicht zu behindern. Klanglich markiert der neue Play:5 die Referenz in seiner Klasse. Das verdankt er vor allem der für einen Kompaktlautsprecher erstaunlich breiten räumlichen Wiedergabe – in puncto Natürlichkeit hat nur der Bluesound Pulse die Nase knapp vorn. Neben einem Lagesensor hat der Play:5 auch eingebaute Mikrofone an Bord – das verspricht spannende Software-Updates für die Zukunft.

Sonos Komponenten-Übersicht
Gerät Play:1 Connect Connect:Amp Play:3 Play:5 (2. Gen) Playbar Sub
Firmware 6.0 6.0 6.0 6.0 6.0 6.0 6.0
Ausgänge analog / digital – / – Cinch / optisch, elekrisch Cinch / – – / – – / – – / – – / –
Eingänge analog / digital – / – Cinch / – Cinch / – – / – – / – – / – – / –
Kopfhöreranschluss
USB-Host
Equalizer / Bassanhebung / Stereoerweiterung Bass, Höhen / √ / – Bass, Höhen / √ / – Bass, Höhen / √ / – Bass, Höhen / √ / – Bass, Höhen / √ / – Bass, Höhen / √ / – – / – / –
Stationstasten
Besonderheiten Trueplay integrierte Endstufe 2 x 55 Watt Trueplay Trueplay
Ethernet
WLAN 2,4 GHz, 5 GHz (nur in bestimmten Konfigurationen) 2,4 GHz 2,4 GHz 2,4 GHz, 5 GHz (nur in bestimmten Konfigurationen) 2,4 GHz, 5 GHz (nur in bestimmten Konfigurationen) 2,4 GHz, 5 GHz (nur in bestimmten Konfigurationen) 2,4 GHz, 5 GHz (nur in bestimmten Konfigurationen)
Bootzeit aus Power Off 46 s 60 s 36 s 46 s 42 s 39 s 45 s
Aufbau Mono, 1 Hochtöner, 1 Mitteltöner Streaming-Client Aktiv-System 2 x 55 Watt Stereo, 1 Hochtöner, 2x Mitteltöner Stereo, 3x Hochtöner, 3x Mitteltöner 3x Hochtöner, 6x Mitteltöner Stereo, 2x Tieftöner
Stromverbrauch Standby / Betrieb 3,7 Watt / 7,3 Watt 5,2 Watt / 5,5 Watt 6,9 Watt / 19,5 Watt 4,4 Watt / 6,0 Watt 2,2 Watt / 7,4 Watt 5,9 Watt / 11,0 Watt 4,3 Watt / 8,4 Watt
Preis 230 € 350 € 500 € 350 € 580 € 800 € 800 €

Raumfeld Produktfoto

Seit dem Aufkauf durch den Lautsprecherspezialisten Teufel hat Raumfeld vor allem auf wohlklingende Stereo-Setups gesetzt. Nun ist mit der Raumfeld Soundbar erstmals auch eine TV-Lösung zu haben. Neben den drei Stereo-Pärchen Cube, Stereo M und Stereo L gibt es noch das Einstiegsmodell One S und den etwas betagteren One M im Ghettoblaster-Design.

Screenshot Raumfeld gefunden

Die Raumfeld-Geräte sind robust verarbeitet. Teufel baut Boxen – das schlägt sich in allen Komponenten nieder. Dickwandige Chassis, schwarz-weiße Farbgebung und in Edelstahl ausgeführte Details ergeben zusammen ein recht zeitloses Design. Einzig der One S fällt mit seinen leicht abgerundeten Ecken etwas aus dem Rahmen. Er ist das einzige Mono-System von Raumfeld – immerhin hat Teufel auf engstem Raum ein Dreiwege-System umgesetzt. Die Einrichtung per iOS- oder Android-App verläuft etwas zäh, klappt aber problemlos. Die Raumfeld App wurde im vergangenen Jahr deutlich überarbeitet. Auf Smartphones kommt sie im Spotify-Look daher, auf Tablets nutzt sie den Raum für eine übersichtliche Darstellung der Musiksammlung und der aktuell verknüpften Abspielstationen. Leider reagiert die App etwas träge auf Eingaben und lässt sich beim Auf bau der Navigationsseiten Zeit, weshalb man nicht sonderlich flott in der Musiksammlung unterwegs ist. Das Synchronspiel der Komponenten funktioniert hingegen perfekt, auch wenn bis zum Einklinken der Wiedergabe etwas mehr Zeit verstreicht als bei der Konkurrenz.

