Reddoxx macht E-Mail-Archivierung zum Partner-Geschäft

Ende Oktober bringt Reddoxx Version 2.0 seines E-Mail-Managementsystems auf den Markt. Neben Unternehmen spricht die Firma aus Rottweil damit auch Partner an. Diese können als Managed-Service-Provider im Auftrag ihrer Kunden das Sichern und Archivieren von elektronischen Nachrichten übernehmen.

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Von
  • Bernd Reeder

Die Appliance Reddoxx RX250 ist fĂĽr das Archivieren der E-Mails von bis zu 250 Nutzern ausgelegt.

(Bild: Reddoxx)

Reddoxx spricht mit seinen Produkten, die im Bereich E-Mail-Sicherheit und Management von elektronischen Nachrichten angesiedelt sind, kleine und mittelständische Unternehmen an. "Wir stellen fest, dass auch kleinere Firmen mittlerweile zu verstehen beginnen, wie wichtig der Schutz und vor allem die gesetzeskonforme Archivierung von E-Mails sind", sagt Rolf Wensing, Vertriebsleiter im Raum Deutschland, Österreich und Schweiz von Reddoxx. Dieser Bewusstseinswandel ist nicht unbedingt auf die höhere Einsicht von IT-Leitern und Geschäftsführern zurückzuführen, sondern vielmehr auf Angst vor Sanktionen bei Verstößen gegen Gesetze und Compliance-Regeln.

"Viele Anwender haben zudem begriffen, dass auch E-Mails Geschäftsdokumente sind", ergänzt Wensing. "Diese müssen ebenso wie Papierdokumente vor dem Zugriff Unbefugter geschützt und über einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren archiviert werden, in einigen Bereichen wie dem Gesundheitswesen noch länger." Für diesen Zweck bietet Reddoxx die kombinierte Hard- und Software-Lösung Reddoxx 2.0 an – eine "Appliance". Das System ist in fünf Versionen zu haben, die für 50 bis 2500 Benutzer ausgelegt sind. Die kleinste Appliance kostet ab circa 1800 Euro.

Mit Reddoxx 2.0 lassen sich E-Mails auf Speichermedien ablegen, die entweder im Firmennetz oder von einem Dienstleister vorgehalten werden.

(Bild: Reddoxx)

Reddoxx 2.0 besteht aus drei Kernmodulen: dem Spam-Schutz "Spam Finder", der eigentlichen Archivierungslösung ("Mail Depot") sowie einer Software für das Verschlüsseln und Signieren von elektronischen Nachrichten ("Mail Sealer"). Alle Komponenten hat Reddoxx nach eigenen Angaben selbst entwickelt. Im Vergleich zur Vorgängerversion hat der Hersteller bei "Mail Depot" eine Langzeitarchivierungs-Funktion integriert, so genannte RDX-ASC-Archiv-Container. In diesen Containern werden die Nachrichten in Standardformaten abgelegt, sodass sie auch nach zehn oder mehr Jahren noch über gängige Anwendungen zugänglich sind. "Dies ist ein wesentlicher Punkt, denn wer eine Archivierungslösung verwendet, die auf proprietäre Formate setzt, läuft Gefahr, dass die Nachrichten später nicht mehr lesbar sind", betont Rolf Wensing.

Zudem werden die Mails automatisch anhand von Regelwerken (Policies) sortiert und in die passenden Container verfrachtet. Eine solche Klassifizierung von E-Mails lässt sich auch im Nachhinein durchführen. Das Sortieren des elektronischen Posteingangs ist zudem eine Voraussetzung dafür, einzelne Nachrichten schnell wiederzufinden. Mit "Mail Sealer" lassen sich E-Mails schließlich auch noch verschlüsseln. Dabei kommt der bekannte AES-Algorithmus (Advanced Encryption Standard) zum Zuge. "Die Verschlüsselung geschäftskritischer Daten ist gerade für mittelständische Unternehmen noch längst keine Selbstverständlichkeit", bemängelt Wensing. "Dabei ist bekannt, dass Geheimdienste und Konkurrenten unverschlüsselte E-Mails abfangen und für ihre Zwecke nutzen."

Rolf Wensing, Vertriebsleiter der DACH-Region von Reddoxx: "Wir setzen klar auf den Vertrieb ĂĽber den Fachhandel."

(Bild: Reddoxx)

Mit Reddoxx 2.0 spricht der Anbieter aus Rottweil jedoch nicht nur Endkunden an, sondern auch Value-Added-Reseller (VAR), Systemhäuser und Fachhändler ansprechen, die auf der Suche nach neuen Geschäftsfeldern oder Einnahmequellen sind – Stichwort "Services". Ein Vorteil für Reddoxx-Partner ist laut Wensing, dass es derzeit kaum vergleichbare integrierte E-Mail-Archivierungs- und -Security-Pakete auf dem Markt gibt. Konkurrenten, wie etwa Symantec, bieten zwar einzelne Komponenten an, die jedoch häufig durch Firmenübernahmen ins Haus kamen und – noch – nicht zu einem Komplettpaket zusammengefasst wurden.

"Mit Reddoxx 2.0 hat ein Systemhaus oder Fachhändler die Möglichkeit, im Auftrag seiner Kunden das Archivieren von E-Mails zu übernehmen – als Managed Service", erläutert Wensing weiter. Möglich ist dies, weil die Lösung das interne oder externe Archivieren respektive Speichern von Daten auf NAS-Systemen, USB-Geräten oder iSCSI-Speichergeräten erlaubt. Die Anbindung an Storage Area Networks (SANs) ist in Vorbereitung. Reddoxx lässt sich somit auch als gehostete Lösung anbieten.

Da E-Mail-Archivierung aus technischer Sicht alles andere als trivial ist, sind zudem Beratungsdienstleistungen gefragt, speziell seitens kleinerer Unternehmen. "Der Fachhandelspartner hat somit immer beim Kunden die Fuß in der Tür, wenn er auf eine Lösung wie Reddoxx 2.0 setzt", ist Wensing überzeugt. In den Ausbau des Channels in Deutschland, Österreich und der Schweiz hat Reddoxx in den vergangenen sechs Monaten viel Mühe verwendet. Der Fokus liegt dabei auf VARs, Fachhändlern und Systemhäusern. Sie können auf Pre- und Post-Sales-Dienste, Schulungen sowie Unterstützung beim Marketing zurückgreifen. Neben Resellern will Reddoxx zudem auch noch Distributoren mit ins Boot holen. (map)