Rettung in James-Bond-Manier

Mit 200 PS abheben: Dubai hat in Neuseeland 20 Jetpacks für seinen Zivilschutz geordert.

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Von
  • Marcel Grzanna

Mit 200 PS abheben: Dubai hat in Neuseeland 20 Jetpacks für seinen Zivilschutz geordert.

Die örtliche Feuerwehr im arabischen Dubai kann bald im James-Bond-Stil Leben retten. Der Zivilschutz der Verei-nigten Arabischen Emirate hat bei einem neuseeländischen Hersteller 20 Raketenrucksäcke bestellt, die vor allem bei Hochhausbränden eingesetzt werden sollen. Jetpack heißt der Flugkörper aus Kohlefaser, der wie ein Rucksack auf den Rücken geschnallt wird, aber deutlich breiter ist. Schon 1965 nutzte Sean Connery als Geheimagent 007 eine ähnliche Flughilfe im Bond-Klassiker "Feuerball".

Das Forschungsunternehmen Martin Aircraft arbeitet bereits seit 35 Jahren an der Entwicklung des perfekten Jetpacks. Nun hat es erstmals einen Großkunden an Land gezogen. Ob die Anschaffung rein sachlich begründet ist, darf indes getrost bezweifelt werden: Dubai ist berühmt für seinen Hang zu exotischen und nicht ganz billigen Transportmitteln. Als Polizeifahrzeuge hat es beispielsweise bereits einen Ferrari, einen Bugatti und einen Lamborghini in Diensten. Mit dem Jetpack setzt es nun noch einen drauf: Laut Katalog kostet ein Gerät 250.000 US-Dollar. Doch die Verantwortlichen beteuern, die Rucksäcke tatsächlich effektiv einsetzen zu können.

Menschen, die bei einem Hochhausbrand aufs Dach fliehen, sollen mit Jetpacks aus der Gefahr gerettet werden. Betrieben werden die Fluggeräte durch einen 200 PS starken Zwei-Liter-Zweitaktmotor mit vier Zylindern und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 74 Stundenkilometern sowie eine Höhe von rund 1000 Metern. Damit wären die Raketenrucksäcke auch für einen Einsatz über dem höchsten Gebäude der Welt, dem 828 Meter hohen Burj Khalifa, geeignet. Die maximale Flugzeit beträgt 45 Minuten, wobei der Jetpack bis zu 120 Kilogramm in die Höhe liftet. Ein Bordcomputer hält das Gerät stabil, wenn sein Pilot die Kontrolle verliert. Und für den Notfall gibt es einen Fallschirm.

Außerdem hat der Zivilschutz der Vereinigten Arabischen Emirate angekündigt, die Jetpacks mit Wärmekameras aufzurüsten, um sie zur Ortung von Feuerstellen aus der Luft nutzen zu können. Problematisch ist dabei die Rauchentwicklung. Deswegen denkt Dubai zudem über den Umbau zu einem unbemannten Objekt nach, also zu einer Drohne. (bsc)