Screenshot Raumfeld

Nach wie vor mangelt es an der Unterstützung von Musikdiensten: Lediglich Napster und Tidal lassen sich direkt aus der App nutzen. Statt auf Integration scheint Raumfeld eher auf die Konnektivität zu den Streaming-Apps zu setzen. Neben Spotify Connect sollen sich die Geräte in Zukunft auch per Google Cast beschicken lassen. Bei den OneLautsprechern und auch auf der Fernbedienung der Soundbar finden sich praktische Stationstasten, um Radiosender oder Streaming-Links zu speichern.

Klanglich mischen die Raumfeld-Komponenten im oberen Feld mit, bei den Stereopärchen reicht es durchaus für einen Spitzenplatz. An den voluminösen Sound der Speaker L oder die Räumlichkeit eines gut platzierten Stereopaars kommt man auch mit technischen Tricks nicht heran.

Raumfeld Komponenten-Übersicht
Gerät Connector 2 One S Stereo Cubes Stereo M Stereo L Soundbar
Firmware 1.50.27 1.50.27 1.50.27 1.50.27 1.50.27 1.50.27
Ausgänge analog / digital Cinch / optisch – / – – / – – / – – / – – / –
Eingänge analog / digital Cinch / – – / – Cinch / – Cinch / – Cinch / – Cinch / optisch, HDMI
Kopfhöreranschluss
USB-Host
Equalizer / Bassanhebung / Stereoerweiterung Bass, Mitten, Höhen / – / – Bass, Mitten, Höhen / – / – Bass, Mitten, Höhen / – / – Bass, Mitten, Höhen / – / – Bass, Mitten, Höhen / – / – Bass, Mitten, Höhen / – / –
Stationstasten 4 (auf Fernbedienung)
Besonderheiten kabelloser Subwoofer
Ethernet
WLAN 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz
Bootzeit aus Power Off 44 s 42 s 44 s 43 s 46 s 41 s
Aufbau Streaming-Client Mono, 1 x Hochtöner, 1x Tiefmitteltöner, 1 x Tieftöner Stereo, 2 x Hochtöner, 2x Tiefmitteltöner Stereo, 2 x Hochtöner, 2 x Tiefmitteltöner, 2 x Tieftöner Stereo, 2x Hochtöner, 2x Mitteltöner, 4x Tieftöner Stereo, 6x 70mm-Breitbandtöner, 3x Tieftöner
Stromverbrauch Standby / Betrieb 2,7 Watt / 2,7 Watt 1,5 Watt / 5,7 Watt 1,9 Watt / 8,6 Watt 1,9 Watt / 12,5 Watt 1,9 Watt / 12,6 Watt 9,8 Watt / 10,1 Watt
Preis 140 € 240 € 450 € 850 € 1.400 € 1.200 €

Panasonic Produktfoto

Panasonic ist mit seinem Portfolio an ALLGeräten fast so breit aufgestellt wie Yamaha: Soundbar und Sounddeck fürs TV, zwei Micro-Anlagen, ein Streaming-Client und drei Aktivlautsprecher sind erhältlich. Der kleinste ALL-Player, der SC-ALL2, ist auch als Radiowecker nutzbar. Hinter dem Stoffbezug zeigt eine LED-Segmentanzeige die Uhrzeit an, Weckeinstellungen lassen sich über Panasonics Music-Stream-App vornehmen

Screenshot Panasonic

Als Streaming-Technik nutzt Panasonic den AllPlay-Standard des Chipherstellers Qualcomm, welcher sich am AllJoyn-Framework der AllSeen Alliance orientiert. Die Netzwerklautsprecher SC-ALL3 und SC-ALL8 verbreiten wie auch der Streaming-Client SH-ALL1C eher einen spröden Charme. Plastikoberflächen in Kunstleder-Optik erinnern eher an Papas alten Braun-Rasierer. Umso überraschender ist der Sound – zumindest beim SC-ALL8, der preislich in der Liga des Sonos Play:3 spielt. Ein warmer, ausgewogener Klang mit einem guten Stereobild zeichnet den Netzwerklautsprecher aus. Der 50 Euro günstigere ALL3 kann nicht ganz so überzeugen.

