Nachbarschaftsnetzwerke: Nextdoor Deutschland und nebenan.de im Selbstversuch
Die Apps Nextdoor und nebenan.de wollen Menschen benachbarter Stadtteile verbinden und deren Austausch fördern. Ob das klappt, klärt ein Selbstversuch.
- Lea Lang
Mein ganzes Leben habe ich in Großstädten gewohnt. In den halbanonymen Nachbarschaften kannte ich von meinen Nachbarn meist nur ihr Klingelschild. Wir grüßten uns im Hausflur oder nahmen Pakete füreinander an, mehr Kontakt gab es selten. Das soll sich jetzt ändern. Facebook eignet sich aber nicht zum Kennenlernen der Nachbarschaft, außerdem steht das Netzwerk nicht erst seit diesem Jahr in der Kritik, mit Nutzerdaten schlecht umzugehen. Da muss es doch noch etwas anderes geben.
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Nebenan.de
Anfang des Jahres fiel mir aus dem Briefkasten eine weiß-grüne Postkarte entgegen. "Willkommen in deiner Nachbarschaft", prangte darauf und ich fragte mich, wer schon wieder meine Adresse weitergegeben hatte. Die Antwort fand ich auf der Rückseite: Olaf K. – er sei ein direkter Nachbar, der mir diese Einladung zu Nextdoor zukommen ließ.
Das Nachbarschaftsnetzwerk ist mir von US-amerikanischen Freunden schon mehrfach ans Herz gelegt worden. Den Deutschland-Start im Sommer 2016 hatte ich verpasst. Also meldete ich mich auf Olafs Einladung hin an und ließ mir auch gleich von der deutschen Konkurrenz nebenan.de eine Postkarte zur Verifizierung meiner Adresse zusenden. Ich hätte mich auch mobil per SMS oder mit meinem Personalausweis registrieren können, bevorzugte aber die datensparsame Variante.
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