Statistik der Woche: Etwa zwei Millionen Deutsche an Demenz erkrankt

Bis 2050 soll die Verbreitung von Hirnkrankheiten in nahezu jedem Land der Welt deutlich ansteigen. Unsere Infografik schlüsselt die Daten auf.

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Weltraum-Woche
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Von
  • René Bocksch

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft schätzt die Anzahl der Demenzkranken in Deutschland 2021 auf etwa 1,8 Millionen. Dabei ist vor allem die Altersgruppe 80 Jahre und älter von neurodegenerativen Krankheiten betroffen. Doch auch bei Menschen, die das Rentenalter noch nicht erreicht haben, steigt die Zahl der Erkrankten.

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

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In unserer wöchentlichen Rubrik präsentieren wir Zahlen, Kurven und Diagramme aus Technologie und Wissenschaft.

Bei etwa 60 Prozent ist die häufigste Diagnose Alzheimer. Alzheimer ist damit die häufigste Demenzform. Betroffene kämpfen mit einer zunehmenden Verschlechterung ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit. Diese geht in der Regel einher mit einer Abnahme der Fähigkeit, das tägliche Leben zu bewältigen sowie zunehmender Verhaltensauffälligkeiten und verstärkt auftretender neuropsychiatrischer Symptome.

Durch die tendenziell alternde Gesellschaft nimmt auch der Anteil der Demenzkranken unter den Einwohnern Deutschlands zu. Behandlung und Pflege der Betroffenen verschlingt schon jetzt jährlich Milliarden. Wie die Infografik von Statista und MIT Technology Review zeigt, haben sich die durch Demenz verursachten Krankheitskosten in Deutschland 2015 auf rund 15,4 Milliarden Euro belaufen – 2020 waren es bereits 20,4 Milliarden. Das entspricht einem Anteil von knapp fünf Prozent an den gesamten Krankheitskosten der Bundesrepublik.

Laut Daten von Alzheimer’s Disease International zählt die Bundesrepublik zu den OECD-Ländern mit der höchsten Prävalenz von Demenz – auf 1.000 Einwohner kommen in Deutschland rund 21,8 Erkrankte. Noch häufiger kommt Demenz etwa in Italien (23,7 Erkrankungen pro 1.000 Einwohner) und Japan (26,7 Erkrankungen pro 1.000 Einwohner) vor. Bis 2050 soll die Verbreitung von Hirnkrankheiten nach Einschätzungen der Forscher in nahezu jedem Land deutlich ansteigen. Besonders stark wird demnach China betroffen sein – bis 2050 wird sich die Prävalenz voraussichtlich verdreifachen.

Auch in Spanien rechnen die Experten mit einer Verdopplung auf 41,3 Erkrankungen je 1.000 Einwohner. Weltweit prognostiziert die OECD für das Jahr 2050 rund 42 Millionen Fälle von Demenz. Der deutliche Anstieg ist dabei vor allem durch die stark alternde Bevölkerung in den Industrieländern bedingt.

Auch wenn die Behandlungsmethoden in vielen OECD-Ländern nicht verfügbar sind, können die Gesundheits- und Pflegesysteme einiges tun, um die Pflege und die Lebensqualität von Menschen mit Demenz zu verbessern. In den letzten Jahren haben mindestens 25 OECD-Länder die Entwicklung nationaler Demenzpläne oder -strategien angekündigt.

(jle)