Das Sounddeck kann klanglich nicht überzeugen, da es im Mittenbereich ausgesprochen hohl klingt. Die Soundbar ist deutlich besser gelungen und überrascht mit ihrer sehr guten räumlichen Darstellung. Wegen ihres billig glänzenden Stoffüberzugs macht sie unter dem TV allerdings wenig her. Die Music Stream App für iOS und Android tut, was sie soll, wirkt aber recht technisch und ist auf die Listendarstellung beschränkt. Nicht einmal den Radio-Dienst hat Panasonic in die App integriert. Stattdessen muss man zuerst eine speziell für Qualcomm erstellte Version der TuneIn-App aufs Device laden.

Panasonic Komponenten-Übersicht
Gerät SC-ALL5CD SC-ALL2 SH-ALL1C SC-ALL3 SC-ALL8 SC-ALL30T SC-ALL70T PMX100B
Firmware 2.0.32/1.24 2.0.32-S/1.09 2.0.32-S/1.49 2.0.32s/1.49 2.0.32s/1.49 2.0.32-S/5CA088 2.0.32-S/5CA088 2.0.32/1.15
Ausgänge analog / digital – / – – / – Cinch / optisch – / – – / – – / HDMI – / HDMI – / –
Eingänge analog / digital 3,5 mm Klinke, Cinch / – 3,5 mm Klinke, Cinch / – – / – 3,5 mm Klinke / – 3,5 mm Klinke / – Cinch / optisch, HDMI – / HDMI, optisch – / –
Kopfhöreranschluss
USB-Host
Equalizer / Bassanhebung / Stereoerweiterung Bass, Höhen / – / – Bass, Höhen / – / – Bass, Höhen / – / – Bass, Höhen / – / – Bass, Höhen / – / – – / √ / √ – / √ / √ Bass, Höhen / √ / √
Stationstasten
Besonderheiten NFC NFC, IR-Emitter integrierte Endstufe, NFC, Fernbedienung
Ethernet
WLAN 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz
Bootzeit aus Power Off 41 s 35 s 35 s 35 s 36 s 40 s 40 s 36 s
Aufbau Stereo, 2x Breitbandlautsprecher Mono, 1x Breitbandlautsprecher Streaming-Client Stereo, 2x Hochtöner, 2x Tieftöner Stereo, 2x Hochtöner, 2x Tieftöner, 1x Subwoofer Mehrkanal, 3x Breitbandlautsprecher, 2x 80 mm Tieftöner Mehrkanal, 5x Breitbandlautsprecher, 1x 160 mm Tieftöner 2x Hochtöner, 2x Tieftöner
Stromverbrauch Standby / Betrieb 2,4 Watt / 7,4 Watt 3,2 Watt / 8,0 Watt 2,5 Watt / 3,0 Watt 2,2 Watt / 6,5 Watt 2,9 Watt / 6,7 Watt 2,5 Watt / 11,6 Watt 3,3 Watt / 8,4 Watt 5,4 Watt / 7,5 Watt
Preis 300 € 170 € 150 € 250 € 300 € 450 € 500 € 600 €

Auch andere Väter haben hübsche Töchter: Manch einer steigt in ein System ein, weil eine einzige Komponente einfach perfekt für den gewünschten Einsatzzweck passt, oder weil ohnehin schon ein paar vernetzte Komponenten eines bestimmten Herstellers im Haus stehen. Auch das hier vorgestellte Silvercrest-System, das über den Discounter Lidl vertrieben wird, kann sich durchaus hören lassen.

Definitive Technology Produktfoto

Definitive Technology ist seit Jahren auf dem US-Markt aktiv, mit dem vernetztem Wireless Music System (WMS) soll die Marke nun auch hierzulande Fuß fassen. Das Design wirkt edel, die Verarbeitung ist aber auf den zweiten Blick an einigen Stellen nicht ganz so perfekt. Der Stoffüberzug der Soundbar W Studio ist schmutzempfindlich, die ausgelieferte IR-Fernbedienung wirkt billig. Das Bedienfeld der W Studio micro ist ein wenig wackelig und die HiFi-Komponenten sind extrem empfänglich für Fingerabdrücke.

