SATA am PC und Mainboard-Surround-Sound sterben aus
Neue AM5-Mainboards verdeutlichen einen Trend: USB und M.2 verdrängen Klinkenanschlüsse und SATA.
Wer viele SATA-SSDs oder Festplatten im Desktop-PC unterbringen möchte, muss beim Mainboard-Kauf künftig genau hinschauen: Hersteller bringen immer weniger SATA-Anschlüsse auf Mainboards unter, obwohl die Chipsätze reichlich Kapazitäten für mehr hätten.
Das verdeutlichen die neuen AM5-Mainboards mit den Chipsätzen X870E und X870: Von den aktuell 27 gelisteten Modellen haben gerade einmal zwei von Asrock sechs SATA-Anschlüsse. 19 Stück haben vier und weitere vier Mainboards nur zwei.
Zum Vergleich: Vor 11 Jahren zu Haswell-Zeiten (Core i-4000) hatten selbst Mittelklasse-Mainboards mit Intels B85-Chipsatz sechsmal SATA, etwa das gezeigte MSI B85M-G43 fĂĽr weniger als 65 Euro.
Seitdem haben sich M.2-Steckplätze für NVMe-SSDs immer weiter durchgesetzt. Die günstigsten X870-Mainboards haben davon drei; die teuersten Asus-Modelle sogar sechs. Die Vorteile abseits der Platzersparnis: Mit PCI Express (PCIe) 5.0 und 4.0 sind M.2-Steckplätze viel schneller angebunden als SATA. Zudem fokussieren sich SSD-Hersteller auf M.2-Kärtchen, weshalb sie häufig schon günstiger erhältlich sind als SATA-Modelle.
Weniger Audioklinken
Neben den SATA-Ports reduzieren Mainboard-Hersteller auch die Klinkenanschlüsse an den I/O-Panels. Früher lautete die Faustregel noch: Hat eine Platine fünf oder sechs Klinkenanschlüsse, verwendet der Hersteller einen der höherwertigen Soundchips mit besserem Klang – auch vorteilhaft, wenn man nur ein Headset am PC anschließt.
Unter den Platinen mit X870E- und X870-Chipsatz befindet sich jetzt aber nur noch eins mit mehr als drei Klinkenanschlüssen – Asus' TUF Gaming X870-Plus Wi-Fi (ab 319,93 €). Alle Modelle haben einen Mikrofoneingang und einen Stereoausgang. Teilweise kommt noch ein Line-in oder ein optischer S/PDIF-Ausgang hinzu.
Die Entwicklung überrascht nicht: Surround-Sound-Systeme, die direkt am PC angeschlossen werden, haben ihren Zenit hinter sich. Stattdessen geben PCs das Tonsignal per USB an einen Digital-zu-Analog-Konvertierer (DAC) weiter: In den Soundsystemen sitzt praktisch eine eigene Soundkarte. So eine kann man auch im PC nachrüsten, wenn man besseren Klang oder mehr Anschlüsse direkt vom PC haben möchte. Alternativ funktioniert die digitale Tonausgabe auch per HDMI.
Zumindest bei den 800er-Mainboards werden auch die Displayport-AnschlĂĽsse zum Anschluss von Monitoren seltener. Das liegt an AMDs Pflicht, dass alle Platinen mit USB4 samt integriertem Displayport-Modus erscheinen mĂĽssen. Die vergleichsweise klobigen Displayport-AnschlĂĽsse weichen daher USB-C-Ports, die sich genauso gut zum Anschluss von Monitoren per Displayport eignen.
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(mma)