Parallele Anwendungen entwickeln mit Erlang/OTP

Seite 7: Fazit

Inhaltsverzeichnis

Die zukünftige Verbreitung von Erlang ist schwer einzuschätzen. Der Bedarf an auf Parallelverarbeitung basierenden Anwendungssystemen steigt, die Anzahl der hierfür zur Verfügung stehenden Plattformen ist überschaubar. Erlang ist nach inzwischen 20 Jahren Entwicklungszeit mit dem Release R12B stabil und ausgereift und erlaubt kompakte, robuste und skalierbare Lösungen. So betrug der Erlang-Codeumfang der Evaluierung bei Motorola weniger als 25 Prozent des C++-Codes. Allerdings erscheint die Notation vielen Entwickler gewöhnungsbedürftig, was sicherlich eine Hürde darstellt.

Dafür wird Erlang jedoch seinen Einfluss auf Alternativen haben. Inwiefern diese auf Java oder .Net basieren, oder es sich um komplett eigenständige Entwicklungen handelt, bleibt abzuwarten. Viele der positiven Eigenschaften sind nicht in der Sprache, sondern der VM begründet. Leichtgewichtige Prozesse, asynchrones Messaging, nicht modifizierbare Variablen – dies muss eine Alternative schon bieten. Vielleicht wäre hier eine Sprache im C-Style mit einer direkten Übersetzung nach Erlang der erfolgreichere Ansatz.

Frank Müller
arbeitet als Teamleiter und Senior Consultant bei der BTC Business Technology Consulting AG in Oldenburg.