Screenshot Definitive Technology

Im Mehrraumbetrieb arbeitet PlayFi zuverlässig. Über die App lassen sich die WMSSpieler zu einem Verbund zusammenschieben. Die App selbst ist wenig liebevoll gestaltet und beschränkt sich auf die reine Listendarstellung der Musikstücke. App-Varianten für iOS und Android, die die größeren Tablet-Displays ausnutzen, fehlen und es hapert noch an der deutschen Lokalisierung.

Klanglich können am ehesten die SoundBars überzeugen. Besonders die von der Bauform deutlich schlankere W Studio micro kommt mit einem gut abgestimmten Subwoofer und liefert einen tiefen Raumeindruck. Die Aktivlautsprecher spielen zwar preislich in der Oberliga, können sich klanglich aber nicht behaupten. Obwohl der kleine W7 als Stereosystem mit zwei seitlich abstrahlenden Hochtönern ausgelegt ist, wäre er klanglich auch als Mono-System durchgegangen. Sein großer Bruder, der 800 Euro teure W9, hat der Konkurrenz in seiner Preisklasse klanglich wenig entgegenzusetzen. Auch hier scheint die Anordnung der verbauten Lautsprecher eher dem Design als der guten Akustik geschuldet zu sein.

Definitive Technology Komponenten-Übersicht
Gerät W Amp W Adapt W Studio W Studio Micro W7 W9
Firmware 1.9.1.087 1.9.1.087 1.9.1.087 1.9.1.087 1.9.1.087 1.9.1.087
Ausgänge analog / digital Cinch / – Cinch / optisch, koaxial – / HDMI 1.4a – / – – / – – / –
Eingänge analog / digital 3,5 mm Klinke, Cinch / optisch, koaxial 3,5 mm Klinke, Cinch / optisch 3,5 mm Klinke / (3x) HDMI 1.4a, optisch 3,5 mm Klinke / (2x) optisch 3,5 mm Klinke / optisch 3,5 mm Klinke / optisch
Kopfhöreranschluss
USB-Host √ (nur Service) √ (nur Service) √ (nur Service) √ (nur Service)
Equalizer / Bassanhebung / Stereoerweiterung – / – / – – / – / – – / √ / √ – / √ / √ – / – / – – / – / –
Stationstasten
Besonderheiten Integrierte Endstufe DTS / Dolby Digital IR-Repeater
Ethernet √ (2x) – (optional) – (optional)
WLAN 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 Ghz 2,4 GHz, 5 Ghz 2,4 GHz, 5 Ghz 2,4 GHz, 5 Ghz 2,4 GHz, 5 Ghz
Bootzeit aus Power Off 46 s 39 s 57 s 50 s 53 s 64 s
Aufbau Streaming-Client Streaming Client 3x Hochtöner, 6x Mittel-/Tieftöner 3x Hochtöner, 4x Mittel-/ Tieftöner, 1x Subwoofer 2 x 1-Zoll-Hochtöner, 1 x 4-Zoll-Mitten/Tieftöner. 2x Hochtöner, 2x Tieftöner, 2x Full Range
Stromverbrauch Standby / Betrieb 6,1 Watt / 9,2 Watt 4,0 Watt / 4,2 Watt 4,6 Watt / 12,5 Watt 4,5 Watt / 10,0 Watt 7,5 Watt / 9,0 Watt 17,6 Watt / 19,8 Watt
Preis
450 € 460 € 970 € 1.000 € 460 € 800 €

Musikstreaming vom Lebensmittel-Discounter? Da wird manch einer eher skeptisch sein. Die Skepsis verfliegt ein wenig, sobald man weiß, dass im System der Lidl-Hausmarke Silvercrest Frontier Silicons Venice-Plattform steckt. Der britische Chip-Hersteller ist wiederum eng verbandelt mit Imagination Technologies, die mit ihrer Caskeid-Technik durch perfektes Synchronspiel via UPnP AV positiv auffielen.

