Quanten-Annealer – Vorbote des Quantencomputers

Die Entwicklung des Quantencomputers ist zäh. Dennoch sind bereits Quanten-Annealer mit 2000 Qubits im Einsatz. Aber nutzen die tatsächlich Quanteneffekte?

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Quanten-Annealer – Vorbote des Quantencomputers

(Bild: D-Wave)

Lesezeit: 12 Min.
Von
  • Alexander Braun
Inhaltsverzeichnis

Das Verhältnis zwischen Quanten-Annealer und einem universellen Quantencomputer, der bis heute lediglich im Labormaßstab existiert, erinnert an das Aufkommen elektronischer Analogrechner in den Anfangstagen der digitalen Computer. Für diverse reale Probleme lieferten Analogrechner einen echten Mehrwert. Sie bestehen aus der Verschaltung elektronischer Komponenten, welche eine bestimmte mathematische Berechnung modellieren. Die Signale sind analoge, kontinuierliche Spannungen und Ströme, über Widerstände, Kapazitäten und Induktivitäten wird eine konkrete Fragestellung parametriert. Heute haben digitale Rechner die unflexiblen Analogrechner verdrängt.

Ganz ähnlich könnte bis zum praktischen Einsatz eines universellen Quantencomputers der Quanten-Annealer eine Überbrückungsfunktion wahrnehmen – sofern er denn tatsächlich einen Geschwindigkeitsvorteil bietet. Genau dies ist auch heute noch umstritten.

Der Quanten-Annealer, dessen bekanntesten Vertreter D-Wave aus Kanada liefert, soll die Berechnung von komplexen Kombinationsproblemen beschleunigen, in denen der Rechenaufwand mit der Anzahl der Parameter rasant ansteigt. So setzt zum Beispiel Volkswagen in seinem Data:Lab in München auf eine Kooperation mit D-Wave, um Verkehrsflusssimulationen effizient zu berechnen. Forscher am europäischen Kernforschungszentrum CERN versuchen mit Quanten-Annealer-Einsatz neuartige Teilchen in ihren Messdaten zu identifizieren.

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