Rückschau 2019: Tödliche Software-Fehler in der Luftfahrt

Ein misslungenes Steuersystem hat 2019 zum Absturz von zwei Flugzeugen geführt. Bald dürfte es solche Gefahren nicht mehr nur in der Luftfahrt geben.

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Luftfahrt: Abgestürzte Software

Maschine von Boeing.

(Bild: Boeing)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Tim Schröder
Inhaltsverzeichnis

Dass bei den Maschinen vom Typ Boeing 737 Max 8 etwas Gravierendes nicht stimmte, war spätestens klar, als am 10. März 2019 kurz nach dem Start in Addis Abeba Flug 302 der Ethiopian Airlines abstürzte. Denn nur gut vier Monate zuvor war ein Flugzeug desselben Typs nahe der indonesischen Hauptstadt Jakarta verunglückt – auch in diesem Fall kurz nach dem Start. Besonders beunruhigend: Beide Flugzeuge waren nagelneu.

Rückschau 2019

Schon nach dem Absturz der ersten Maschine hatten die Ermittler festgestellt, dass offensichtlich ein neues Sicherheitssystem versagt und die Bordrechner aus dem Konzept gebracht hatte. Die Maschine machte, was sie wollte, als hätte ein Geist das Steuer übernommen. Trotzdem ließen die Flugaufsichtsbehörden weltweit Boeings 737 Max 8 weiterfliegen – bis zum zweiten Absturz bei Addis Abeba. Dann endlich wurde ein internationales Flugverbot über sie verhängt. Die Flugzeuge dürfen erst wieder starten, wenn Boeing nachgewiesen hat, dass die Probleme gelöst sind.

Doch was genau war passiert? Viele Jahre lang war die erstmals in den 1960er-Jahren vorgestellte 737 ein Verkaufsschlager, zuletzt aber fehlte eine moderne, spritsparende Version der Maschine. Diese Lücke sollte die neue 737 Max mit deutlich größeren und sparsameren Triebwerken schließen.

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