Die Silvercrest-Lautsprecher kommen in recht schlichter Form daher. Das Einstiegsmodell 18W steckt in einem schwarzen Holzgehäuse mit einer etwas billig wirkenden Außenhaut aus Kunststoff. Die zwei großen Brüder 30W und 35W erinnern eher an Kofferradios aus den 80ern, ein vollsynthetisches Gewebe schützt die Lautsprecher des 30W. Der Name ist bei allen drei Geräten Programm und steht für die maximale Ausgangsleistung in Watt. Auch der kleine Streaming-Client SMRA 5.0 macht wenig Staat und wirkt in seinem billigen Plastikgehäuse etwas verloren, aber das Kistchen dürfte bei den meisten Käufern ohnehin hinter der HiFi-Anlage verschwinden.

Dass die Teile doch einiges auf dem Kasten haben, zeigt sich nach dem Start der für Android und iOS erhältlichen Undok-App von Frontier Silicon. Hier lassen sich alle Komponenten problemlos über den Einrichtungsassistenten ins WLAN hieven. Unter iOS ist hierzu ein manueller Wechsel in das von den Komponenten für die Konfiguration aufgezogene Netzwerk nötig, unter Android funktioniert alles automatisch. Die Undok-App wirkt zwar ein wenig spröde, taugt aber durchaus zum Steuern des Systems. Die Komponenten spielen im Mehrraummodus versatzfrei. Leider ist das System eines der störanfälligsten im Testlabor. Funken andere Geräte im 2,4-GHz-Band, lässt es sich schnell aus der Ruhe bringen und reagiert mit sporadischen Tonaussetzern. Auch die Steuerung selbst bringt den Musikfluss oft durcheinander: Das Verstellen der Lautstärke einer Komponente führt manchmal zum Zusammenbruch der parallelen Wiedergabe.

Eine richtige Verwaltung einer Musikbibliothek im lokalen Netz gibt es nicht, stattdessen muss man sich bei jedem Start einen passenden UPnP-AV-Server suchen, um sich durch dessen Navigationsstruktur zu hangeln oder auf die per USB an eine der Stationen angeschlossene Musikbibliothek zugreifen. Da die App nur einfache Titellisten anzeigt, macht das Navigieren durch umfangreiche Kollektionen wenig Spaß. Derzeit gibt es keine Möglichkeit, auf dem steuernden Mobilgerät abgelegte Musik wiederzugeben. Klanglich überrascht vor allem der kleine W18. Er bringt zwar nicht die Wucht und Präzision eines Play:1 mit, zieht aber an vergleichbaren Geräten wie dem LG H3 klar vorbei. Der nächstgrößere W30 fällt deutlich ab: Aus seinen Breitbandlautsprechern quillt nur mittenbetonter Knobelbecher-Sound – bei maximaler Lautstärke scheppert das Plastik-Chassis vor sich hin. Der W35 mit 2 x 2 Wegen stimmt einen dann wieder versöhnlich. Er klingt deutlich ausgewogener und liefert dank des integrierten Subwoofers einen ordentlichen Bass.

Silvercrest Komponenten-Übersicht
Gerät SMRA 5.0A1 W18 (SMRS 18 A1) W30 (SMRS 30 A1) W35 (SMRS 35 A1)
Firmware V2.9.10 V2.9.10 V2.9.10 V2.9.10
Ausgänge analog / digital Cinch / optisch – / – – / – – / –
Eingänge analog / digital – / – 3,5 mm Klinke / – 3,5 mm Klinke / – 3,5 mm Klinke / –
USB–Host
Equalizer / Bassanhebung / Stereoerweiterung – / – / – √ (4 Voreinstellungen) / – / – √ (4 Voreinstellungen) / – / – √ (4 Voreinstellungen) / – / –
Stationstasten (Radio)
Besonderheiten Mode-Taste Mode-Taste Mode-Taste, Kanalwahl L/R Mode-Taste
Ethernet
WLAN 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz
Bootzeit aus Power Off 14s 14s 14s 14s
Aufbau Streaming-Client Mono Stereo Stereo
Stromverbrauch Standby / Betrieb 2,2 Watt / 2,4 Watt 3,1 Watt / 3,5 Watt 3,6 Watt / 4,5 Watt 3,7 Watt / 4,6 Watt
Preis 60 € 80 € 100 € 130 €

Yamaha Produktfoto

Yamaha mischte mit dem MusicCast-System schon früh im Streaming-Markt mit, verschwand aber wieder von der Bildfläche. Nun ist MusicCast wieder da – nicht als geschlossenes System, sondern als Funktion in einer ganzen Reihe vernetzter HiFi-Komponenten.

