Online-Händler vernachlässigen Impulskäufer

Täglich tummeln sich tausende Online-Käufer im Internet, die nicht wissen, ob und was sie wollen. Mit einer geschickten Shop-Gestaltung können Händler diese Impulskäufer einfangen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Jeder vierte Online-Einkauf war vom Verbraucher nicht geplant. Das hat eine Studie der Technischen Universität Braunschweig ergeben. Das bedeutet, dass sich täglich tausende Menschen in Online-Shops tummeln, die "nur mal schauen" wollen. Damit daraus auch ein Kaufimpuls entsteht und die Verbraucher die Ware wirklich kaufen, muss der Händler sie überzeugen und emotional berühren.

So zeigt eine aktuelle Trendstudie zum Produktinformationsmanagement im E-Commerce von Novomind, dass sich zwei Drittel der unentschlossenen Internet-Käufer bei den betrachteten Produkten mehr Details und eine optisch ansprechendere Produktpräsentation wünschen. Eine starke Bebilderung, Kommentare anderer Käufer sowie die Anzeige der noch verfügbaren Artikel und Vorschläge für ergänzende Produkte können dem Verbraucher eine echte Entscheidungshilfe sein bzw. ihn zu einem Impulskauf bewegen.

Es muss das richtige Look & Feel zum Produkt entstehen und der Händler muss dem Kunden mitteilen, dass es sinnvoll und richtig ist, genau dieses Produkt jetzt zu kaufen, so das Fazit der Studienauftraggeber.

Wie andere Studien gezeigt haben, sind Impulskäufer übrigens in der Regel eher jüngeren Alters und verfügen über ein mittleres Einkommen. Die größte Wahrscheinlichkeit für einen Impulskauf besteht außerdem abends, wenn der Verbraucher nach der Arbeit noch ein wenig im Internet surft: Wer erschöpft ist und seine Ruhe will, neigt eher zum Impulskauf und greift auch gerne bei Waren zu, die er eigentlich überhaupt nicht braucht.

Kein Wunder also, dass Online-Shopping so boomt: Wenn der Verbraucher unbewusst in der Stimmung zum Geldausgeben ist, haben die meisten Läden im stationären Handel schon geschlossen. Wie der neue "Europe B2C E-Commerce Report 2011" des Hamburger Marktforschungsunternehmens yStats.com zeigt, wurden 2010 die höchsten Umsätze in diesem Bereich in Großbritannien erzielt, gefolgt von Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien. Bis 2015 soll die Zahl der Online-Käufer die 200-Millionen-Grenze überschreiten. (Marzena Sicking) / (map)