Das erklärte Ziel ist, dass alle netzwerkfähigen Yamaha-Produkte künftig MusicCast beherrschen – rein äußerlich folgen sie dabei den Designrichtlinien ihrer jeweiligen Produktgruppe – ein geschlossenes "MusicCast-Design" gibt es also nicht. Die Komponenten im StarterSet "Trio" könnten kaum unterschiedlicher sein: Die Soundbar YSP-1600 kommt als kantiger Balken, der Kompaktlautsprecher WX-030 hat abgerundete Formen. Die Verarbeitung ist hochwertig. Die an der Wand wie ein Bild montierbare Restio ISX 80 wirkt ein wenig wie aus einer anderen Epoche: Tatsächlich ist sie den MusicCast-Komponenten der ersten Generation am ähnlichsten. Statt deren Grafik-Display ist in der Mitte allerdings eine etwas grobschlächtige LED-Segmentanzeige untergebracht. Soundbar und Restio kommen zudem mit einer recht unscheinbaren IR-Folienfernbedienung.

Screenshot Yamaha Musiccast

Die für iOS und Android erhältliche MusicCast-App ist gelungen, besonders wenn man noch die eher technische Anmutung älterer Yamaha-Apps vor Augen hat. Geräte lassen sich einzelnen Räumen zuordnen, für jede Abspielstation kann man für eine bessere Übersichtlichkeit sogar ein selbst geschossenes Foto hinterlegen. Die Zahl verknüpfbarer Musikdienste ist mager: Nur Napster ist integriert, Spotify wird ausschließlich über Spotify Connect bespielt.

Screenshot Yamaha

Der Klang des WX-030 ist okay, mit dem günstigeren Sonos Play:1 kann er trotz größeren Volumens aber nicht mithalten. Die Soundbar liefert einen guten SurroundSound, der allerdings stark vom jeweiligen Raum abhängig ist. Yamaha nutzt die hauseigene Sound-Projektionstechnik für den Rundumklang. Über die Fernbedienung lässt sich das Soundfeld nur minimal korrigieren. Etwas enttäuscht waren wir von der Restio ISX 80: Schon bei mittlerer Lautstärke wirkte ihr Sound recht verhangen. Drehte man mal richtig auf, verausgabte sich die Mini-Anlage und schepperte mehr als zu klingen.

Eine Schmankerl hat nur das MusicCast zu bieten: Mit den Multiroom-Pianos disklavier Enspire liefert Yamahas Musiksparte vernetzte Tasteninstrumente, die im Verbund mit dem MusicCast-Lautprechern arbeiten. So bietet Yamaha speziell aufbereitete Inhalte, bei denen der Konzertflügel live spielt, während begleitende Instrumente oder die Vocals aus den Netzerklautsprechern zugespielt werden. Auf Wunsch kann man auch mehere Flügel parallel klimpern lassen – wenn man es sich leisten kann.

Yamaha Komponenten-Übersicht
Gerät Restio ISX 80 YSP - 1600 WX - 030
Firmware 1.16 (0516) 2.26 (0512) 1.02 (0318)
Ausgänge analog / digital – / – Subwoofer (Cinch) / via HDMI – / –
Eingänge analog / digital 3,5 mm Klinke / – 3,5 mm Klinke / optisch – / –
Kopfhöreranschluss
USB-Host – <+>nur Service<+>
Equalizer / Bassanhebung / Stereoerweiterung Höhen, Mitten, Bässe / – / – – / – / – – / – / –
Stationstasten 6 (auf Fernbedienung) 3 (auf Fernbedienung)
Besonderheiten Soundprojektion einstellbar, Uhr Soundprojektion einstellbar, IR-Booster Wandhalter
Ethernet
WLAN 2,4 GHz 2,4 GHz 2,4 GHz
Bootzeit aus Power Off 18 s 18 s 18 s
Aufbau Stereo, 2x Hochtöner, 2x Tieftöner 8x "Beam"-Lautsprecher, 2x Subwoofer 1x Hochtöner, 1x Tieftöner
Stromverbrauch Standby / Betrieb 2,1 Watt / 3,8 Watt 2,1 Watt / 8,5 Watt 2,0 Watt / 3,5 Watt
Preis
400 € 550 € 270 €

(sha)